D-RR News 08.04.25 – Kommentar, Idylle, Freiheyt & Bewegung

Freiheit ist überall? Foto: Alexander Datz / Usedom-Tourismus

D-RR Kommentar: Suchen wir uns ein Idyll

Rüdiger Edelmann – Foto: Holger Leue

Die Gefahr ist groß, sich so zu orientieren und trotzdem versteh ich das irgendwie.

Wenn alles zu viel wird; die Laune mit jeder neuen Nachricht in den Keller sinkt und man das Gefühl hat, alle Entscheider seien leider völlig durchgedreht und handelten nur noch zum eigenen Nutzen und gegen jede Form von Demokratie und Allgemeinwohl.

Wenn Dein eigenes Geld von heute auf morgen erheblich weniger wird, obwohl immer die Rede davon war, man solle keine Angst vorm Aktienmarkt haben. Wenn Dein berufliches Umfeld, angesichts der „öffentlichen Umstände“ fragwürdig wird, weil Du bisher vom Reisen geschwärmt hast und plötzlich nicht mehr weißt, wohin man guten Gewissens überhaupt noch reisen darf, ohne durchgedrehte Menschen, Regierungen und Regime zu unterstützen, dann wird es eng.

Als „Rentner“ könnte ich jetzt die eigene Terrasse schrubben, Blumen anpflanzen und mich von der Mittagssonne bescheinen lassen. Aber selbst das geht nicht: Dank der Dauertrockenheit treiben mich Pollen in den „Wahnsinn“. Stimmt, beim Klima war ja auch noch was.

Nein, das mit der Idylle klappt bei mir nicht, auch wenn es schwer fällt weiterzumachen, gegen Dummheit und Wahnsinn anzuschreiben und die Unabhängigkeit des Journalismus wenigstens für mich selbst aufrecht zu halten. Ich hatte mir das leichter vorgestellt, denn liest und hört man alten trotzigen Männern überhaupt noch zu?

Zusehends wird mir schwindlig, wenn einem „TikTok-Mädels“ zurufen: „OH MEIN GOOOT, DAS WAR SO SCHÖN, ALS WIR RANDOM EINFACH IN DIE SONNE GEFLOGEN SIND.“

Zusehends will ich ausrufen: Hört auf mit dem Wahnsinn. Gleichzeitig frage ich mich, ob das noch jemand hören will, der/die gerade ins Dubai-, Schweiz- Karibik- oder CamperVan-Idyll abdriftet.

Das genau ist auch das Wesen der Reise- und Freizeitbranche. Selber schuld? Wer predigt denn seit Jahrzehnten: „Geht’s Dir schlecht, dann such Dir eine sonnige Auszeit.“

Irgendwie doof, dass das mit dem „Idyll“ nicht mehr funktioniert.   


Freies Thüringen

2025 ist das Jahr der Freiheit und das 500. Gedenkjahr des Deutschen Bauernkriegs: Ein Thema, mit dem die Thüringer Tourismus GmbH (TTG) die Reiselust nach Thüringen wecken will. Die Werbekampagne „Freiheit 2025“ startete bereits vor einigen Wochen und vor der Eröffnung der Thüringer Landesausstellung “freiheyt 1525” in Mühlhausen und Bad Frankenhausen.

Freigeist – Grafik: TTG

Freiheit ist aktuell

Besucher werden dort über Erlebnisse rund um das Thema Freiheit informiert. Sie flankiert die Landesausstellung mit Werbemaßnahmen im deutschsprachigen Raum und präsentiert Veranstaltungen sowie Geschichten und inspirierende Orte in ganz Thüringen. Weitere Höhepunkte im touristischen Jahr der Freiheit sind zum Beispiel das Faust-Jubiläum in Weimar, 35 Jahre Deutsche Einheit am Grünen Band und 175 Jahre Erfurter Unionsparlament. Das zentrale Element der Kampagne ist die Website freiheit.thueringen-entdecken sowie fünf Bildmotive mit eindrucksvoller Wirkung.

Touristen, die wegen der „Bauernkriegs-Ausstellungen“ nach Thüringen reisen, erhalten Inspiration, um ihren Aufenthalt passend zum Thema zu verlängern. Damit greift die Kampagne nicht nur aktuelle gesellschaftliche Stimmungen auf, sondern will gezielt Thüringens Image als Kulturreiseland stärken. 

500 Jahre Bauernkrieg

Freiheyt – 500 Jahre Bauernkrieg – Grafik: TTG

Der Bauernkrieg von 1525 hat als erste große Freiheitsbewegung Deutschlands das kollektive Gedächtnis im deutschsprachigen Raum geprägt. Thüringen als Schauplatz dieser Geschichte, erinnert im Jahr 2025 mit einer dezentralen Landesausstellung an diesen Wendepunkt vor 500 Jahren.

Importzölle & Luftfahrt

Wer glaubt, Importzölle gingen an Mobilität und Luftfahrt vorbei, dürfte sich täuschen. Während US-Präsident Donald Trump davon schwadroniert, in Deutschland ginge jetzt jede Woche ein neues Kohlkraftwerk in Betrieb, weil das mit den Windrädern nicht funktioniere, machen sich Flugzeughersteller und Airlines in USA wie in Europa ernsthafte Gedanken um Preiserhöhungen, die auf sie zukommen.

737 MAX – Foto: Boeing

Die Einfuhrzölle dürften insbesondere die beiden „Großen“ (Boeing und Airbus) empfindlich treffen, selbstredend auch deren Zulieferer. Die Kosten dürften steigen, die Auslieferungen könnten sich erheblicher verzögern als ohnehin schon. Beide Hersteller beziehen Bauteile aus der ganzen Welt, insbesondere aus Mexiko, China oder Kanada. Damit dürfte Boeing sogar stärker betroffen sein, zumal die Fertigungslinien ausschließlich in den USA stehen.

A350 – Foto: Airbus SAS2022 – Borja Garcia de Sola

Airbus hat zum Beispiel auch ein Fertigungswerk in den USA, neben China, Kanada (Mehrheitsbeteiligung Bombardier) und den zahlreichen europäischen Werken.

Für einkaufende Airlines wird es aber auf jeden Fall teurer. Besonders betroffen dürfte der Billigflieger Ryanair sein, der eine ausschließliche Boeing-Flotte betreibt. Aber auch die Lufthansa-Group hat 737MAX bestellt und wartet schon über Gebühr lange auf die Auslieferungen der bestellten Langstreckenmaschinen vom Typ 777-9.

Bahn: Bessere Info über Ärgernisse   

Man kennt das als Bahnfahrer. Erst ist ein Zug etwas zu spät, dann heftig zu spät und dann kommt die Nachricht, er fiele ganz aus. Das ist ärgerlich. Noch ärgerlicher wird es, wenn einen die Information später bzw. zu spät erreicht.

Dem will die Bahn jetzt über ihre Navigator-APP per künstlicher Intelligenz Einhalt gebieten. Hauptproblem dabei ist die Zulieferung von Daten an genau diese KI.

Aber es tut sich was, heißt es bei DB. Die Verspätungsprognose werde zum Beispiel inzwischen alle zwei Minuten aktualisiert. Zugausfälle oder gestrichene Haltepunkte würden inzwischen mit einem Vorlauf von einer Stunde (bisher rund 11 Minuten) angekündigt.

D-RR-Archivbild – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Wichtig sei auch die Gleichzeitigkeit der Informationsübermittlung. Bisher musste man damit leben, dass der „Navigator“ eine völlig andere Info lieferte als Website, Bahnsteiganzeige oder die Infotafel. Ergebnis: Verwirrung und damit noch mehr Ärger. Daran werde gearbeitet.

Dresden: World Transplant Games

Dresden Altstadtpanorama gesehen von der Augustusbrücke – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Der Dresdner Sport-Sommer 2025 wird ein Fest des zweiten Lebens. Vom 17. bis 24. August kommen die World Transplant Games (WTG) in die sächsische Landeshauptstadt und damit erstmals nach Deutschland. Bis zu 2.500 Sportler aus bis zu 60 Nationen werden nach Dresden reisen. Alle haben eines gemeinsam: Sie teilen ihre persönliche Transplantationsgeschichte und beweisen, dass trotz Organspende ein sportliches Leben möglich und zuträglich ist.

Prominenter Botschafter

Roland Kaiser und Tamara Schwab in Dresden – Foto: Agentur Sender und Empfänger

Er hat ein zweites Leben geschenkt zu bekommen Schlagerstar Roland Kaiser. Nach seiner Lungentransplantation setzte er seine Karriere sensationell fort. Er wird prominenter Botschafter der „World Transplant Games 2025“.

Sein Engagement begründet er:

Sport hat mir nach meiner Transplantation 2010 sehr geholfen, sowohl körperlich als auch mental. Durch regelmäßige Bewegung konnte ich meine Fitness und mein Immunsystem stärken, was für meine Genesung und mein allgemeines Wohlbefinden entscheidend war. Wenn ich mich für eine Sportart entscheiden müsste, dann wahrscheinlich für Radfahren oder Schwimmen.

Kaiser ist täglich sportlich aktiv und hält sich so für seine Konzerte fit. Die aktuelle Tour „Kaisermania“ soll am Wochenende vor den WTG in Dresden zu Ende gehen.  Unterstützt wird er dabei von Tamara Schwab, (Teilnehmerin nach einer Herztransplantation, Autorin und Vize-Miss Germany 2024).

Die World Transplant Games sind eine internationale Sportveranstaltung für Organtransplantierte, Lebendspender und Spenderfamilien, die alle zwei Jahre stattfindet. Ziel ist es, über das Thema Organspende zu informieren und darüber aufzuklären, dass Sport transplantierten Menschen und ihrer Gesundheit zuträglich ist.

Earth Month: Hotels machen sich gemeinsam stark für unseren Planeten

Pflanzteam in Ghana – Foto: Click A Tree

Am 22. April wird weltweit der Earth Day gefeiert, gefolgt vom Tag des Baumes am 25. April. Zum diesjährigen „Monat der Erde“ setzen zahlreiche Hotels aus dem In- und Ausland gemeinsam ein Zeichen für Umwelt- und Klimaschutz, darunter Best Western Hotels Central Europe, Penta Hotels, Ringhotels, Seminaris Hotels und das Hermes Hotel Oldenburg.

Im Rahmen einer gemeinsamen Aktion mit der Nachhaltigkeitsplattform Click A Tree pflanzen die Partnerunternehmen nicht nur selbst Bäume, sondern motivieren auch Gäste und Unterstützer, sich aktiv zu beteiligen.

Das Ziel

Philippinen: Bäume pflanzen…

Allein im April sollen mindestens 5.000 Bäume weltweit gepflanzt werden. Das schafft Arbeitsplätze für Menschen in weniger privilegierten Regionen des Planeten und Lebensraum für die globale Artenvielfalt.

Der Clou

Für jeden im April über „Click A Tree“ gepflanzten Baum gibt es automatisch ein Los. Und zwar unserer Erde zu Ehren. Das sogenannte “Ehrenlos” ist namensgebend für die Kampagne.

Mit diesen Ehrenlosen haben alle Teilnehmenden die Chance auf attraktive Preise wie Hotelübernachtungen von bis zu fünf Nächten.

Radsaison startet in der Mecklenburgischen Seenplatte

Kurz vor Beginn der Radsaison empfiehlt sich Mecklenburg-Vorpommern, insbesondere die Mecklenburgische Seenplatte, als Radreiseziel mit neuen Angeboten, die Lust machen sollen, das Land der 1.000 Seen mit dem Rad zu erkunden.

Unterwegs mit dem Gravelbike – foto: TMV / Gross

Mit einem mehr als 2.500 Kilometer langen Radwegenetz inmitten einer eiszeitlich geprägten Landschaft bietet die Mecklenburgische Seenplatte als Region im Landesinneren gute Bedingungen für Radreisende, angefangen bei Gravelbikerinnen und -bikern über Trekking- und Rennradfahrende bis hin zu Gästen, die E-Bikes nutzen.

Laut Gästebefragung des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern entscheidet sich jeder dritte Gast für den Nordosten als Reiseziel, weil es hier gute Angebote zum Radfahren gibt. In der Mecklenburgischen Seenplatte ist dieser Anteil sogar noch etwas höher.

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