Mit lachendem und weinendem Auge nehme ich zur Kenntnis, dass der kleine Airport der ostkretischen Stadt Sitia in der kommenden Sommersaison von Deutschland aus nonstop angeflogen werden wird.
Schnellere Anreise – weniger Eindrücke
Ja, es verkürzt den Weg in den Osten der griechischen Urlaubsinsel erheblich. Aber es macht die Anfahrt aus Heraklion unnötig und gerade diese Strecke, die bis zu drei Stunden Fahrt bedeutet, war für mich immer die beste Einstimmung auf die Erholung, die Insel und das Urlaubsgefühl. Wer ab HER-Airport mit dem Mietwagen gen Osten fährt, bekommt die Unterschiedlichkeit Kretas und die unterschiedlichen Ausprägungen und Auswirkungen des Tourismus auf der Insel zu sehen. Hier stellt sich Kreta gewissermaßen vor und es war in der Vergangenheit spannend, die Veränderungen zu sehen, einzuordnen und sie wahlweise gut oder schlecht zu finden. Das Erlebnis, sich langsam aber stetig vom Massenbetrieb an der Nordküste rund um Chersonisos zu entfernen, den „Luxusort“ Aghios Nikolaos links liegen zu lassen, um durch die Berge in scharfen Kurven nach Sitia und weiter zu fahren, gehörte dazu. Es stimmte ein auf das, was den Osten der Insel ausmacht: Ursprüngliches Kreta, wenn man von wenigen Spots, wie dem Palmenstrand von Vai, absieht.
Auswirkungen unklar
Fliegen nach Sitia macht das Reiseerlebnis bequemer und ärmer. Von den touristischen Auswirkungen in der Region direkt mag ich gar nicht sprechen. Schon vor vielen Jahren plante man zwischen Sitia und Palekastro ein riesiges Ferienresort und versprach den Bewohnern wirtschaftlichen Aufschwung. Er wäre nicht gekommen, denn das Resort hätte nie und nimmer für Jobs und Besucher in den benachbarten Orten gesorgt. Glücklicherweise ist es damals an wirtschaftlichen Problemen gescheitert. Ob das jetzt ein neuer Anlauf ist, wage ich nicht zu beurteilen. Die Gefahr besteht.
Jetzt also Sitia mit Condor. Im Sommerflugplan. Ab 20. Mai jeden Sonntag von Frankfurt, Düsseldorf und München.
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