Durchatmen im Norden - Foto: Nordseeheilbad Borkum / Torsten Dachwitz
Reiseradio-Kommentar: Hot – Hot
Rüdiger Edelmann – Foto: Holger Leue
Wie hieß es vor Jahren bei “2Raumwohnung”: 36 Grad und es wird noch heißer. – Irgendwie machte das gute Laune im Winter. Wer aber 36 Grad+ jetzt erleben muss, hat so gar keine Lust mehr in den Urlaub zu fliegen, da einem in Spanien gern auch schon mal 42 Grad empfangen. Wird das auf die Dauer zum Problem? Verdrängen wir das im Winter-Schmuddelwetter zwischen grauem Himmel, Regen und gelegentlichem Schneematsch? Oder geht es doch nur um den „Beat“ in der nächtlichen Party-Zone?
Es scheint fast so, wenn man den Zahlen großer Veranstalter glaubt. DERTOUR hat gerade die Hitliste Sommer 25 veröffentlicht und irgendwie sieht die aus wie immer: Türkei, Spanien, Griechenland, Ägypten, Deutschland. Das wirkt wie „Business As Usual“. Nur wie lange noch?
Man darf gespannt sein, wann die „CoolCation“-Destinationen stärker auf den Hitlisten erscheinen. Allerdings schätze ich auch mal, dass der deutsche Massentourismus, Länder wie Schweden oder Finnland nicht einfach überrollen kann (und darf). Die Branche wird sich umstellen müssen und es gilt zu verhindern, die üblichen Fehler zu machen.
Schöne Sommerferien und denkt dran: „36 Grad, kein Ventilator. Das Leben kommt mir gar nicht hart vor“ – Dann schaut mal, wie’s Euch so ergeht.
Traumziel Mallorca?
Overtourism – Foto: GOB
Bleiben wir beim Thema und schauen auf „unsere“ Lieblingsinsel. Die Hochsaison hat längst begonnen. Die ersten Reportagen über Overtourism laufen bereits oder sind gelaufen. Es wird viel analysiert und vermutlich wird sich (wie immer) nichts, aber auch gar nichts ändern. Geschäft ist Geschäft und das „Business“ mit dem Urlauber ist kurzfristig angelegt. Wer will da schon auf Probleme schauen.
ARD-Mediathek – Tipp:
Nichtsdestotrotz: Die hr-Produktion „Wer rettet Mallorca?“ stellt die richtigen Fragen. Diese sind unangenehm, nicht für den „kleinen“ Urlauber, eher für den neuen „Trendy Luxusurlauber aus aller Welt“. Immer mehr Linienflüge aus New York oder gar Los Angeles nach Palma? Versteht das Jemand, wenn die Karibik um die Ecke ist? – Lohnenswert, schaut’s Euch an. Dann versteht Ihr auch, warum der Mallorquiner mehr als nur die Faust in der Tasche hat. Er holt sie inzwischen auch raus – notgedrungen.
Mallorca – Foto: Holidu / Bookiply
Streiks auf den Baleares
Die Gewerkschaft für Dienstleistungen, Mobilität und Konsum hat gestern getagt und das Ergebnis veröffentlicht.
Es droht ein Generalstreik im Gastgewerbe auf den Balearen (Ibiza, Menorca, Formentera inkl.) Stattfinden soll er an insgesamt fünf verteilten Tagen, nämlich am: 10., 18., 19., 25. und 31. Juli. Am ersten Streiktag, dem 10.07. soll es zudem ganztägig an vielen markanten Stellen aller Baleareninseln große Demonstrationen geben. Schwerpunkt dürfte dabei auch der „Internationale Flughafen Son Sant Joan“ in Palma sein.
An den genannten Tagen, so der Plan, wird nichts gehen in Hotels und Beherbergungsbetrieben, Bars und Restaurants, beim Catering, sowie in Nachtclubs und Diskotheken und das über den Zeitraum von 24 Stunden. Bei den Protesten geht es um notwendige Lohnerhöhungen. Plus 16 Prozent lautet die Gewerkschaftsforderung. Aber auch die Verbesserung von Arbeitsbedingungen und Arbeitszeitregelungen.
Insgesamt sind rund 180.000 Menschen zu Streik und Protest von der Gewerkschaft FESMC UGT aufgerufen worden.
Wie das Branchenmedium „fvw/Traveltalk“ berichtet, treibt das Tourismusmarketing in Italien derzeit seltsame Blüten.
Fest steht, dass Reisemagneten, wie Städte (Rom, Florenz, Venedig, Neapel) sowie bestimmte Regionen (Cinque Terre, die Adriaküste rund um Rimini, die Amalfi Küste oder auch Tirolo / Südtirol) von OVERtourism betroffen sind.
Darüber spricht man nicht so gern. Stattdessen startet „Visit Italy“ einen Initiative, die verstärkt die nicht so stark besuchten Regionen bewirbt. Statement: 99 Prozent der italienischen Reiseziele hätten nicht zu viele, sondern zu wenige Touristen. Betroffen seien Gemeinden und Regionen, deren Traditionen verloren gingen, wenn zu wenige Touristen kämen. Wirklich?
Sorrentiner Sonnenuntergang – Foto: Uwe Krist
Auch wenn Ruben Santopietro, Geschäftsführer von Visit Italy sagt, dass das Problem nicht der Tourismus sei, sondern die Art und Weise, wie man ihn manage, geht aus dem Plan nicht so recht hervor, wie man die „Deviazione“ (Umleitung) der Gäste bewerkstelligen will.
Coolcation und Wellness an der Nordsee
Angesichts der Wärme darf man gerne auch mal ein paar Tipps weiterreichen, die das Urlaubsleben, nah und angenehm machen könnten, zumal wenn es sogar einen Zuschuss von der Krankenkasse gibt.
Mit Meer, Wind und Sonne die Gesundheit stärken. Das funktioniert ganz wunderbar auf der Ostfriesischen Insel Borkum. Eine ambulante Badekur mit ihren zahlreichen Thalasso-Anwendungen hilft sowohl bei körperlichen Beschwerden als auch bei psychischen Problemen.
Das Besondere an der Nordseeinsel: Borkum hat sein eigenes Klima. Und was nicht jeder weiß: Die Krankenkasse übernimmt bei einer Badekur die Kosten für die ärztliche Behandlung und 90 Prozent der Kurmittelkosten.
Thalasso auf Borkum (Gezeitenbad) – Foto: Nordseeheilbad Borkum / Moritz Kaufmann
Thalasso und me(e)hr
Die „Thalasso-Therapie“ biete einen feinen Unterschied zu anderen Kurmaßnahmen, erklärt Peter Schöpel, Betriebsleiter des Gezeitenlands auf Borkum.
Im Gegensatz zu den anderen Ostfriesischen Inseln ist Borkum trotz der Gezeiten permanent vom Meerwasser umgeben, so dass es ein ‛eigenes Bioklima‛ hat. Die möglichen positiven gesundheitlichen Effekte werden über das Meerbad, fehlende Pollenaktivität, das schadstoffarme Meeres-Aerosol, einen stets vorhandenen Wind, die erhöhte UV-Strahlung sowie durch Bewegungstherapie im Wasser und am Strand erzielt.
Ortsspezifische Heilmittel wie Meerwasser und Schlick werden oftmals unterstützend eingesetzt. Die verordneten Anwendungen können zur Befreiung der Atemwege, Verbesserung der Lungenbelüftung und des Hautzustandes führen. Die Durchblutung wird gefördert, das Immunsystems stabilisiert und die Schlafqualität optimiert.
Thema: Ambulante Badekur
Borkum: Reflexzonenpfad – Foto: Nordseeheilbad Borkum / Moritz Kaufmann
Seit 2022 ist die „ambulante Badekur“ wieder eine Pflichtleistung der gesetzlichen Krankenkassen. Jeder bekommt sie gewährt, wenn eine entsprechende medizinische Notwendigkeit vorliegt. In diesem Fall muss man sich einen Kurantrag bei seiner Krankenkasse besorgen. Der Arzt, der die medizinische Notwendigkeit begründet, ist meist bei der Erstellung des Kurantrages an die Krankenkasse behilflich. Die Krankenkasse übernimmt in der Regel die Kosten für die ärztliche Behandlung und 90 Prozent der Kurmittelkosten. Mitunter gewährt die Kasse sogar einen finanziellen Zuschuss für Unterkunft, Verpflegung, Fahrtkosten und Gästebeiträge
Was passiert, wenn sich Reisejournalisten treffen? Sie klönen über Reiseziele. – Das passiert diesmal, in englischer Sprache und mit amerikanischen Kollegen. […]
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