Bahnkunden in „Vorfreude“
Die Kunden der Deutschen Bahn haben es derzeit nicht leicht. Der nächste Warnstreik hat es in sich. Die Eisenbahnergewerkschaft EVG hat zu einem insgesamt 50 stündigen Ausstand aufgerufen. Alle Fernzüge und der größte Teil der Nahverbindungen werden von Sonntag 22 Uhr bis Dienstag 24 Uhr stillstehen. Es ist der längste Streik in der Geschichte der Deutschen Bahn und die dritte Streikaktion seit Beginn der Tarifverhandlungen im Februar. Die Gewerkschaft betont, die Maßnahme sei notwendig und müsse jetzt den Druck erhöhen, da die Verhandlungen bisher weitgehend ergebnislos verlaufen seien.
Was geht?
Betroffen sind nicht nur Fahrangebote der Deutschen Bahn, sondern auch Züge vieler Privatbahnen im Nahverkehr. Im Fernverkehr sind auch ausländische Bahnanbieter (wie z.B. ÖBB, SNCF, SBB etc.) im grenzüberschreitenden Verkehr betroffen. Weniger im Blickfeld, aber extrem schmerzhaft für die Bahn, sind die Streikmaßnahmen im Güterverkehr. Er wird ebenfalls bestreikt.
Alternativen?
Es gibt fast keine, denn auch der private Fernverkehrsanbieter Flixtrain könnte betroffen sein. Dort wird zwar nicht gestreikt, es kann aber trotzdem zu Beeinträchtigungen kommen, da der Streik ja auch die sogenannten Netzbereiche, wie Stellwerke und Bahnhöfe, betrifft. Der Anbieter empfiehlt deshalb das Ausweichen auf die normal verkehrenden Flixbusse.
„Nationale Plattform Zukunft des Tourismus“
Gestern hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck die „Nationale Plattform Zukunft des Tourismus“ gestartet. Die Plattform soll das zentrale Instrument des Bundes werden, um die Nationale Tourismusstrategie entlang der Kernthemen Klimaneutralität, Fachkräftesicherung, Digitalisierung und Wettbewerbsfähigkeit weiterzuentwickeln.
Der Deutsche Tourismusverband (DTV) begrüßte die „Nationale Plattform Zukunft des Tourismus“ als starkes Signal der Bundes und Meilenstein für den Tourismus in Deutschland. DTV-Geschäftsführer Norbert Kunz sagte:
Mit der Plattform übernimmt der Bund erstmals seine Koordinierungsfunktion für die dienstleistungsintensive Tourismusbranche mit 2,8 Millionen Beschäftigten in Deutschland. In einem strategischen Dialogprozess sollen die zentralen Herausforderungen gemeinsam von Branche, Wissenschaft und Politik identifiziert, gezielt bearbeitet und politisch und gesetzgeberisch von Bund und Ländern in Angriff genommen werden. Gerade bei den Themen Nachhaltigkeit, Infrastruktur und Fachkräftesicherung ist für den Deutschlandtourismus mit vielen verschiedenen Akteuren und klein- und mittelständischen Betrieben ein koordinierter Rahmen und eine verbindliche Strategie für eine nachhaltige Entwicklung von enormer Bedeutung.
Der Deutsche Tourismusverband will sich intensiv in diesen Prozess einbringen.
Auch der Deutsche Reiseverband (DRV) bezog Stellung. Man begrüße ausdrücklich, dass die Bundesregierung dem Thema Tourismus damit einen hohen Stellenwert beimesse. Nach DRV-Einschätzung werde aber das Geschäft mit Reisen ins Ausland nicht ausreichend berücksichtigt. In den sogenannten Breakout-Sessions der Veranstaltung stünden nur Lösungsansätze für den Deutschland-Tourismus im Mittelpunkt. Auch wenn Deutschland das liebste Reiseziel der Deutschen sei, komme dem Auslandstourismus eine mindestens ebenso hohe Bedeutung zu.
Vorbild für Führungsphilosophie und Transformation
Im Hotel Europäischer Hof in Heidelberg hat die Vereinigung Deutscher Reisejournalisten (VDRJ) ihren Ehrenpreis 2023 an Dr. Caroline von Kretschmann, die Geschäftsführerin des 5-Sterne-Hotels übergeben. Damit würdigt die VDRJ die Expertin für ihre Führungsphilosophie und Vorbildrolle, die weit über die Branche hinauswirken und inspirieren. Beim Transformationsprozess in ihrem Hotel habe sie sich auf die Faktoren konzentriert, die Voraussetzung für jeden erfolgreichen Visions- und Transformationsprozess im 21. Jahrhundert sind: maximale Kommunikation und Kooperation, Nachhaltigkeit und Digitalisierung, betonte die Fachjournalistin Anke Pedersen in ihrer Laudatio. Dabei laute die Maxime von Caroline von Kretschmann „Wir agieren Enkelfähig und denken nicht in Quartalsberichten, sondern in Generationen.“
Der VDRJ-Ehrenpreis, eine Nachbildung aus Bronze des vermutlich ältesten Wagenrads der Geschichte, geht alljährlich an Personen, Organisationen oder Initiativen für ihre „hervorragenden Leistungen im Tourismus“.
Reiseradio-Podcast
Am Rande der Veranstaltung hat das Reiseradio die Chance genutzt, um mit Caroline von Kretschmann ein ausführliches Gespräch zu führen. Der Podcast mit „CvK“ geht schnellstmöglich online.
Klimaauswirkungen
Ist sind immer nur vermeintlich „kleine“ Dinge, die für Schlagzeilen sorgen. In der Gesamtsumme entsteht allerdings ein Puzzle, das die große Dimension widerspiegelt.
Kein Wasser
In Südfrankreich wird, wegen der großen Trockenheit, das Wasser rationiert. Im Departement Pyrenées Orientales dürfen private Swimming-Pools nicht mehr gefüllt werden. Aber auch touristische Einrichtungen sind betroffen. An den Stränden sind die Duschen abgestellt worden. Es läuft auf einen Konflikt zwischen dem größten (Landwirtschaft) und dem zweitgrößten (Tourismus) Wirtschaftsbereich hinaus. In küstennahen Bereichen, drohe perspektivisch – so Wissenschaftler – die Versalzung des Grundwassers, wenn Meerwasser in leerwerdende Hohlräume eindringe.
Brände
In Europa ist es noch weitgehend ruhig. Stattdessen brennen Wälder in Kanadas Provinzen Alberta und British Columbia. Das Ausmaß ist erschreckend und kaum zu löschen. Die Brände, so Fachleute, könnten unter Umständen monatelang anhalten.
Zuviel Schnee
Der Yosemite-National Park in Kalifornien war im Winter wegen zu großer Schneemassen streckenweise gesperrt. Die Schneehöhen lagen teilweise um 250 Prozent über dem Durchschnitt anderer Jahre. Auch nach der Wiederöffnung kommt es für Besucher zu Einschränkungen. Zu viel Schnee brachte zu viel Wasser. Dementsprechend sind immer noch zahlreiche Straßen und auch Wiesen und Wanderwege wegen Überflutung gesperrt. Auch Campgrounds und Picknickplätze können noch nicht komplett benutzt werden.
Hitzewelle
Große Teile Südostasiens sind derzeit von einer extremen Hitzewelle betroffen. Temperaturen zum Teil weit über 40 Grad herrschen aktuell in Vietnam, Thailand und auf den Philippinen. In den Ländern hat man extreme Bedenken, da der Sommer erst noch bevorsteht und die Temperaturen dann noch weiter klettern könnten. Ein Hitzerekord von 49 Grad im April auf den Philippinen sei Angst einflößend, heißt es dort.
„Oh shit“ – Putzstreit bei SAS
Dem skandinavischen Carrier geht es schlecht. SAS steht seit fast einem Jahr (in den USA) unter Gläubigerschutz nach einer Insolvenz. Die Devise des Managements heißt spätestens seitdem: Sparen, wo es nur irgend geht.
Der aktuelle Konflikt mit dem Flugbegleitungspersonal wirbelt aber, im wahrsten Sinn des Wortes, mächtig Schmutz auf. Wie das Flugportal „aerotelegraph“ berichtet, mit einem Sparprogramm (Name „Cabin Tidy“ – saubere Kabine) solle jetzt ein Teil der notwendigen Reinigung zwischen zwei Flügen an das Kabinenpersonal delegiert werden um damit das Engagement externer Reinigungsunternehmen einzusparen. Bei Inlandsflügen geschieht dies bereits. Jetzt soll das Programm auch auf internationale Verbindungen mit einer Flugzeit bis drei Stunden ausgedehnt werden. Dabei solle „sichtbarer“ Müll eingesammelt und die Waschbecken gereinigt werden. Der Streit entzündete sich an der Frage, ob auch die Toiletten gereinigt werden müssten. Jetzt verhandeln Management und Gewerkschaft, um Klarheit zu schaffen.
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