D-RR News 11.07.24 – D-Nachrichten & Tipps im Juli

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Einmal pro Monat…

Rüdiger Edelmann – Foto: Holger Leue

…war versprochen und das soll auch so bleiben. Folgerichtig kommt hier die Juli-Ausgabe der Reiseradio-News und Tipps für deutsche Reiseziele, Regionen und Themen.

Angesichts von Klimawandel und der seit Jahrzehnten bekannten Tatsache, dass die Deutschen – trotz Pauschaltourismus – mehrheitlich im eigenen Land Urlaub machen, ist das nur logisch. Trotzdem wird uns das Thema erhalten bleiben.

Es gibt mehr abwechslungsreiche Angebote als mann und frau denken.    Natürlich gibt es auch in deutschen Reiseregionen das eine oder andere Problem und selten besteht der Himmel überm eigenen Land nur aus „Blau mit rostroten Wölkchen“. In Zeiten von Klima- und Wetterkapriolen erst recht.

Diesmal warten Tipps nicht nur für Sternegucker, Radfahrer, Wander- und Opernfreaks. Auch das Deutschlandticket ist Thema, sowie Familienangebote aus dem Westallgäu und das erste deutsche barrierefreie Radwegenetz in Rheinland-Pfalz.

 


DTV: Klima auch bei uns Thema – Zeit drängt

Das ist nicht verwunderlich und auch nicht mehr bestreitbar, nach diesem Frühjahr und Frühsommer und Gewitter und Starkregen haben und weiter im Griff.

Die Auswirkungen des Klimawandels werden im Deutschlandtourismus immer spürbarer. Norbert Kunz, Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbandes, spricht sich dafür aus, neben der schnellen und unbürokratischen Aufbauhilfe in den betroffenen Orten die Klimaanpassungsmaßnahmen deutlich zu beschleunigen.

Die Flutkatastrophe im Süden Deutschlands ist ein deutliches Warnsignal an uns alle. Die Bilder sind bestürzend. Verluste an Menschenleben sind zu beklagen, Wohnhäuser, Bauernhöfe sind beschädigt oder sogar zerstört. Betroffen sind vielfach auch touristisch relevante Infrastrukturen wie Brücken, Straßen und Wege.

Deutschland hat es sich zum Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Wie sehr dieses Ziel drängt, sehen wir an Starkregen, Überschwemmungen und Sturmfluten oder auch Dürre und Hitzewellen, die immer rascher aufeinander folgen oder intensiver werden. Küstenregionen und -Städte sind davon ebenso betroffen wie Regionen in Mittel- oder Süddeutschland und im Südwesten.

Unsere Städte und Gemeinden müssten klimaresilienter werden. Vor Allem dränge die Zeit in Sachen Klimaanpassung Wie im Klimaanpassungsgesetz beschlossen, müssten nun zügig regionale Klimaanpassungsstrategien entwickelt und umgesetzt werden. Dazu, so der DTV, werde der Deutschlandtourismus seinen Beitrag leisten. Urlaub und Reisen fänden in einem komplexen Ökosystem statt, das führten uns die Umweltkatastrophen deutlich vor Augen.

Deutschlandticket bleibt

Einmal aufatmen, nach der Einigung über die notwendigen Zuschüsse für das Nahverkehrsticket, mit dem sich auch ganz Deutschland bereisen lässt. Der Preis bleibt in diesem Jahr stabil, allerdings waren und sind auch schon die „Preiserhöhungs-Monster“ unterwegs. Die Finanzierbarkeit stößt an ihre Grenzen. Glaubt man Verkehrsminister Volker Wissing, könnten die Preise steigen im nächsten Jahr. Aber: Bleiben wir zuversichtlich.

 

 

Gipfeltreffen auf Usedom: Baumwipfel immer beliebter

Baumwipfelpfad in Heringsdorf – Foto: Erlebnis-Akademie-AG

Mit einem entsprechenden Führungs- und Erlebnisangebot, versucht man derzeit den noch relativ jungen Baumwipfelpfad bei Heringsdorf auf Deutschlands östlichster Insel Usedom noch mehr ins Gesprächs und ins Angebot zu bringen.

Es soll der perfekte Tagesabschluss auf dem höchsten Punkt der Insel werden. Dieser befindet sich auf der obersten Plattform des Aussichtsturms des Baumwipfelpfads. 75 Meter über dem Meeresspiegel lässt sich der Tag in außergewöhnlicher Atmosphäre ausklingen. Bequeme Sitzkissen und kühle Getränke sind im Angebot, während die Sonne langsam in Richtung Meeres-Horizont sinkt.

Gipfel und Vollmond

Blick auf die Ostsee – Foto: Erlebnis-Akademie AG

Die Gipfeltreffen finden bis einschließlich September jeden Donnerstag ab 18:00 Uhr statt. Am 21. Juli ist zusätzlich eine Vollmondführung in luftiger Höhe geplant.

Die Luft in luftiger Höhe ist durch den Heringsdorfer Heilwald und die frische Brise von der Ostsee doppelt gut.

Rathausoper in Konstanz

Im Rahmen der „41. RathausOper Konstanz“ wird der historische Innenhof im Stil der italienischen Renaissance zur Bühne für Gaetano Donizettis „RITA“.

Konstanz-Altstadt-Rathaus – Foto: MTK-Dagmar Schwelle

Die Oper in einem Akt zeigt das Leben der Wirtin Rita und das chaotische Liebesdreieck, das durch ihre zwei Ehen entsteht. Die Premiere findet am 16. August um 20.45 Uhr statt. Fünf weitere Aufführungen folgen am 18., 19., 21., 23. und 24. August. Die Oper wird in deutscher und italienischer Sprache gespielt.

Skurrile Wendungen, komische Situationen

Es warten Turbulente Liebe, Betrug und hervorragende Solistenleistungen umgeben vom historischen Flair.

Gasthausbesitzerin Rita befindet sich in einem aufregenden Liebesdreieck zwischen ihrem ersten, ungehobelten Ehemann Gasparo, welcher nach der Hochzeit spurlos verschwindet, und ihrem zweiten, folgsamen Ehemann Beppe, der sich ab und an vor Rita fürchtet. Versprochen ist eine temporeiche Oper mit skurrilen Wendungen, komischen Situationen, schillernden Charakteren und mitreißenden Melodien. Der Ticketvorverkauf beginnt am 22. Juli.

Magischer Sternenhimmel

Sommerabende haben was: Lange draußen zu sitzen, bei fortschreitender Dunkelheit die ersten Sterne am Himmel aufleuchten zu sehen, mit etwas Glück vielleicht sogar eine Sternschnuppe. Wer hier nichts dem Zufall überlassen will, schaut bei den „Katzensprung-Leuchttürmen“ vorbei, die fernab von hellen Städten zu einmaligen Sternenbeobachtungen einladen.

Sterne „schnuppen“

Die Chancen, insbesondere für Sternschnuppen. stehen vor allem in der Zeit des jährlichen Perseiden-Schauers vom 17. Juli bis 24. August gut. Das geht natürlich nur da, wo der Sternenhimmel auch zu sehen ist. In dicht besiedelten Gemeinden und Ballungszentren verhindert die Lichtverschmutzung den Blick auf einen atemberaubenden Sternenhimmel und stört darüber hinaus den Biorhythmus von Menschen, Tieren und Pflanzen.

Etliche der klimaschonenden touristischen Angebote auf dem Inspirationsportal Katzensprung liegen in Deutschlands Naturparken und eignen sich als ideale Ausgangspunkte für unvergessliche Sternenerlebnisse, die noch dazu für die Bedeutung der nächtlichen Dunkelheit sensibilisieren.

Orion mit rotem Gasnebel – Foto: Katzensprung / Andreas Haenel

Von den Sternen lernen

Im Internationalen Sternenpark Rhön werden Lichtverschmutzung und ihre Auswirkungen gezielt thematisiert und aufgezeigt, was gegen sie unternommen werden kann. Der Sternenpark im Naturpark Hessische Rhön ist als „Dark Sky Reserve“ ausgezeichnet und damit der beste Ort, um Sterne zu bestaunen und mehr über sie zu lernen.

Wünsch dir was!

Unterm Sternenhimmel schlafen, fernab der Zivilisation und mitten in der Natur: In vielen Naturparken wie zum Beispiel dem Naturpark Neckartal-Odenwald kann auf Trekking-Schlafplätzen übernachtet werden.

Im nordhessischen Naturpark Habichtswald warten drei Trekkingplätze auf den Abenteuerbesuch. Ob mit Zelt oder Hängematte: bis zu vier Personen können von ihrem Schlafplatz aus auf die Suche nach Sternenbildern gehen.

Etwas mehr Glamping beim Sternebeobachten bietet der Albertinenhof im Natur- und Sternenpark Westhavelland. Von den verschiedenen Übernachtungsmöglichkeiten – wie Tiny House, liebevoll eingerichteter Bauwagen, eigenes Zelt oder Wohnwagen – aus ist es nicht weit zum spektakulären Blick in den Sternenhimmel. Nach einer vor lauter Sternegucken kurzen Nacht kann man sich tagsüber in der Havel erfrischen.

Himmelleuchten und Wellenrauschen

Im Norden Deutschlands verschmelzen die romantischen Ideen einer Nacht am Meer und einer unter freiem Sternenhimmel zu einer gemeinsamen, außergewöhnlichen Übernachtung. Denn im Schlafstrandkorb an der Kieler Förde kann bestaunt werden, wie Leuchtturm und Sterne um die Wette leuchten. Auch in der Geltinger Bucht können Gäste beim Sterne- oder Schiffe-Zählen einschlafen und von Möwen geweckt werden. Die Strandkörbe bieten Platz für zwei Personen und können auf- oder zugeklappt werden.

So spart die ganze Familie

Im Allgäu soll die neue „MehrWestallgäu-Card“ die Urlaubsentscheidung leichter und günstiger machen. Drei Tage lang kann man damit die Region im Dreiländereck Deutschland-Österreich-Schweiz kennenlernen.

Westallgäuer Wasserwege – Foto: Landratsamt Lindau / Frederick Sams

MehrWestallgäu ist ein neues Angebot von Westallgäu Tourismus. Wer beim Urlaub im Allgäu die kostenlose Allgäu-Walser-Card vom Gastgeber ausgehändigt bekommt, erhält mit dem Upgrade MehrWestallgäu drei Tage lang freien Eintritt zu begehrten Freizeitangeboten: vom Besuch im Deutschen Hutmuseum Lindenberg, über die Naturerlebnisse Eistobel und Scheidegger Wasserfälle oder den Skywalk Allgäu bis zu mehreren Freibädern. Auch die Teilnahme an einer Lama- und Alpaka-Trekkingtour ist inkludiert. Bis zum Ende der Sommersaison am 31. Oktober gilt die Karte, die für Erwachsene rund 22 Euro und für Kinder rund 11 Euro kostet.

Bei Anreise im Westallgäu erhalten die Gäste bereits die „Allgäu-Walser-Card“ kostenlos ausgehändigt. Diese Karte gewährt ermäßigte Eintritte in über 150 Freizeiteinrichtungen im Allgäu sowie kostenloses Busfahren im Westallgäu inklusive Linien nach Lindau für einen Besuch des Bodensees. Zusätzlich ist in den Sommermonaten der Eintritt zu zahlreichen Kulturveranstaltungen ermäßigt. On top für Westallgäu-Urlauber kann die MehrWestallgäu-Card dazu gebucht werden.

Radeln ohne Hindernisse

Barrierefreie Rad- und Wandertouren gibt es schon seit geraumer Zeit. Eine Rarität ist aber nach wie vor, dass ein gesamtes Wegenetz auf die Bedürfnisse mobilitätseingeschränkter Menschen zugeschnitten wurde. Das ist nun im Raum Bad Dürkheim und in Neustadt an der Weinstraße der Fall. Dort wurden 80 Kilometer Radwege durch die Rebenlandschaften der Deutschen Weinstraße und die Gemüsegärten der Vorderpfalz zu einem Radwegenetz der besonderen Art zusammengefügt.

Barrierefreies Radwegenetz in der Pfalz – Foto: Jens Wegener / Pfalz-Touristik

Barrierefreies Radwegenetz

Dabei handelt es sich um das erste komplett barrierefreie und zertifizierte Radwegenetz in Rheinland-Pfalz überhaupt. Es erschließt über einen großen Rundkurs die gesamte Region und ist so gestaltet, dass man mit Querverbindungen die Tourenlänge individuell variieren kann. So existieren Querspangen bei Deidesheim und Wachenheim, derweil Haßloch und Neustadt zusätzliche Rundwege im Angebot haben. Teil des barrierefreien Radwegenetzes ist zum Beispiel die Radtour Reben- und Rüben-Runde rund um Bad Dürkheim und Neustadt an der Weinstraße.

Reisen für Alle

Hervorgegangen ist das barrierefreie Radwegenetz aus dem Projekt „Reisen für Alle“. Mit seinen zertifizierten Wegen erfüllt das Radwegenetz vielfältige Kriterien: So muss die Radwegebreite mindestens 2,50 Meter betragen, die Steigung höchstens sechs Prozent ausmachen, der Untergrund sehr eben sein. Deshalb wurden viele Oberflächen angepasst, Bordsteine abgesenkt und Rastplätze eingerichtet, die für alle problemlos nutzbar sind – barrierefreie Toiletten inklusive.

Wein- und Kulturerlebnis

Verknüpft sind die barrierefreien Radwege mit anderen barrierefreien Angeboten an den Stationen. Im Weinort Deidesheim etwa gibt es zwei Rundtouren für Menschen mit Handicap, in Neustadt einen entsprechenden Stadtrundgang. Auch das Kulturviereck in Haßloch ist barrierefrei erlebbar, ebenso wie der Kurpark in Bad Dürkheim.

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