Podcast: Play in new window | Download (Duration: 24:24 — 22.3MB)
Kostenlos abonnieren: Spotify | Amazon Music | RSS
Eine Branche ist zuversichtlich
ITB. Das heißt Massenansturm auf dem Berliner Messegelände. 100-Tausend Fachbesucher, Aussteller aus 186 Ländern, 5000 Journalisten und am Wochenende auch nochmal 60-Tausend neugierige Besucher. Macht unterm Strich eine runde Sache für die größte Reisemesse der Welt.
Alle Themen finden sich ausführlich in unserem Podcast.
Eine Branche feiert sich in diesem Jahr mal wieder selbst, denn schon jetzt ist man zuversichtlich, dass das Reisejahr 2018 ein ganz Hervorragendes wird. Aber irgendwie ist es auch wie beim Fußball. Da muss das Runde auch in das Eckige. Und deshalb ist man geschäftstechnisch ganz gut am Feilen. Dieses Jahr soll Alles gut werden. Das ist die Hoffnung der Tourismusunternehmen, die in den letzten beiden Jahren ganz gut gefordert wurden. Da brach das Pauschalreisegeschäft in Richtung Türkei kräftig ein, streckenweise drohte es zusammenzubrechen. Als Alternative bot man Spanien, aber man investierte seit Jahren auch wieder ins Geschäft mit Portugal, Italien, Kroatien und Malta. Jetzt beschwören die Veranstalter die Rückkehr des Türkeigeschäfts. Die Zahlen scheinen ihnen recht zu geben, denn, günstige Preise machen politisch ziemlich vergesslich.
“Der Rest” vom Geschäft?
Wie wirkt sich das aus? Spanien wird weiter im Geschäft bleiben, da war ohnehin überfüllt in den beiden letzten Sommern. Griechenland behauptet angeblich eine Spitzenposition. Aber was wird aus den Anderen? Vor Ort hatte man kräftig in die Hoffnung aufs wiederkehrende große Geschäftinvestiert. Und jetzt? – Die Portugiesen schauen schon in die Röhre und zählen die gemachten Schulden. Ein wesentlich kleineres Ziel, Malta, sieht sich gewappnet. Tourismusminister Konrad Mizzi starhlt Optimismus aus, Malta sei kein reines Bade- und Erholungsziel mehr. Die aktuelle Europäische Kulturhauptstadt Valletta verleiht Auftrieb. Im DRR-Interview begründet er seine Zuversicht.
Malta besitzt noch eine kleinere Schwesterinsel. Gozo, so Konrad Mizzi, sei prädestiniert für die Erholungsphasen eines Urlaubs, gleich ob in Hotels oder den beliebten Farmhäusern. Drücken wir also Malta und den anderen Zielen die Daumen, dass sie künftig nicht wieder im Regen stehen, weil die Türkei zurück auf dem Markt ist.
Die Chance für Wiederkehrer?
Diese Probleme muss ein Ziel an der südlichen Adria nicht wälzen. Man hatte es ohnehin schwer in den letzten Jahren. Jetzt aber will Montenegro verstärkt zurück auf die touristische Landkarte. Karsten Schöpfer vertritt die Destination in Deutschland und gibt uns bereitwillig Auskunft über ein Ziel, das etwas aus dem Rahmen fällt. Vielleicht ist aber gerade das eine gute Chance. Glattgebügeltes für Massen findet man nur an der, früher extrem beliebten Adriaküste. Jetzt aber will man, die Gäste auch ins Hinterland eines Staates holen, der gerade mal die Fläche von Schleswig-Holstein hat. Das ist ein Experiment, das aufgehen kann, wenn die Verantwortlichen, die üblichen Fehler vermeiden, die immer wieder beim Ausbau der touristischen Infrastruktur gemacht werden. – An “fetten Werbebilder” jedenfalls mangelt es nicht in Montenegro.
Ferienhausurlaub liegt im Trend
Hotels gut und schön, aber gerade der Ferienhausmarkt hat sich zu einem Favoriten der Kundschaft entwickelt. Die Vorteile liegen auf der Hand. Die Schwierigkeit besteht meist nur darin, die richtige Unterkunft zum besten Preis zu finden. Das was im Hotelbereich schon geraume Zeit geht, gewinnt jetzt auch bei Ferienhäusern Bedeutung. Meta-Suchmaschinen, die einem Vorschläge machen und auch Preisvergleiche durchführen. “Home To Go” bietet genau diesen Service im Ferienhausbereich. Jonas Müller ist Sprecher des Berliner Startup- Unternehmens und erklärt uns, wie das funktioniert und worin Vorteile und Besonderheiten des Angebots von “Home To Go” liegen.
Bauhaus – Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen planen für 2019
Die Vorbereitungen für ein besonderes Jubiläum im Jahr 2019 laufen bereits. Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen werden das “Hundertste” des Bauhauses feiern. Auf der ITB fand sich deshalb auch Ministerprominenz zum Pressegespräch ein, um das große Vorhaben anzukündigen.- Die Geburtstagsfeier soll mehr sein als das Loblied auf den “Freischwinger” sowie Design und Architektur, die bahnbrechend waren. Natürlich soll auch Geld verdient werden, nachdem man aktuell sehr viel investiert. Deshalb ist es kein Wunder, dass zur medialen Ankündigung u.a. die Wirtschaftsminister von Thüringen und Sachen-Anhalt, Wolfgang Tiefensee und Armin Willingmann nach Berlin anreisten. Natürlich soll und wird eine gesellschaftspolitische Aufarbeitung des einzigartigen Phänomens “Bauhaus” stattfinden. Natürlich will man eine Parallellität von Bauhaus-Geschichte und gegenwärtigen Entwicklungen herstellen. Aber man will damit auch Touristen in die Bundesländer locken und damit Geld verdienen. – Das Reformationsjahr 2017 war touristisch erfolgreich, mit dem Bauhausjahr 2019 strebt man das Gleiche an. Noch ist Zeit, aber den Knoten fürs 2019er Taschentuch wäre schon mal angesagt. Die Planungen versprechen eine ganz besonderes Spektakel.
Information:
www.sachsen-anhalt-tourismus.de
Hinterlasse jetzt einen Kommentar