D-RR News 25.07.24 – Klima, Festival, Joyride & Taifune

(c) Malmö Opera

Runway-Blockaden in Frankfurt & Köln

Gegen 6 Uhr heute Morgen kamen die Meldungen über die Proteste der Klimaaktivisten der Organisation „Letzte Generation“ am Frankfurter Flughafen. Es war von mindestens sechs Personen die Rede, die sich durch Aufschneiden des Airport-Zauns gegen 5 Uhr Zutritt zum Sicherheitsbereich in Frankfurt verschafften und sich auf den beiden zentralen Runways an verschiedenen Stellen festklebten. Etwas später stellte sich heraus, dass neben der Bahnen 25 C und 25L auch die Startbahn 18West betroffen war. Der Flugbetrieb musste eingestellt werden. Der Protest ist Teil der Klimaprotestkampahne: „Öl tötet.“

Kurz vor 8 Uhr konnten die ersten Flugzeuge wieder starten, zum Teil mit erheblicher Verspätung. Die Auswirkungen der Protestaktion werden sich vermutlich über den ganzen Tag ziehen. Etwa 140 Flüge mussten inzwischen annulliert werden. Mit Verzögerungen sei aber noch längere Zeit zu rechnen, teilt Fraport mit. Der Hessische Ministerpräsident Boris Rhein hat harte Strafen gefordert und nannte die Aktivisten im Webportal X „kriminelle Klima-Chaoten“.

(Symbolbild) – Foto: Fraport AG

Gestern CGN

Bereits gestern ruhte am Nachmittag der Flugbetrieb am Airport Köln-Bonn für geraume Zeit. Die „Letzte Generation“ fordert von der Bundesregierung ein rechtsverbindliches internationales Abkommen für den globalen Ausstieg aus Öl, Gas und Kohle bis 2030.

Berlin Travel Festival abgesagt

Da werden die Berliner sauer sein. Letztlich war ihnen das Travel Festival, von der Messegesellschaft als Ersatz für die gestrichenen Publikumstage der ITB angepriesen worden. Das Fachportal „Reise vor 9“ berichtete gestern.

Abschied vom Funkturm. Wiedersehen 2025? – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Schon vor geraumer Zeit war bekannt geworden, dass die Veranstaltung nicht mehr auf dem Messegelände unterm Funkturm stattfinden kann. Die Suche nach einer Ersatzlocation in der Nähe des Tempelhofer Felds ist jetzt gescheitert.

Die Veranstalter setzen jetzt auf einen Neuanfang im nächsten Jahr. Dann soll es auch die inhaltliche Neuausrichtung geben.

Mehr Festival – weniger Messe

Nach Meinung der Veranstaltenden soll das „Travel Festival“ wieder mehr Festival und weniger Verbrauchermesse sein. Dies war auch ein Grund für die Trennung vom Messegelände.

Joyride – The Musical

(c) Malmö-Opera

Eine Weltpremiere steht an. “Joyride the Musical” erlebt an der Oper in Malmö seiner Uraufführung. Die Musicalproduktion präsentiert die unvergessliche Musik des legendären schwedischen Pop-Duos Roxette.

Roxette, das waren Marie Fredriksson und Per Gessle. Die Band war besonders in den 90er Jahren erfolgreich und blieb bis 2019 aktiv, als Marie nach einem langen Kampf gegen  Krebs verstarb.

Sie haben weltweit über 80 Millionen Alben verkauft. Größte Hits: “Listen To Your Heart”, “It Must Have Been Love” und “The Look”. Ihre Musik bildet die Grundlage für das Musical, dessen Handlung von Jane Fallons romantischer Komödie “Got You Back!” inspiriert ist.

Pop goes Opera

Der englische Starregisseur Guy Unsworth und der Bühnenbildner David Woodhead schufen für die Bühne eine Welt, die von Roxettes Musikvideos und der Modeszene der 90er Jahre inspiriert ist.

Die Handlung dreht sich um Stephanie, eine Stylistin in London, die herausfindet, dass ihr Partner Joe ein Doppelleben führt. Gemeinsam mit der betrogenen Katie schmiedet sie einen Plan, um Joe eine Lektion zu erteilen, doch die Situation gerät außer Kontrolle.

Per Gessle ist als Songwriter an der Entstehung des Musicals beteiligt. Vor einigen Jahren trat die Malmö Oper an Gessle heran und präsentierte die Idee eines Musicals basierend auf Roxettes Musik. Gessle zeigte sich begeistert von der Idee und freut sich auf die Premiere am 6. September 2024. Das Musical läuft bis zum 27. April 2025. Die Aufführungen finden in schwedischer Sprache statt, wobei englische Übertitel und die Songs in der Originalsprache Englisch für ein internationales Publikum sorgen.

Tickets sind bereits im Vorverkauf

Das Klima und die Preise

Das Umwelt-Bewusstsein schwindet rapide, wenn es an den Preis geht. Das bekommen insbesondere Fluggesellschaften zu spüren, wenn es um Klimaausgleichszahlungen bei Airline-Tickets geht. Trotzdem versucht es jetzt einer der großen deutschen Ferienflieger noch einmal mit der Freiwilligkeit.

Peter Gerber, Condor-CEO – Foto: Condor

Wer in den Urlaub oder zu Familien und Freunden fliegt, kann nunmehr bei Condor auswählen, mit welchem Beitrag er, so die Airline, Verantwortung für eine saubere und bessere Zukunft übernehmen möchte. Der Ferienflieger bietet dazu auf allen Flügen verschiedene Pakete an, mit denen Reisegäste einen Beitrag für mehr Klimaschutz leisten können. CEO Peter Gerber hatte diesen Schritt bereits Anfang des Monats angekündigt. Nun folgt die Umsetzung.

Seine Devise heißt:

Verantwortungsbewusstsein und Nachhaltigkeit sind ein wesentlicher Bestandteil unserer Unternehmenskultur. Uns ist bewusst, dass für einen dauerhaften Geschäftserfolg die ökologischen Einflüsse unseres Handelns berücksichtigt werden müssen – an unserem Unternehmensstandort Deutschland sowie in den zahlreichen Zielgebieten, die wir anfliegen

Ab 20 Euro kann der Condor-Kunde dabei sein. Die Beiträge werden entweder in nachhaltige Kraftstoffe (SAF) investiert oder aber kommen Klimaschutzprojekten zugute.

Die Spender sollen selbst entscheiden können, wie und wo ihr Geld angelegt wird. Insgesamt stehen acht Klimapakete zur Wahl, deren Höhe sich nach dem CO₂-Ausstoß des gebuchten Flugs richtet. Auch die Anreise zum Flughafen kann kompensiert werden.

Neue Flotte, besseres Klima: Übergabe des ersten A320neo an Condor bei Airbus in Toulouse – Foto: Condor

Klimaschutz-Projekte

Bei den drei ausgewählten Klimaschutz-Projekten geht es um ein Förderprogramm für den Ausbau von Agroforsten im deutschsprachigen Raum, emissionsarme Öfen in ländlichen Regionen Kenias sowie ein Solarkraftwerk in der Dominikanischen Republik.

Ob die Freiwilligkeit zum Erfolg führt bleibt abzuwarten. Grundsätzlich kommt die Tourismusbranche aber an Umweltaktivitäten nicht mehr vorbei.

Nachhaltigkeit geht nur mit äußerem Druck

Foto: Messe-Berlin

Der neue Travel & Tourism Radar der ITB Berlin in Zusammenarbeit mit der Ostfalia Hochschule, analysiert das Geschäftsklima der Reisebranche und offenbart, dass externe Faktoren die Haupttreiber u.a. für die Nachhaltigkeit sind.

Gesetz & Ethik

Nachhaltigkeit in den Bereichen Umwelt, Wirtschaft und Soziales sehen die Unternehmen, gemäß der Analyse, als gleichermaßen wichtig an. Über die Hälfte der befragten Unternehmen legt großen Wert auf den Schutz von Natur und Umwelt. Rund ein Drittel der Befragten sieht die Erfüllung von Kundenbedürfnissen jedoch als primäres Ziel ihrer Nachhaltigkeitsaktivitäten, während nur 15 Prozent damit einen wirtschaftlichen Erfolg anstreben oder darin eine Chance für ihr Unternehmen sehen. Insgesamt handeln sie also aufgrund gesetzlicher Vorgaben und weniger aus eigenem Antrieb. 

Wirbelsturmsaison in Asien

Hurrikans machen in der Regel Schlagzeilen. Gerne wird dabei ignoriert, dass Wirbelstürme auch in Asien wetterbestimmend sein können.

Derzeit bedroht der Taifun „Gaemi“ die Philippinen. Rund um die Hauptstadt Manila gibt es großflächige Überschwemmungen. Das öffentliche Leben ist lahmgelegt. „Gaemi“ sorgt für Windgeschwindigkeiten bis zu 155 Kilometern und Böen bis 190km/h.

Zusammen mit vorangegangenen Stürmen gibt es bereits 12 Todesopfer innerhalb von zwei Wochen. Die Ausläufer bedrohten danach auch Taiwan und China. An der Ostküste Taiwans erreichte „Gaemi“ Windgeschwindigkeiten bis zu 240km/h. Dies entspricht einem Hurrikan der Stärke 4. Der internationale Flughafen Taoyuan ist derzeit geschlossen. Mehr als 200 Flüge mussten gestern abgesagt werden.

Travemünder Woche

Die Travemünder Woche ist eines der schönsten Segelevents der Welt und traditionell ein Highlight für alle Schiffgucker. Auch dieses Jahr nehmen bis zum 28. Juli mehr als tausendfünfhundert aktive Seglerinnen und Segler aus aller Welt an den internationalen Wettkämpfen in der Lübecker Bucht teil, die auf großen LED-Wänden direkt am Strand übertragen werden. Unbegrenzt und nach Herzenslust flanieren und dabei überall Schiffe entdecken.

Rundum gucken und laufen

Passat vor Priwall-Ufer und “BeachBay” – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Das geht auf dem neuen Promenadenrundlauf, der die großen Promenaden auf beiden Traveufern und damit die Stadtseite Travemündes mit der Halbinsel Priwall verbindet. Kombiniert werden kann der Promenadenrundlauf mit einem Besuch der Sehenswürdigkeiten und zwei entspannten Minifährfahrten über die Travemündung.

Priwall-Autofähren – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Der maritime Rundweg, einmalig an der gesamten Ostseeküste, beginnt an der Nordermole. Von dort aus führt eine kleine Fußgängerfähre über die Bundeswasserstraße der Trave zur neuen Priwallpromenade, die mit der modernen Ferienanlage „BeachBay“ und der berühmten „Viermastbark Passat“ beeindruckt. Der Rundweg setzt sich mit einem kleinen Fußmarsch fort, vorbei am Kohlenhof, der einen besonders schönen Blick auf Travemündes Altstadt bietet. Schließlich erreichen Flanierende die Priwall Autofähre, die sie zurück zur Stadtseite Travemündes und zum Fischereihafen bringt. Von hier aus haben Schiffgucker einen besonders guten Blick auf die ein- und auslaufenden Schiffe des Skandinavienkais.

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