D-RR Kommentar 24.02.22: Ukraine, Russland, Krieg, Tourismus

Rüdiger Edelmann

Es fällt schwer auf die Tagesaktualität zu reagieren und rein theoretisch ist es auch nicht mein Thema mit einem Web-Magazin zum Angriff der russischen Armee auf die Ukraine, akut und aktuell, Stellung zu nehmen. Trotzdem muss es sein.

Das, was geschieht war absehbar, trotz aller Hoffnungen und diplomatischer Bemühungen. Putins Begründung zum Einmarsch u.a. mit einer Entnazifizierung der Ukraine ist so abwegig wie irrsinnig. Es geht um Macht, um deren Ausdehnung und um ein russisches „Zurück zu alten Zeiten“. Betroffen sind nicht nur die Ukraine und Russland, sondern auch Europa und die ganze Welt.

 

Totalitäre Strukturen

Die Bilder und Begründungen erinnern mich an Geschichtsstunden und um Verteidigungsgehabe (Seit 5 Uhr 45 wird zurückgeschossen). Zu ähnlicher Tageszeit gab es jetzt Putins Marschbefehl, mit ähnlicher Begründung: Die Ukraine habe Russland angegriffen. Totalitäre Strukturen gleichen sich immer wieder, nicht nur wenn es um militärische Aktionen geht.

Es ist eine politisch nicht zu rechtfertigende Entscheidung, ein Verbrechen gegen Menschlichkeit und Demokratie und es ist zudem eine gefährliche Situation für die Sicherheit in der ganzen Welt. Das wiederum wird Auswirkungen auf die Wirtschaft haben und damit bin ich auch wieder zurück bei meinem Thema, der Tourismuswirtschaft und dem Reisen.

Tourismus schweigt?

Ich habe heute Morgen in der touristischen Fachpresse zumindest eine kleine Stellungnahme zu diesem Thema erwartet, dass auch die touristische Welt mehr betroffen sein wird, als sich das derzeit viele vorstellen wollen. Wo bleiben die Stellungnahmen der Fachverbände?

Tourismus ist Wirtschaft

Die Börsenkurse rauschen in den Keller. Die Rohstoffpreise (Barrel Rohöl heute Morgen über 100 Dollar) steigen. Das wird Auswirkungen haben: Unmittelbar und mittelbar. Auch im Reise- und Transportgeschäft werden Preise steigen und Urlaub wird teurer. Die Lebenshaltungskosten werden ebenfalls steigen und die Urlaubsbereitschaft sinken lassen. Vermutlich schliddert, neben der gesamten Wirtschaft, auch der Tourismus gerade in die nächste Krise. Ich wundere mich, warum dazu nichts zu hören oder zu lesen ist.

Wirtschaftlich betroffen sein werden auch diejenigen Anbieter, die bisher ihr Geld im Tourismus mit Russland und Osteuropa verdient haben. Man kennt das Reiseverhalten der Menschen und dieses wird auch zu weniger Reisen zum Beispiel nach Polen, Lettland, Litauen und Estland führen. Gerade deshalb muss das zumindest erwähnt werden.

Kein “Happy Go Lucky” mehr

Auch in der angeblich so glücklichen „Tourismus-Family“ sieht die Welt seit heute anders aus. Völkerverbindung hat Zwangspause. Nur mal zur Geographie: Die Ukraine ist dichter an Deutschland als Mallorca. Augen zu und durch geht da nicht.

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