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Letzte Woche gab es hier im Reiseradio-Podcast eine Story über neue Wege beim Flug-Catering. Wer möchte, kann sich diesen Podcast nochmal anhören, um zu verstehen, was sich der neue Player „Flight Delight Air Catering“ dabei denkt und wie die Produkte geplant wurden und jetzt entstehen. Teil der Geschichte war auch ein Interview mit dem geschäftsführen Gesellschafter Alexej Oberoi. Für die erste Story war das komplette Interview aber zu lang. Allerdings habe ich in diesem Gespräch so viel Neues und Interessantes erfahren, dass ich das Thema nochmal aufgreife, als Reiseradio Tourism Talk.
Der Hintergrund
Große Airlines arbeiten in weiten Teilen mit zwar extra hergestellten Menüs, die aber sehr oft nach der Fertigstellung eingefroren werden, um dann in den Öfen der Galley, also der Bordküche wieder zum Leben erweckt zu werden. Dies erscheint zunächst logisch angesichts der riesigen Mengen an Mahlzeiten für die Flüge. Kleinere Airlines versuchten und versuchen, hier neue Impulse zu setzen und finden jetzt auf dem europäischen Markt einen neuen Anbieter, der frische Ware, gekühlt aber nicht gefroren an Bord bringt.
Die Vorgeschichte
Dazu muss man wissen, dass die Corona-Pandemie in diesem Fall etwas Ausgezeichnetes hat entstehen lassen. Flight Delight Catering entstand aus der Tatsache, dass ein extrem gutgehender Teil der Unternehmensgruppe Feinkost Käfer aus München, quasi auf Null gefahren werden musste: Catering und Event. Dort ist mein Gesprächspartner zuhause.
Guter Rat war gefragt und es passierte Einiges, auch was Flug-Catering betrifft. Was aber reitet einen Kulinariker es ausgerechnet damit zu versuchen, wo doch alle, die etwas von gutem Essen verstehen, immer sagen: Wenn Du gut essen willst, lass das mit dem Fliegen. Warum also Flight Delight? Das ist u.a. Inhalt des kompletten Gesprächs mit Alexej Oberoi.
Es ist ein Podcast-Gespräch…
…über die Frage, warum tiefgefrorenes Essen an Geschmack verliert, gleich wie gut es zubereitet wurde.
…über die Tatsache, dass ein Boutique-Caterer zwar Ausgezeichnetes anbieten kann, im Großgeschäft allerdings auf Allianzen angewiesen ist, die gefunden werden mussten.
…über die komplizierten Wege der Zulieferung. Die berüchtigte „Last Mile“ zwischen dem Cateringbetrieb und der zu beliefernden Maschine spielt dabei eine Riesenrolle.
…über die Catering-Sparwut vieler Airlines, die das Angebot immer weiter einschränken, um Spareffekte zu erzielen
…über seltene Ausnahmen von Fluggesellschaften, die angesichts der steigenden Flugpreise überlegen, dass man mit gestiegenen Preisen auch besseren Service leisten müsse, statt ihn immer weiter einzuschränken.
…über die Zubereitung von frischen Mahlzeiten, die gekühlt, aber nicht gefroren an Bord ankommen
…über die Herausforderung, das angelieferte Catering vom fliegenden Personal auf den Punkt zuzubereiten
…über die Kalkulation eines vermeintlich teureren Angebots durch Frisch-Catering.
…über die Ressourcenverschwendung, die sich damit in den Griff bekommen lässt.
…über das Selbstmarketing und die Frage, warum hier ein Unternehmen angetreten ist, ohne den klangvollen Namen „Käfer“ zu benutzen
Weitere Perspektiven und deren Basis
Nun ist es ja oft so, dass sich nach dem Abschalten des Aufnahmegeräts noch weitere Fragen ergeben. Man diskutiert so dahin und kommt ganz plötzlich an einen weiteren Perspektivpunkt: Die Versorgung von großen Low-Cost-Airlines und Ferienfluggesellschaften, die Mahlzeiten auf Kurz- und Mittelstrecken inzwischen nur noch zum Kauf anbieten.
„Flight Delight“ hat auch einen Kunden, der als Ferienflieger in schwierigen Zeiten einen erhöhten Kostendruck hat und deshalb auf der Kurz- und Mittelstrecke sein Catering ausschließlich verkauft.
Oberoi sagt: Gerade, wenn der Fluggast etwas kaufe, müsse die Qualität stimmen, sonst kaufe er nie wieder etwas. Wenn es aber schmecke, dann seien die Passagiere auch bereit in die Geldbörse zu greifen. Natürlich gibt es schon ganz konkrete Überlegungen. Sie beginnen bei der etwas anderen Zubereitung und werden, ganz banal, mit dem richtigen Ofen in der Galley perfektioniert. Was steckt dahinter? Im Podcast ist es zu hören.
Auch am Boden punkten
Das ist noch so eine Idee. Wer seit Jahrzehnten erfolgreich Eventcatering, auch zu noblen Anlässen, betreibt, kennt sich aus mit Gastlichkeit und den Bedürfnissen anspruchsvollerer Kunden. Es sei also nur logisch, auch über ein Engagement im „Lounge-Bereich“ der Flughäfen nachzudenken. Details auch dazu im Podcast.
Gut essen geht also, wenn’s richtig gemacht wird und da ist noch viel zu tun. Flight Delight ist da auf einem interessanten Weg. Wenn’s klappt, dann wachsen dem Käfer Flügel und er startet einmal mehr voll durch.
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