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Hotel ist nicht Hotel und Luxus nicht Luxus. Ein Gespräch mit Caroline von Kretschmann über Grandhotels und die neue Philosophie der Zugewandtheit
In der letzten Zeit haben wir öfter über Hotels geredet. Über Aparthotels, über volldigitale Hotels. Diesmal reden wir mal über Luxushotels. Diese Kategorie kann sich nicht jeder leisten und mancher will das auch gar nicht.
Da ist ja auch immer das Vorurteil vom verstaubten Hotelambiente und vom Personal, das vornehmer ist als seine Gäste. Spätestens an dieser Stelle widerspricht mir Dr. Caroline von Kretschmann, geschäftsführende Gesellschafterin des Hotels Europäischer Hof in Heidelberg. Sie ist diesmal Talk-Gast im Deutschen Reiseradio.
Berührungsängste Grand-Hotel
Die gibt es zweifelsfrei und das bestätigt mir unser Gast auch zweifelsfrei. Wie sie das in „ihrem“ Hotel inzwischen handhabt, erzählt sie und mach Zuhörender wird Ohren machen.
Hotel-Vibes
Das Personal im „Europäischen Hof“ in Heidelberg gehört quasi zur (Hotel)familie. Die Wertschätzung der Kolleginnen und Kollegen, die dort arbeiten, sei wichtiger als die gegenüber dem Gast, der Kundschaft. Diese These löste vor Jahren noch heftige Kontroversen aus. Der Erfolg gibt „CvK“ aber recht.
Wir reden über sich verändernde Werte, weg von mein Haus, mein Auto – mein Boot. Erlebnisse, Erfahrungen und Gefühle stehen immer öfter im Vordergrund.
Wir sprechen über die überstandene Pandemie, die Hotellerie und Gastronomie zusetzte und die besondere Art des Umgangs in Heidelberg.
Wir reden auch über die Hotellandschaft und wie sie sich weiter entwickeln wird.
Es geht um Strategie, Nachhaltigkeit, veränderte Ansprüche, gegenseitige Anerkennung und Achtung und um die Tatsache, dass trotz des Ambientes ein harter Job auf alle wartet, die sich für die Arbeit in Hotels entschließen.
Hotel-Mikrokosmos
Im Hotel gibt es alles, was auch „draußen im Leben“ geschieht, passiert, erfreut oder erschreckt. Caroline von Kretschmann schaut deshalb genauso gerne wie ich auch Filme und TV-Serien, die in Hotels spielen. Deshalb sei es ja auch so wichtig, dass im Hotel die gegenseitige Akzeptanz und Achtung dieselbe Rolle spielen sollte, wie im „richtigen“ Leben.
Ja, wir haben auch über einschlägige TV-Serien geredet. So ganz an der Realität vorbei, sei das alles gar nicht, betont die Hotelmanagerin.
Von Promis im Hotel ist selbstverständlich auch die Rede: Von bescheidenen Celebritys und Stars, die ihre Allüren ausleben.
Caroline von Kretschmann
Wir haben natürlich auch Persönliches erörtert. Von Betriebswirtschaft, Coaching, dem Weg aus dem Hotel und der Heimkehr nach Heidelberg in den Europäischen Hof.
Der Weg war offensichtlich richtig, denn sie führt das 5 Sterne Superior Hotel in 4. Familiengeneration. Nach einer Banklehre bei der Deutschen Bank Frankfurt studierte Caroline von Kretschmann Betriebswirtschaft an der Hochschule St. Gallen, wo sie auch promovierte. Vor dem Eintritt ins Familienunternehmen war sie elf Jahre als Strategie- und Organisationsberaterin tätig. Mit dem Eintritt ins Familienunternehmen gründete sie mit der systemischen Beraterin Melanie Frowein die Komplementärberatung DUE CONSULTANTS. Neben zahlreichen Ehrenämtern ist sie Vizepräsidentin des Verbandes DIE FAMILIENUNTERNEHMER. Und da wären noch einige Auszeichnungen wie „Hotelière des Jahres“, die Wirtschafts-Medaille des Landes Baden-Württemberg und ganz frisch der Ehrenpreis der Vereinigung Deutscher Reisejournalisten.
Meine Lektion
Es war ein tolles und anregendes Gespräch im großartigen Ambiente des „Europäischen Hofs“ in Heidelberg. Die Stimmung war hervorragend und geprägt von der Zugewandtheit, die „CvK“ so wichtig ist. Hotel und Luxus habe ich neu gelernt. Es ist eine gute Lektion gewesen.
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