Die Zahl der Kreuzfahrten, auf denen Infektionen und positiv getestete Gästen und Crewmitglieder registriert werden, steigt wieder. Fast jede Reederei ist betroffen. Von Phoenix‘ „Amadea“, über „Mein Schiff“e, MSCs, Aidas und mehr sind fast alle betroffen. Gleichzeitig sagen Fachleute, dies sei nicht ungewöhnlich: Wo viel getestet werde, würde auch mehr entdeckt.
Das ist richtig, stärkt aber den Umsatz kaum und bringt nicht nur Reedereien, sondern auch die dranhängende Infrastruktur, bis zu den Reisebüros, durcheinander. Vor allem aber sorgt die Situation nicht dafür, dass Buchungen reinkommen. Die wiederum braucht die Branche zum dauerhaften Überleben und das nicht nur auf den Meeren, sondern auch an Land.
Der Teufelskreis ist wieder perfekt, auch wenn es völlig logisch ist, dass die hohen Inzidenzzahlen an Land dafür sorgen, dass auch auf See mehr Infektionsfälle auftreten. Das zeigt uns, dass die Krise noch nicht vorbei ist. Überall. Da machen Schiffsreisen logischerweise keine Ausnahme.
Die Zahlen des Tages
584,4
(7 Tage Inzidenz pro 100.000 Einwohner)
112.323
(Neuinfektionen innerhalb der letzten 24 Stunden)
239
(Todesfälle innerhalb der letzten 24 Stunden)
116.081
(Todesfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie)
Schweden will auf Pflichttest verzichten
Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete gestern von der geplanten Absicht Schwedens ab dem kommenden Freitag auf die Testpflicht bei Einreise für geimpfte und genesene Personen wieder verzichten zu wollen. Die Internetportale des Auswärtigen Amts, aber auch die Informationsseite von Schweden-Tourismus weisen die Testpflicht derzeit allerdings noch aus. Für nicht geimpfte Personen besteht die Pflicht zur Vorlage eines Tests weiter.
Bei der Rückkehr aus Schweden ist neben der Einreiseanmeldung aber für nicht geimpfte Personen nach wie vor eine Pflichtquarantäne von 10 Tagen vorgesehen, die frühestens nach 5 Tagen ein Freitesten ermöglicht. Dies gilt für die Heimkehr aus allen Hochrisikogebieten. Schweden ist derzeit vom Robert-Koch-Institut als Hochrisikogebiet eingestuft.
Hoffnungen wachsen – Ergebnisse nicht
Das Fachmagazin fvw/Travel Talk lässt regelmäßig den sogenannten Vertriebsklimaindex im Reisevertrieb ermitteln. Die Indexzahlen, die jetzt für den Januar veröffentlicht wurden, zeigen erstmals seit Oktober wieder einen Aufwärtstrend.
Man hofft auf höheren Umsatz im nächsten halben Jahr. Die Zahl derjenigen, die eine Verbesserung erwarten ist von 25 Prozent im Dezember jetzt auf immerhin knapp 31 Prozent gestiegen. Allerdings macht der Hoffnungsschimmer noch keine durchgreifende Erholung. Fast ein Drittel aller Unternehmen kalkuliert nach wie vor auch eine Verschlechterung der Geschäftssituation ein. Die gegenwärtige Geschäftslage wird allgemein schlechter eingeschätzt. Hier zeigt der Index Werte, die ungefähr der Situation von Mai/Juni des letzten Jahres entsprechen, als der Lockdown in vielen Bundesländern noch im Gange war.
Flugverkehr ist wieder gewachsen
Der größte deutsche Airport Frankfurt am Main verzeichnet für das Jahr 2021 eine gute Entwicklung in Sachen Passagierzahlen. Knapp 25 Millionen Fluggäste benutzten FRA. Dies bedeutet eine Steigerung um gut 30 Prozent zum Krisenvorjahr 2020. Allerdings fällt der Vergleich zum Jahr 2019 nach wie vor schlecht aus. Da registrierte man über 70 Millionen Passagiere. Im Dezember 21 hatte sich die wirtschaftlich zufriedenstellende Entwicklung aber wieder etwas abgeschwächt.
Einzig das Frachtgeschäft lohnt derzeit und weist sogar einen Gewinn um neun Prozent im Vergleich zu Vorkrisenzahlen (2019) aus. Fast 2,3 Millionen Tonnen Fracht wurden im vergangenen Jahr über den Rhein-Main-Flughafen abgefertigt.
Hotels und Restaurants ohne wirtschaftliche Erholung
Das Gastgewerbe kann, trotz einiger guter Umsätze im Sommer des letzten Jahres, nicht von einer wirtschaftlichen Konsolidierung sprechen. Zu lange war die Lockdownphase in der ersten Jahreshälfte. Dadurch konnten im letzten Jahr lediglich Umsätze auf Vorjahresniveau gemacht werden. Unterm Strich bleibt ein Umsatzeinbruch von rund 40 Prozent. Damit bewegt sich die Hotel- und Gaststättenbranche weiterhin geschäftlich am Abgrund. Über die Hälfte aller Betriebe sieht die gegenwärtige Situation als existenzbedrohend.
Wandertrend
Ein Trend zieht den nächsten nach sich. Urlaub im Inland ist für viele auch Urlaub mit Bewegung. Wandern spielt dabei eine überproportional große Rolle. Dies schlägt sich auch in Initiativen des Deutschen Wanderverbands nieder. Es sollen eine große Zahl von weiteren Wanderwegen in Deutschland zertifiziert und ausgezeichnet werden. Man setzt offensichtlich in den Ausbau des Wegenetzes und der dazugehörigen Infrastruktur. Über 300 ausgewiesene Wanderwege sollen dann zur Verfügung stehen. Die Zertifizierung der Wege bezieht nicht nur die Wegqualität, sondern auch den Erlebnisfaktor (Themenwege) und die gastronomische Infrastruktur in die Beurteilung ein. Regionale Tourismusorganisationen, insbesondere in den Mittelgebirgen, setzen bereits seit Jahren auf den Ausbau. Jetzt lassen sich die Früchte dieser Bemühungen ernten.
Auch Auszeichnung und Werbung für Wanderwege spielt dabei eine entscheidende Rolle. So hat, zum Beispiel die Grimmheimat Nordhessen, bereits im Juni des letzten Jahres, ganz bewusst neue Wanderwege bei den Einreichungen zum Nordhessischen Tourismuspreis 2021 berücksichtigt.
Situation in Tonga nach wie vor unklar
Die Inseln sind bisher nicht erreichbar, der Flugverkehr ist unterbrochen. Damit gestaltet sich ein Überblick über die Situation nach dem unterseeischen Vulkanausbruch und den folgenden Tsunamis bisher schwierig. Da der Airport, genau wie große Teile der Inseln von einer Ascheschicht bedeckt sind, lassen sich auch Schäden noch nicht beziffern. Bisher gibt es nur einige Luftbilder, die das neuseeländische Militär bei Aufklärungsflügen gemacht hat. Es ist aber von erheblichen Schäden durch die Asche und den Tsunami in der Infrastruktur auszugehen. Auf Tonga hat man zudem Angst vor Nachbeben. Offiziell wurden bisher nur 3 Todesopfer bestätigt.
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