D-RR D-News 08.08.24 – Seebrücke, Klimt, Usedom & 54°Nord

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Die August-News aus dem eigenen Land

Rüdiger Edelmann – Foto: Holger Leue

Derzeit ist der Sommerurlaub ausgebrochen. Viele Menschen sind nicht in ihren Büros anzutreffen. Das sei Ihnen gegönnt. Trotzdem gibt es genügend Neuigkeiten aus dem touristischen Deutschland, um auch eine Spezialausgabe der Reiseradio-News für den August zu füllen.

Es geht um potentielle Auszeichnungen und deren Vorauswahl, genauso wie Last-Minute Tipps oder Interessantes für den bevorstehenden Herbst 24.

Haben Sie Nachrichten, die unbedingt hier veröffentlicht werden sollten? Dann: Her damit unter info@ttb-media.com – Wir freuen uns darauf. (Fast) Alles geht. Für diese Rubrik sollten aber touristische Nachrichten und Angebote aus dem Inland Thema sein.

Ganz nebenbei (ja, es soll gesagt werden) geht es auch beim Reisebüro um die Finanzen. Deshalb gibt es Werbemöglichkeiten in den Podcasts und auf dieser Website. Es kostet nicht viel, nutzt Anbietern und Dienstleistungen und sorgt dafür, dass die Reiseradio-Kosten zumindest zu einem kleinen Teil finanziert werden können. Schauen Sie / schaut doch mal in das Media-Kit.

Schönen Urlaub allerseits (für ALLE, die noch keinen hatten)!


Deutscher Tourismuspreis 2024 – Top 10 der Endrunde

Der Deutsche Tourismuspreis startet am 3. September ins Finale: Bei einem öffentlichen Online-Pitch haben die zehn besten Bewerber:innen die Möglichkeit, die Jury und das Online-Publikum von ihren Projekten zu überzeugen. Das Publikum kann direkt seine Favoriten für das Finale wählen. Alle Interessierten sind eingeladen, den Online-Pitch am 3. September zwischen 10.00 Uhr und 13.00 Uhr live zu verfolgen.

Anschließend nominiert die Jury, bestehend aus Expert:innen der Tourismus- und Medienbranche, die weiteren Finalisten. Die Auszeichnungen werden am 26. November auf dem Deutschen Tourismustag in Hamburg bekanntgegeben und prämiert. Es werden insgesamt drei Jurypreise sowie der ADAC-Publikumspreis verliehen.

Alle Wettbewerbsteilnehmenden, weitere Informationen und den Anmeldungslink finden sich auf der Website des Deutschen Tourismuspreises.

Die Gewinner des Vorjahrs (Deutscher Tourismuspreis 2023) – Foto: DTV

Hoteleinsturz an der Mosel

In Kröv ist in der Nacht zu Mittwoch ein Hotelgebäude eingestürzt und hat zahlreiche Menschen zumindest vorübergehend verschüttet. Sieben Verschüttete konnten einige sogar nur leicht verletzt, konnten aus den Trümmern befreit werden. Für zwei Personen kam die Hilfe zu spät, sie konnten nur noch tot gefunden werden. Das zweite Todesopfer wird vermutlich erst heute geborgen werden können. Fünf Personen konnten sich aus einem benachbarten Gebäudeteil unverletzt befreien. Es waren und sind insgesamt rund 200 Hilfskräfte im Einsatz.

Die Unglücksursache ist noch nicht geklärt. Das Gebäude stammt aus dem 17. Jahrhundert. In dem 1980er Jahren ist es aufgestockt worden. Es könnte sich also um einen Statik- oder Konstruktionsfehler handeln. Aktuell war am Gebäude gearbeitet worden. Auch dies ist ein eventuell möglicher Grund.

Weitere Infos und Videos gibt es HIER! 

Seebrückenboom

Nach der bereits eingeweihten Seebrücke von Koserow auf der Insel Usedom, steht jetzt ein weiteres Mammut-Bauwerk an der Ostsee vor der Fertigstellung.

Die Seebrücke von Prerow, auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst soll demnächst eröffnet werden. Sie wird mit 720 Metern die längste Seebrücke der Ostsee.

Brücke mit Schiffsanschluss

Der Clou wartet am Ende: Ein Hafen mit einer Fläche von 10.000 Quadratmetern mitten im Wasser. Er wird die Alternative zum im Herbst des letzten Jahres geschlossenen Nothafen. Dies geschah mit dem Zweck der Renaturierung, da er innerhalb des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft lag. Das Land Mecklenburg-Vorpommern hatte 2022 den Rückbau sowie den Bau der neuen Seebrücke samt Hafen beschlossen. Eigentlich hätte die Eröffnung bereits im letzten Herbst stattfinden sollen. Im nächsten Jahr sollen auch Ausflugsschiffe an der neuen Brücke festmachen und die Sensation komplettieren.

Klimts Kuss in Mainz

Gustav Klimt – ein Name, der für Kunst, Leidenschaft und ein wenig Skandal steht. Der österreichische Jugendstil-Maler, bekannt für seine goldenen Meisterwerke und seine Vorliebe für rothaarige Musen, wird in der neuen Ausstellung „KLIMTS KUSS – Spiel mit dem Feuer“ auf eine völlig neue Weise erlebbar gemacht. Ab dem 05. Dezember 2024 können Besucher in der Alten Lokhalle in Mainz tief in die faszinierende Welt von Klimt eintauchen und seine berühmtesten Werke aus nächster Nähe erleben.

Neue Darstellungsformen

Besucher können nicht nur Klimts Kunstwerke bewundern, sondern auch mit ihnen interagieren und selbst Teil dieser schillernden Welt werden. Die Ausstellung ist in drei Akte unterteilt und wird von einem fiktiven Dialog zwischen einer Kunststudentin und Emilie Flöge begleitet, der die Höhepunkte und Skandale in Klimts Leben beleuchtet. Ein Prolog thematisiert die Zerstörung von Klimts Werken durch ein Feuer, während die finale Inszenierung von „Der Kuss“ die Besucher in das Gemälde eintauchen lässt. Die Ausstellung in Mainz läuft bis 02. März 2025.

Tickets für die immersive Show „KLIMTS KUSS“ sind ab sofort erhältlich.

Usedomer Musikfestival 2024

Mit Nachbar Polen als Gastland startet am 22. September das diesjährige Usedomer Musikfestival. Dramaturg Jan Brachmann berichtet, dass es gelungen sei, zwei wirkliche Weltstars im Programm zu präsentieren. Im Eröffnungskonzert könne das Festival gleich zu Beginn mit dem Star-Countertenor Jakub Józef Orliński aufwarten. Er habe eine der schönsten Stimmen unserer Zeit. Zudem sei er auch noch Breakdancer, was seine künstlerische Vielfalt herausstelle. Im Konzert werde er zusammen mit dem Barockensemble „Il Pomo d’Oro“ Musik des 17. Jahrhunderts spielen.

Zweiter Star des Festivals ist der Pianist Rafał Blechacz, Gewinner des Chopin-Wettbewerbs in Warschau. Blechacz tritt gleich zwei Mal auf. Auf dem Programm steht ein Solo-Klavierabend und in Peenemünde spielt er, zusammen mit dem NDR-Elbphilharmonie-Orchester, das E-Moll-Klavierkonzert von Frederic Chopin.

Baltic Sea Philharmonic im Kraftwerk Peenemünde / Usedom – Foto: Peter Adamik

Usedomer Musikpreis

Im Rahmen des Festivals wird der Usedomer Musikpreis an die junge polnische Pianistin Joanna Aleksandra Sielicka vergeben. Mit dem Preis werden Musikerinnen und Musiker mit besonderer Kreativität und Engagement sowie herausragenden musikalischen Leistungen ausgezeichnet. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.

Besonderer Anspruch an besonderen Orten

In jedem Jahr ist das dreiwöchige Festival einem Ostseeanrainerland exklusiv gewidmet. Mit Polen, das in der Geschichte des Festivals bereits zum dritten Mal als Gastland fungiert, werden die kulturellen Verbindungen zwischen den beiden Nachbarländern gefeiert.

Insgesamt wird es vom 22. September bis 12. Oktober 20 Konzerte an verschiedenen Orten auf der Insel Usedom geben. Gespielt wird in alten Kirchen, Schlössern und Villen, in Galerien sowie kaiserzeitlichen Hotels. Von besonderem Interesse sind dabei Mecklenburg-Vorpommerns größtes Industriedenkmal, das Historische Kraftwerk in Peenemünde und die prachtvollen Bauten der Kaiserbäder Heringsdorf, Bansin und Ahlbeck.

Barrierefreie Strandbar in St. Peter-Ording

Barrierefreie Pfahlbauten am Strand von St. Peter-Ording sucht man bislang vergeblich. Wie jetzt feststeht, bekommt die neue Strandbar 54° Nord, die erst vor wenigen Tagen Richtfest feierte, nicht nur eine barrierearme Rampe und einen Holzsteg als Weg vom Strandübergang Köhlbrand, sondern auch einen Plattformaufzug. Die schleswig-holsteinische Staatskanzlei hatte zuvor die beantragten Fördermittel in Höhe von rund 87.000 Euro aus dem Fonds für Barrierefreiheit bewilligt. Durch die Finanzspritze sind knapp 70 Prozent der Netto-Kosten für den Bau des Aufzuges abgedeckt.

Zeichnung Strandbar 54° Nord, neuer Pfahlbau am Strand von St. Peter-Ording bekommt jetzt auch eine barrierearme Rampe und einen Plattformaufzug. Zeichnung: ©Limbrecht_Jensen_Rudolph Architekten.

Tourismus-Direktorin Katharina Schirmbeck freut sich, warnt aber gleichzeitig vor zu großen Erwartungen:

Die Baumaßnahmen sind ein riesiger Schritt nach vorne. Wir müssen uns aber dennoch darüber im Klaren sein, dass eine vollständige Barrierefreiheit am Sandstrand trotz enormer Anstrengungen wohl niemals gewährleistet werden kann.

Durch die Kombination aus Holzsteg, Rampe und Aufzug würden bestmögliche Zugangsvoraussetzungen für den in sieben Metern Höhe liegenden Pfahlbau geschaffen. Die aufwendige Rampenkonstruktion sei für Familien mit Kinderwagen und Personen mit Einschränkungen beim Gehen eine große Erleichterung. Für Rollstuhlfahrer aber sei sie mit einer Neigung von 8,5 Prozent zu steil. Deshalb freue sie sich, dass seitlich der Rampe nun auch ein Plattformaufzug entstehe.
Wann genau die Fertigstellung erfolgt, lässt sich zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht genau sagen.

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