D-RR News 27.10.20 – Test-Selbsthilfe / IC-Bus / DRV gegen Quarantäneregelung

Foto: Fraport AG

Gurgeltest

DER-Touristik startet Anfang November eine neue Testvariante für die Kunden. Das Pilotprojekt beginnt zunächst in drei deutschen Reisebüros in Berlin, München und Sindelfingen. Jeder, der möchte und bezahlt, bekommt mit der Buchung einen Covid-19-PCR-Test zum Gurgeln. Die „gegurgelte Flüssigkeit“ muss dann zeitgenau an ein Labor geschickt werden, das nicht nur das Ergebnis ermittelt, sondern auch die Zertifikate ausstellt, die Reisende für Länder benötigen, die einen negativen Corona-Test verlangen.

Damit würde der Gang zu Teststationen entfallen. Der Reiseanbieter liefert einen besonderen Service, die Urlaubern die Vorbereitung erleichtert. Der Test zum Gurgeln schlägt allerdings mit einer satten Gebühr zu Buche. Er kostet 129 Euro, bei Inanspruchnahme einer Express-Variante erhöht sich die Gebühr noch einmal um 24 Euro. Wenn der Versuch erfolgreich ist, soll der Test bundesweit allen Kunden angeboten werden.

Schnelltest-Projekt am Airport

Das Pilotprojekt der Lufthansa-Gruppe wird von Austrian Airlines gestartet. Am Flughafen in Wien gibt es jetzt für Passagiere das freiwillige Angebot zur Durchführung eines „Antigen“-Schnelltests, der das Ergebnis innerhalb von 15 Minuten liefert. – Damit will man den Fluggästen Sicherheit bieten und gleichzeitig die „Corona-Flugangst“ reduzieren. Wenn dieses Angebot erfolgreich ist, könnte dies eine Perspektive, insbesondere für Langstreckenverbindungen, darstellen. Aktuell wird der Test kostenfrei angeboten, ob es dabei nach einer flächendeckenden Ausdehnung bleibt, steht noch nicht fest.

Foto: Austrian Airlines

Bahn beendet IC-Bus

Die Deutsche Bahn wird ihre IC-Busverbindungen zum Ende des Jahres komplett einstellen. In diesem Monat hatte bereits „BlaBlaBus“ den Betrieb für den Winter eingestellt. Nur „Flixbus“ ist noch am Fernbusstart, wenn inzwischen ebenfalls mit reduzierter Verbindungsdichte.

Muster-Quarantäne-Verordnung beschlossen

Der Deutsche Reiseverband teilt dies in seinem heutigen Newsletter mit. Die sogenannte Muster-Quarantäne-Verordnung liege vor, die Bundesregierung habe sie kürzlich beschlossen. Aus ausländischen Risikogebieten zurückkehrende Reisende sollen künftig verpflichtet sein, sich nach Einreise für zehn Tage in Quarantäne zu begeben. Frühestens nach fünf Tagen könne man einen Corona-Test machen. Erst wenn dieser negativ sei, dürfe die Quarantäne verlassen werden. Die Regelung müssten die Bundesländer allerdings noch umsetzen. Das solle bis zum 8. November 2020 geschehen.

Soweit entspricht das den vorher schon veröffentlichten Regelungen. Dagegen richtet sich der Protest des DRV. In einer Stellungnahme heißt es im heutigen Newsletter:

„Zwangsquarantäne ist nicht nur unverhältnismäßig, sie ist auch wenig zielführend. Denn mit dem zielgenauen Einsatz von Tests bei der Einreise nach Deutschland ist ein wirkungsvolles Instrument etabliert. Im Gegensatz zum nicht zu kontrollierenden Wegsperren von Reisenden sorgen Tests für eine adäquate Risikominimierung. Unsere Losung lautet daher ganz klar: Test statt Quarantäne.“

Corona-Einschränkungen im Ausland

Angesichts der steigenden Infektionen gibt es in unseren europäischen Nachbarländern weitere Einschränkungen.

In Polen ist quasi eine Isolierung aller Menschen über 70 erlassen worden. Sie sollen ihre Wohnung möglichst nicht mehr verlassen. Kinder- und Jugendliche dürfen nur noch in Begleitung in die Öffentlichkeit. Dieses Gebot gilt auch für Touristen.

Italien erweitert die Sperrstunden für die Gastronomie. Restaurants und Bars müssen jetzt bereits um 18 Uhr schließen. Theater, Kinos, Musiklokale und auch Schwimmbäder müssen ganz schließen.

Roma – DRR-Archivbild

Mit Ausnahme von Norwegen, Finnland, Serbien und Estland gibt es inzwischen kein europäisches Land mehr mit einer Quote von unter 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen. Eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts gibt es trotzdem für ganz Serbien und Teile von Finnland und Estland. Norwegen, mit einer Infektionszahl von 32 hat seine Grenze für den touristischen Verkehr geschlossen.

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