Lufthansa: Finanzhilfe
Die Liquidität der Airline-Gruppe wird dünner. Die Verhandlungen mit der Bundesregierung dauerten übers Wochenende an, bisher ohne festes Ergebnis. Ganz offensichtlich sind, bei aller grundsätzlichen Einigkeit noch Verfahrensfragen und ungeklärte rechtliche Dinge zu klären.
LH hat inzwischen die Flucht nach vorn angetreten und den Flugplan ab Juni konkretisiert. 1.800 Verbindungen pro Woche sind angekündigt. 126 Verbindungen stehen zur Wahl, davon nur 20 Langstreckenflüge. Man konzentriert sich also auf innerdeutsche und europäische Verbindungen. Dabei sind eine ansehnliche Zahl von Urlaubsdestinationen.
EASA: Medizinische Masken für den Flug
Die Europäische Flugsicherheitsbehörde fordert die Verpflichtung zum Tragen von medizinischen Schutzmasken an Bord. Der „normale“ Mund/Nasenschutz reiche nach Äußerung der EASA an Bord nicht aus. Außerdem fordert die Organisation die Pflicht zum Tragen der Masken bereits im Flughafen. Darüber hinaus appelliert man für freie Mittelsitze oder andere Abstand garantierende freie Sitzplätze an Bord, wo immer das möglich ist. Passagiere, die sich an diese Regelungen nicht hielten solle der Transport verweigert werden. Familien oder Personen eines Haushalts dürften allerdings zusammensitzen.
TUI: Formulierungen gegen Staatsregulierungen
Offensichtlich geht es auch um den guten Ruf und die Glaubwürdigkeit. Verkündete Europas größter Veranstalter vor kurzem noch vollmundig bereits Mitte Juni nach Mallorca fliegen zu wollen, so nähert man sich jetzt der Terminierung Ende Juni an. Dies erscheint realistischer, falls die spanische Regierung die Reisebeschränkungen und die bisher vorgeschriebene Quarantäne von zwei Wochen tatsächlich zum 1. Juli beendet.
Weitere Ziele seien Österreich, Griechenland, Zypern, Kroatien und Bulgarien, verlautete aus Hannover. Mit der Türkei befinde man sich in Gesprächen. Die Absichtserklärung ist gut und schön, allerdings ist noch nichts vertraglich vereinbart.
Flixbus: Start mit Maske aber ohne Extra-Abstand
Nach zwei Monaten Zwangspause will Flixbus am kommenden Donnerstag den Betrieb wieder starten. Abstand sei dabei nur an den Haltestellen vorgesehen, nicht aber im Bus. Abstandsregelungen dort, insbesondere die ursprünglich verkündete Flächenregelung von 5 Quadratmetern Abstand seien wirtschaftlich unrealistisch. Stattdessen gelte eine Mundschutzpflicht für alle Passagiere für die komplette Reise. Ein entwickeltes Hygienekonzept soll die Sicherheit gewährleisten. Dazu gehöre auch die komplette Desinfektion aller Busse nach jeder Fahrt. Zusätzliche Desinfektionsmittel stünden an Bord zur Verfügung. Dies sagte Geschäftsführer André Schwemmlein in einem Interview mit der Deutschen Welle.
Deutscher Strandurlaub: Es warten Vorschriften
Es erscheint wie ein großer Hoffnungsschimmer. Strandurlaub an Nord- und Ostsee werden sich in diesem Jahr wohl noch größerer Beliebtheit erfreuen. Allerdings wird auch der „Beachtag“ von weitreichenden Vorschriften geprägt sein. Die Abstandsregeln, hofft man insbesondere auf den Nord- und Ostseeinseln, seien eingeübt und deshalb unproblematisch.
Bei der Anreise per Fähre werde es zahlreiche Sicherheitsmaßnahmen geben, wie zum Beispiel eine sogenannte Sitzplatzampel und jeweils rot und grün gekennzeichnete Sitzplätze um Abstand zu garantieren. Das Tragen von Gesichtsmasken wird obligatorisch sein. Deutsche Urlauber dürfen inzwischen auch die dänische Sylt-Fähre zur An- und Abreise benutzen.
In Hotels gibt es die Fortsetzung der Abstandsregelungen. Frühstücksbüffets wird man in diesem Sommer nicht finden. Gegenwärtig ist auch davon auszugehen, dass Wellnessbereiche in Hotels, insbesondere Sauna und Massage nicht angeboten werden. In Hotels wie Restaurants erwartet man meist Reservierungen. Mecklenburg-Vorpommern schreibt eine maximale Kapazität von sechs Personen pro Tisch vor.
Am Strand selber heißt es ebenfalls Abstandhalten. Die Strandkorbverleiher haben ihre Körbe platziert und dabei auf Abstand geachtet. Dementsprechend dürfen die Körbe nicht verrückt werden. Vor jeder Neunutzung werden die Körbe von den Vermietern desinfiziert. Die freie Nutzung der Fläche zwischen Strandkörben ist nicht gestattet.
Da trotzdem der Buchungsansturm sehr hoch ist, dürften die Kapazitäten bald ausgebucht sein. Die Touristiker an der Küste empfehlen zudem auch das Achterland. In den Regionen gäbe es viel zu entdecken und das solle man nutzen.
Meyer-Werft: Wiedereröffnung Besucherzentrum Papenburg
Das Besucherzentrum der MEYER WERFT in Papenburg, Niedersachsen, soll ab dem 11. Juni wieder geöffnet sein. Damit, so die Werft, nimmt ein Top-Ausflugsziel Norddeutschlands mit jährlich rund 250.000 Gästen seinen Betrieb wieder auf. Das Erlebnis wird sich zunächst etwas anders gestalten. Statt der Führung durch Gästebetreuer, sei in der ersten Phase nur das selbständige Entdecken der Exponate möglich. Familien oder Personen aus gemeinsamen Haushalten dürfen gemeinsam die Tour durchs Besucherzentrum machen, andere Gäste müssen separat unterwegs sein. Zum Start hat man die Eintrittspreise reduziert.
Hertz: Insolvenz auf dem amerikanischen Markt
Einer der weltgrößten Autovermieter „Hertz Rent-a-Car“ hat am Freitag in den USA Insolvenzschutz beantragt. Man bezieht sich dabei auf den Paragraphen 11 des amerikanischen Insolvenzrechts, der es den Betroffenen ermöglicht, eine Insolvenz und die Sanierung in Eigenverantwortung durchzuführen. Zur Hertz-Gruppe gehören auch die Autovermieter „Dollar“ und „Thrifty“.
Der Geschäftsbetrieb in Europa ist von dieser Insolvenz nicht betroffen. Sie gilt nur in den USA und Kanada.
Kurz notiert: Reiseregelungen und Einschränkungen
Griechenland hat bekanntgegeben, dass man den Tourismusbetrieb zum 1. Juli beginnen wird. Auf die Vorschrift von verbindlichen Corona Tests will man aber verzichten. Für Verdachtsfälle sollen aber genügend Tests an den Flughäfen bereitstehen. Bereits heute wurde der Fährbetrieb zwischen Athen und den Inseln wieder freigegeben.
Die britische Regierung erwägt die Einführung einer zweiwöchigen Pflicht-Quarantäne bei der Einreise auf die britischen Inseln.
In Tschechien sind ab heute auch die Innenräume von Restaurants, Bars und Cafés wieder geöffnet. Hotels und Pensionen sowie Hallen- und Freibäder dürfen den Betrieb aufnehmen. Auch einige Sehenswürdigkeiten, sowie Burgen und Schlösser dürfen wieder Besucher empfangen.
Australien verbannt Kreuzfahrtschiffe bis zum 17. September aus seinen Häfen. Die Regelung gilt für alle Schiffe über 100 Passagiere.
Die US-Airline Jetblue wird bis zum 4. Juli die Verpflichtung zu größeren Abständen an Bord ausweiten weiterverfolgen. Mittelsitze in Reihen, in denen die Passagiere nicht zusammen reisen, bleiben blockiert. Auch United Airlines fährt einen vergleichbaren, aber „flexibleren“ Kurs. Auf gut gebuchten Inlandsflügen werden, so möglich, größere Maschinen eingesetzt, um bessere Distanzmöglichkeiten zu gewährleisten.
Turkish Airlines hat ihren Neustart verschoben. Inlandsflüge sind bis zum 4. Juni, internationale Flüge bis zum 10. Juni gestrichen.
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