D-RR D-News 14.08.25 – Erlebt, bewegt, gefeiert & erfahren

Baumkronenpfad Hainich - Foto: Joachim Köhler / TTG

Reiseradio-Kommentar: Cool bleiben – Eine echte Herausforderung

Rüdiger Edelmann – Foto: Holger Leue

Mindestens einmal im Monat, auf jeden Fall mit Tipps für den Urlaub in der Nähe. Unabhängig von Meldungen und Reisetipps aus Deutschland, die auch sonst immer Bestandteil dieser Rubrik sind, gibt es jeden Monat eine Deutschland-Spezialausgabe. Heute ist es wieder soweit.

Noch ist Hitze und die Meteorologen können sich auch noch nicht ganz einigen, mit welchen Vorzeichen es in die nächste Woche geht. Eventuell dürfen wir den Sommer noch bis weit in den September genießen. Wovon das abhängig ist? Von einem Hurrikan auf dem Atlantik, der sich noch nicht entschieden hat, ob er weiter bis nach Grönland zieht, oder in Richtung Britische Inseln abbiegt um uns als Orkan heimzusuchen.

Schrieb ich das nicht neulich schon mal in Sachen Klimawandel? Immer öfter gibt es neue Phänomene, für die uns Menschen vor 25 Jahren noch ausgelacht hätten.

Inzwischen beginnen auch deutsche Städte und Tourismusregionen über Hitzeschutz nachzudenken und Maßnahmen zu entwickeln.

Trotzdem: Genießt den Sommer an den vielen deutschen Seen, wenn denn genügend Wasser drin ist.


Wanderweg des Jahres 2025

Der Preis hat schon Tradition. In diesem Jahr hat das „Wandermagazin“ zum 19. Mal den „Wanderweg des Jahres“ in zwei Hauptkategorien ausgelobt. Immerhin haben über 45.000 wanderbegeisterte Leserinnen und Leser des Magazins teilgenommen. Unterschieden wird bei den Titeln nach eintägigen und mehrtägigen Wanderangeboten.

Deutschlandurlaub: Wandern ausgezeichnet – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Tagestouren

Platz 1 belegt hier der „Caspar-David-Friedrich-Weg“ in der Sächsischen Schweiz gefolgt von der „Heideschleife Büsenbachtal“ in der Lüneburger Heide (Niedersachsen) auf Position 2 und der „Traumschleife Hunolsteiner Klammtour“ im Hunsrück (Rheinland-Pfalz) auf Platz 3.

Mehrtagestouren

Dort konnte sich das Saarland auf dem 1. Platz durchsetzen. Der Favorit ist der „Bliessteig“. Besonderheit: Dieser Wanderweg beginnt im benachbarten Frankreich.

Platz 2 geht an den „Albsteig Schwarzwald“ (Baden-Württemberg) im Herzen des Hochschwarzwalds.

Platz 3 wiederum geht wieder nach Sachsen und an den „Kammweg Erzgebirge – Vogtland“.

Die Details und Begründungen sind im Wanderjournal nachlesbar. Dort ist man stolz auf die breite regionale Streuung. Das zeige, wie vielfältig und reizvoll Deutschlands Wanderlandschaft sei.

Thüringen: Hainich – Jubiläum

Der Baumkronenpfad im Nationalpark Hainich wird 20 Jahre alt. Mit einer Festwoche vom 25. bis 31. August 2025 feiert Thüringen eines seiner bekanntesten touristischen Aushängeschilder.

Baumkronenpfad Hainich – Foto: Florian Tyrkowski / TTG

Die Bilanz: Über 3,5 Millionen Besucher, ein unvergleichlicher Blick ins UNESCO-Weltnaturerbe und eine Idee, die Naturtourismus in Deutschland neu gedacht hat. Seit seiner Eröffnung im Jahr 2005 zählt der Baumkronenpfad zu den beliebtesten Naturerlebnisangeboten Deutschlands. Auf rund 540 Metern führt der Weg in luftiger Höhe durch die Kronen jahrhundertealter Buchen mitten im größten zusammenhängenden Laubwaldgebiet Europas.

Jubiläum als Einladung und Statement zugleich

Christoph Gösel, Geschäftsführer der Thüringer Tourismus GmbH sagt nicht von ungefähr:

20 Jahre Baumkronenpfad sind 20 Jahre Pionierarbeit für Umweltbildung, naturnahen Tourismus und einzigartige Urlaubserlebnisse. Er gehört zu den ersten seiner Art in Deutschland und ist heute ein Wahrzeichen für den Nationalpark Hainich und für Thüringen. 

Bayern: Wandern in die Ewigkeit

Klingt neu, hat in seinen Grundzügen aber schon Tradition im oberbayerischen Chiemgau. Wie gewohnt startet der Wanderherbst im September mit wöchentlichen geführten Touren. Bis in den November können Gäste sich den kostenlosen Wanderungen anschließen, die bereits ab der ersten angemeldeten Person stattfinden

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Warum der idyllische “Ewigkeitsweg” in Grassau so heißt, darüber kann nur spekuliert werden. Manche Einheimische sagen, die Strecke sei vor langer Zeit der Weg von Häftlingen in die Strafanstalt gewesen, und der lange Fußmarsch durch das Moor sei den Delinquenten ewig erschienen. Die geführte Wanderung “Zwischen Wiesen, Moor und Ewigkeit” bietet Gelegenheit, über diese Frage nachzudenken.

Weitere Touren befassen sich mit regionaler Kulinarik, mit der Geschichte der Römer am Chiemsee oder begeben sich auf die Spuren von Kunst und Kultur.. Alle Informationen zu den Besonderheiten, Schwierigkeitsgrad, Einkehr und Höhenmetern, stehen im Internet 

M-V/Brandenburg/Berlin: Gemeinsames Seenland

Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern treiben die Initiative für einen nachhaltigen und zukunftsfähigen Wassertourismus unter der jetzt eingetragenen Marke „Deutschlands Seenland“ voran.

Reeckkanal – Foto: MV-TMV / Petermann

Was Mecklenburg voran brachte, wird unterm Strich nur zu oft von attraktiven Gewässern genährt, die eigentlich in Brandenburg oder sogar in der Hauptstadt Berlin liegen. Der Kundschaft ist dies herzlich egal. Das Tourismusmarketing in Brandenburg und Berlin hat unter der Nichtverortung wirtschaftlich durchaus gelitten. Immerhin gemeinsam will man jetzt noch stärker werden.

Die verbundenen Wasserreviere der drei Kooperationspartner bilden mit mehr als 5.000 Seen und 60.000 Kilometern Fließgewässer gemeinsam Deutschlands größtes zusammenhängendes Wassersportrevier, das auf rund 900 Kilometern auch führerscheinfrei befahren und erlebt werden kann.

Stand-Up-Paddling: Mecklenburgische Seenplatte – Foto: TMV / Gross

Dr. Wolfgang Blank, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit in Mecklenburg-Vorpommern sieht diese Kooperation als Gewinn für alle.

Daniel Keller, Minister für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz Brandenburg, ergänzte bei der Präsentation, dass Brandenburg mehr als 3.000 Seen und reichlich Fließgewässer habe. Deshalb sei die Marke „Deutschlands Seenland“ wichtig als Marketinginitiative.

Franziska Giffey, Bürgermeisterin und Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe in Berlin ergänzt, man wolle für dieses einzigartige Wasserangebot gemeinsam begeistern und dafür sorgen, dass Besucher über Bundeslandgrenzen hinweg leicht an praktische Informationen zum Wassertourismus kommen.

Hamburg: Klimt bleibt länger

Klimt im Port de Lumière, Hamburg – Foto: Culturespaces / Jan Vuksic

Port des Lumières, Hamburgs erste dauerhafte immersive Erlebniswelt in der HafenCity, verlängert aufgrund des großen Erfolgs seine Eröffnungsshow „Gustav Klimt – Gold und Farbe“ sowie die beiden weiteren immersiven Shows „Hundertwasser – Auf den Spuren der Wiener Secession“ und „Journey“ bis zum 6. Oktober 2025.

Die bisher von 180.000 Menschen besuchten Inszenierungen sind täglich von 10 bis 13:30 Uhr (letzter Einlass: 12:15 Uhr) zu sehen und ab sofort für den gesamten Zeitraum buchbar.

Was nach dem 31. August am Nachmittag im Port des Lumières zu sehen sein wird und mit welchem Programm es nach dem 6. Oktober weitergeht, soll in Kürze bekannt gegeben werden.

Hessen: Bewegter Wind 25: Windkunst in Nordhessen

Skultur: Voices of the Wind – Foto: Festival “Bewegter Wind”

Vom 17. bis 31. August 2025 verwandelt sich die Landschaft rund um die Zierenberger Warte, westlich von Kassel, in einen lebendigen Kunstparcours unter freiem Himmel. Die 12. Ausgabe des internationalen Windkunstfestivals „bewegter wind präsentiert Installationen, Performances, Windobjekte und Videos von Künstler*innen aus aller Welt – und lädt Besucher:innen jeden Alters zum Staunen, Entdecken und Mitmachen ein.

Kuratorin Reta Reinl erklärt:

Die diesjährige Ausstellung zeigt eine beeindruckende Vielfalt an künstlerischen Ideen – und eröffnet frische Perspektiven auf die heimische Landschaft. 

Rund um die Zierenberger Warte ist ein knapp 3 Kilometer langer Rundweg entstanden, der Kunst und Landschaft auf einzigartige Weise verbindet und kostenfrei besucht werden darf.

Deutschlandticket 

Kaum im Bundeskabinett verabschiedet droht schon wieder Streit. Der Deutsche Tourismusverband (DTV) warnt vor einer erheblichen Preiserhöhung. Man dürfe die Akzeptanz nicht zerstören. Viele Menschen würden sehr genau auf ihre Ausgaben achten, Einsparungen im Privaten dürften nicht zulasten der Mobilität gehen.

Eine Teuerung dürfe keinesfalls auf dem Niveau der Steigerung zum Jahresbeginn 2025 liegen. Damals war der Preis des Tickets von 49 auf 58 Euro angehoben worden. Mehrere Bundesländer fordern bei prognostizierten Mehrkosten eine höhere Beteiligung des Bundes. Andernfalls müsste die Finanzierungslücke über eine Preiserhöhung geschlossen werden.

Derzeit liegt die Zahl der Abonnements bei rund 13,5 Millionen – weit entfernt vom einst angestrebten Ziel von 15 Millionen. DTV-Geschäftsführer Norbert Kunz betont:

Nach dem Preisanstieg zu Jahresbeginn ist es schon ein Erfolg, dass die Zahlen stagnieren. Das sollte aber nicht unser Anspruch sein: Wir wünschen uns deutlich mehr Abonnements, um Verkehrswende, regionalen Tourismus und die lokale Wirtschaft zu stärken.

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