D-RR News 06.07.22 – Reiseverhalten / Streiks / Maske u.v.m.

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Die Zahlen des Tages (RKI)

678,8

(7 Tage Inzidenz pro 100.000 Einwohner – steigend)

130.728

(Neuinfektionen innerhalb der letzten 24 Stunden)

122

(Todesfälle innerhalb der letzten 24 Stunden)

141.519

(Todesfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie)


Reiseverhalten ändert sich

Das ist kurz und knapp das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von YOUGOV, zusammen mit dem Postkartendienst „MyPostcard“.

Grafik: MyPostcard

Fast die Hälfte der Befragten (48 Prozent) reise heute weniger als noch vor zwei Jahren. Auch bei der Wahl des Reiseziels mache sich der Einfluss der letzten Jahre bemerkbar. Deutschland (38 Prozent) und Europa (47 Prozent) blieben weiterhin die bevorzugten Reiseziele der Deutschen. Bei den 18-34-Jährigen stehe ein Urlaub in Deutschland allerdings weniger hoch im Kurs. Eine Fernreise strebten in diesem Jahr gerade mal 15 Prozent der Befragten an.

Auto im Trend

Kurzfristig stornierte Flüge und neue Reisebestimmungen hätten zu flexiblerer  Urlaubsplanung geführt, so die Umfrage. Das führe zur Favoritenstellung des Urlaubs mit dem eigenen Auto (54 Prozent). Die Flugreise liegt auf Platz 2 mit 39 Prozent der Befragten. Auch hier gibt es einen Generationsunterschied. Bei den unter 35-jährigen Befragten liegt das Flugzeug mit 46 Prozent an erster Stelle. 22 Prozent der Befragten präferieren die Urlaubsanreise per Bahn

Nachhaltigkeit abgeschlagen

Grafik: MyPostcard

Das Umweltbewusstsein sei zwar gestiegen, habe aber offensichtlich nur geringen Einfluss auf die tatsächliche Buchung. 40 Prozent der Befragten gaben an, bei der Reiseplanung durch den Aspekt Nachhaltigkeit beeinflusst zu werden. Bei der jüngeren Generation (18-34-Jährige) ist dieser Anteil mit 47 Prozent am größten. Bei der Unterkunft legen 41 Prozent Wert auf Nachhaltigkeit. Zudem ist mehr als die Hälfte der Befragten (57 Prozent) bereit, höhere Kosten für nachhaltigeres Reisen in Kauf zu nehmen.

Was zunächst gut klingt, ist nicht unbedingt ein Fortschritt. Die Relevanz des Themas Nachhaltigkeit hat im Vergleich zu 2020 nachgelassen. Eine vergleichbare YouGov-Umfrage aus dem Jahr 2020 ergab noch einen Wert von 57 Prozent, die bei der Reiseplanung Wert auf Nachhaltigkeit legten. Somit ist hier ein Rückgang von 17 Prozent zu verzeichnen.

SAS unter Chapter 11

Foto: SAS

Die finanziellen Schwierigkeiten der skandinavischen Fluggesellschaft, gekoppelt mit einem Streik der SAS Pilotinnen und Piloten und verweigerter staatlicher Hilfe durch Norwegen und Schweden haben dazu geführt, dass SAS gestern in den USA Konkurs angemeldet hat und sich gleichzeitig vor Gläubigeransprüchen schützen lässt, dies gemäß des Gläubiger-Schutzparagraphen 11 des amerikanischen Insolvenzgesetzes.

Die finanziell belastete Airline braucht einen neuen Investor und mindestens 9,5 Milliarden schwedische Kronen (= ca. 900 Millionen Euro) als frisches Kapital. Davon ist auch ein weiteres finanzielles Engagement der dänischen Regierung abhängig.

“Chapter 11”?

Die Besonderheit des „Chapter 11“ besteht darin, dass damit die Gesellschaft vor Gläubigeransprüchen über einen festzulegenden Zeitraum geschützt ist, aber dem dortigen Insolvenzgericht ein Finanzkonzept vorgelegt werden muss, das als Grundlage einer Neuaufstellung in eigener Regie dient. SAS bekommt damit Zeit, sich neu aufzustellen Es ist quasi eine Insolvenzabwicklung in Eigenregie. Der Flugbetrieb kann in diesem Zeitraum weiterlaufen.

Das Management hat zudem mitgeteilt, dass der Streik nicht Grund für den Konkursantrag gewesen sei. Allerdings führt er aktuell zur Absage von etwa 50 Prozent aller geplanten SAS-Flüge. Betroffen sind täglich rund 30.000 Passagiere.

Streik bei Ryanair und Easyjet in Spanien

Die Kunden der beiden Low-Cost Airlines müssen sich auf Behinderungen im Flugbetrieb einstellen. Es wird demnächst vom Personal an spanischen Flughäfen gestreikt werden.

Geplante Streiktage

Foto: Ryanair

Bei Ryanair drohen insgesamt 12 Streiktage (12.-15.07., 18. – 21.07., 25.-28.07.) an den Ryanair-Stationen Mallorca, Madrid und Barcelona, sowie in Alicante, Girona, Ibiza, Malaga, Santiago de Compostela, Sevilla und Valencia.

Bei Easyjet sind Streiks zwischen dem 15. und 19., sowie zwischen dem 29. Und 31. Juli angekündigt.

Foto: Easyjet

Streikgründe und bisherige Auswirkungen

Die Beschäftigten beider Gesellschaften fordern deutliche Gehaltserhöhungen und ein Flugzeitenniveau, das in anderen europäischen Ländern Standard ist. Für die Fluggäste bedeutet das Flugausfälle bzw. erhebliche Verspätungen. Am vergangenen Wochenende sind 15 Flüge ausgefallen. 200 Verbindungen hatten erhebliche Verspätungen. Die Gewerkschaft USO hat die spanische Arbeitsministerin aufgefordert, insbesondere gegen Ryanair vorzugehen, da sich der irische Billigflieger weder an Gesetze noch an rechtskräftige Urteile halte und zudem die Mitarbeitenden unter Druck setze.

Streiks in Europa

Spanien ist nicht allein von Streiks im Flugverkehr betroffen. Für den kommenden Sonntag (10. Juli) hat das Bodenpersonal an den Flughäfen in Paris einen Streik angekündigt.

Außerdem haben auch Mitarbeitende der französischen Bahn punktuell die Arbeit niedergelegt.

Auch in Portugal kommt es zu Streiks im Bahnverkehr.

In Italien könnte es in dieser Woche zu Streiks bei den Taxifahrern kommen.

Australien verzichtet auf Impfnachweis

Der australische Gesundheitsminister Mark Butler hat dies bekanntgegeben: Ein Corona-Impfnachweis ist bei der Einreise nach Australien ab heute nicht mehr vorgeschrieben. Verzichten will man auch auf die Online-Reiseanmeldung. In Sachen Einreise sind damit alle Covid-Schutzmaßnahmen für Australien gefallen.

Dies heißt aber nicht, dass es keine Regeln mehr zu beachten gibt. Nach wie vor müssen sich Touristen an Reisevorgaben von Flug- und Schifffahrtsgesellschaften halten, wie beispielsweise eine Maskenpflicht an Bord. Darüber hinaus gibt es regionale Unterschiede auf dem australischen Kontinent. Die jeweiligen Bundesstaaten haben zum Teil abweichende Regeln in Sachen Test- und Maskenvorgaben.

Reiseveranstalter und Aussie-Fans werden sich nichts desto trotz über die Erleichterung freuen, auch wenn derzeit wegen Hochwassers in der Großregion Sydney der Katastrophenzustand ausgerufen wurde.

Maske in Griechenland?

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Insbesondere Urlaubsregionen sind derzeit von einer stark steigenden Zahl an Corona-Neuinfektionen betroffen. Experten haben inzwischen eine punktuelle Wiedereinführung der Maskenpflicht im öffentlichen Raum gefordert. Besonders betroffen sind Kreta, die Inseln in der südliche Ägäis, Attika und die Hauptstadt Athen. Eine Entscheidung darüber steht noch aus.

Jetzt doch: Venedig – Eintritt

Venedig: Eintrittspreis kommt jetzt doch auch für Kreuzfahrer – Foto: MSC Cruises

Nach dem kürzlichen Rückzieher bzw. einer Aussetzung des Eintrittsgelds, soll die Besucherabgabe für Venedig jetzt doch kommen. Aktueller Startpunkt soll jetzt der Januar 2023 sein. Die Diskussion und das Hin und Her um den Start der Besucherabgabe zieht sich schon seit Jahren hin. Nach dem Wiedereinsetzen der Touristenströme zu Beginn des Jahres, sollte die Abgabe eigentlich ab Mai erhoben werden, dies wurde aber erneut verschoben.

Die Stadt bewegt sich zwischen einer angestrebten Offenheit und bis zu 100.000 Tagesbesuchern vor der Corona-Pandemie. Inzwischen hat sich aber einmal mehr herausgestellt, dass etwas getan werden muss. Künftig könnte die Stadt für Besucher einfach ausgebucht sein, denn das ist Sinn und Zweck der Übung. Es soll eine begrenzte Anzahl von Besuchertickets geben. Wer keine Eintrittskarte erwerben konnte muss draußen bleiben.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*