Ganz schön nachhaltig: Deutscher Tourismuspreis 2024
Der Deutsche Tourismusverband (DTV) hat auf dem Deutschen Tourismustag in Hamburg den Deutschen Tourismuspreis 2024 verliehen. Ausgezeichnet wurden vier Projekte, die durch ihre innovativen Ansätze neue Maßstäbe im Deutschlandtourismus setzen. Das Thema Nachhaltigkeit ist dabei omnipräsent.
Erster Preis:
SMILE24 – Mobil in der Region an Schlei und Ostsee
Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein GmbH (NAH.SH)
„SMILE24: Urlaub ohne Auto“ ist ein innovatives Mobilitätskonzept. Ein Netzwerk aus Bussen, Shuttles, Bikes und Carsharing sorgt für flexible Mobilität rund um die Uhr in der Region an Schlei und Ostsee. Mittels einer App werden alle Angebote verknüpft. Das alles ist im Deutschlandticket inklusive und soll auch die Urlauber animieren, den Urlaub komplett autofrei zu gestalten. Norbert Kunz, Geschäftsführer des DTV betont:
SMILE24 ist in seiner Komplexität bemerkenswert. Ein echter Gewinn für die Region und den klimafreundlichen Tourismus.
Zweiter Preis:
Deutschland Museum DM GmbH, Berlin
2.000 Jahre deutsche Geschichte zum Anfassen! Das Deutschlandmuseum in Berlin lädt Kinder und Erwachsene zu einer interaktiven Zeitreise ein. Durch multimediale Installationen und originalgetreue Kulissen werden historische Ereignisse lebendig. In der Jurybegründung heißt es:
Das Deutschlandmuseum macht Geschichte niedrigschwellig, spielerisch und mit allen Sinnen für ein breites Publikum zugänglich. Damit holt es auch diejenigen ab, die sich weniger für historische Ereignisse interessieren.
Dritter Preis:
Eco statt Ego. Mit der „Wall of Change“ Wissen teilen und gemeinsam die Welt verändern
Hotel Luise, Erlangen
Seit den 1980er Jahren engagiert sich das Hotel Luise in Erlangen für nachhaltiges Wirtschaften. Auf der „Wall of Change“ präsentiert das Hotel über 270 Maßnahmen, die es bisher selbst umgesetzt hat. Vor Ort in der Lobby und digital auf der Website können sich Gäste und Unternehmen inspirieren lassen, selbst nachhaltiger zu werden.
Das Hotel Luise ist Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit. Die „Wall of Change“ inspiriert so andere Hotels, selbst aktiver zu werden. „Die „Wall of Change“, als inspirierender Ideenpool, zeigt, dass viele kleine Schritte zu einem großen Ziel, der Nachhaltigkeit im Hotelbetrieb, führen.
ADAC-Publikumspreis:
Die Klima-Kiste, das heißeste Thema der Stadt
Hameln Marketing und Tourismus GmbH
In der Hamelner Innenstadt sorgt die begehbare Klima-Kiste für sommerliche Abkühlung und coole Ideen. Mit viel Grün und Sprühnebel lädt sie Einheimische und Gäste ein, sich zu erfrischen und über ein besseres Stadtklima nachzudenken. Die Jury sagte in der Nominierung:
Wenn sich Einheimische und Reisende bei Hitze in der Stadt wohlfühlen, profitieren auch das Gastgewerbe und der Einzelhandel
Das sah auch das Publikum so und wählte das Projekt per Online-Abstimmung zum Gewinner des Publikumspreises.
Insolvenzantrag bei Achat-Hotels
Der Weg in die Öffentlichkeit ist ein seltsamer. Einer der Minderheitsbeteiligten ist mit dem Plan an die Öffentlichkeit gegangen. Achat-Hotels gibt derzeit noch keine Stellungnahme ab und verweist auf eine Erklärung, die erst im Lauf des Tages veröffentlicht werden soll.
Die „Achat Hotel- und Immobilienbetriebsgesellschaft“ konnte in letzter Zeit offenbar ihren Zahlungsverpflichtungen nicht im ausreichendem Umfang nachkommen.
Betrieb geht weiter
Betroffen wären 50 Hotels mit 5.800 Zimmern und möglicherweise bis zu 1.000 Arbeitsplätze. Beantragt ist eine Insolvenz in Eigenverwaltung. Heißt: Der Betrieb läuft erst einmal normal weiter. Selbstredend wird auch darüber spekuliert, ob man sich bei Achat, zum Beispiel mit der Eröffnung von neuen Hotels (im letzten Jahr 14) finanziell übernommen hat.
Auszeit plus
Abschalten vom Alltag, raus in die Natur, mit der Familie etwas erleben Nach dem Riesenerfolg der „MeineCardplus“ der GrimmHeimat NordHessen wird jetzt das Erkunden der eigenen Region auch für die Nordhessen möglich sein. Mit Nordhessens neuer Freizeitkarte können über 100 Attraktionen besucht werden – jede einmal, ein ganzes Jahr lang.
Projektmanagerin Annette Hannappel sagte bei der Vorstellung dazu:
Wir wollen mit dem Vorurteil aufräumen, dass die Region nichts zu bieten hat und sind stolz, mit der „AuszeitCardPlus“ das Gegenteil beweisen zu können. Die inkludierten Erlebnisse reichen von Thermen und Schwimmbädern über Theater und Museen bis hin zu actionreichen Abenteuern, Naturerlebnissen und sogar einigen Bergwerken. Würde man alle Attraktionen besuchen, ergäbe das einen Gesamtwert von über 800 Euro.
Die AuszeitCardPlus ist ab sofort im Webshop der GrimmHeimat NordHessen für 79 Euro (Erwachsene) bzw. 59 Euro (Kinder bis 14 Jahre) erhältlich.
Erfolgskonzept für Alle
Das Angebot erläuterte Tourismuschefin Angela Eisenblätter bei der Vorstellung am Mittwoch:
Wir freuen uns, dass wir nach über zehn erfolgreichen Jahren mit der Gästekarte „MeineCardPlus“ nun auch ein vergleichbares Angebot für Einheimische haben. Darüber hinaus sind viele Unternehmen an uns herangetreten, die ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Attraktivität Nordhessens näherbringen möchten. Mit der AuszeitCardPlus können wir diesen Wunsch erfüllen.
Mallorca-Bewegung
In Sachen Anreise und Flugverbindungen tut sich was: Negatives wie Positives.
Flop
Aus dem Norden wird es schwieriger nach Palma zu kommen, nachdem Condor bekanntgab, die Verbindung von Rostock-Laage im nächsten Sommer, nach nur einem Jahr, wieder zu streichen. Die zwei Verbindungen pro Woche hätten sich nicht gerechnet, heißt es bei Condor.
Top
Thüringen wiederum ist fein raus. Eurowings fliegt im von März bis Oktober 25 jeden Montag vom Flughafen Erfurt/Weimar auf die Baleareninsel. Nach kurzer Pause soll die Flugverbindung ab Februar 2026 wieder aufgenommen. Dies teilte der Airport mit Verweis auf den Eurowings-Winterflugplan 25/26 mit.
„Green Fare“ weltweit
Die Lufthansa Group weitet ihren Tarif für nachhaltigeres Fliegen auf Langstreckenflüge und damit auf das weltweite Streckennetz aus. Auf mehr als 850.000 Flügen pro Jahr und in allen Reiseklassen sind die „Green Fares“ ab 4. Dezember buchbar. Das nachhaltigere Ticket inkludiert den Ausgleich der individuellen flugbezogenen CO₂-Emissionen.
Die Lufthansa Group hat die Green Fares für Kurz- und Mittelstrecken seit rund zwei Jahren im Angebot. Nach einem erfolgreichen Testlauf auf ausgewählten Interkontinentalverbindungen ist der Tarif jetzt regulär auf der Langstrecke buchbar und erweitert die bestehende Tarifstruktur der Lufthansa Group um eine zusätzliche Option.
CO₂ – Einsparung
Seit Start der Green Fares im Februar 2023 haben sich mehr als zwei Millionen Fluggäste für den Tarif entschieden und durch den Ausgleich ihrer flugbezogenen Emissionen fast 190.000 Tonnen CO2 kompensiert. Diese Menge entspricht den CO2-Emissionen von mehr als 1.300 Flügen mit einem Airbus A350 zwischen München nach New York.
Netzwerk Inklusion im Museum
Rollstuhlrampe, behindertengerechter Aufzug, ermäßigter Eintritt. Viele Jahre beinhaltete das Thema Barrierefreiheit in Museen vor allem einen vereinfachten Zugang zu den Gebäuden. Karlsruher Museen setzen neue Maßstäbe.
Badisches Landesmuseum, Naturkundemuseum, Städtische Galerie, ZKM – Zentrum für Kunst und Medien, Stadtmuseum, Museum für Literatur am Oberrhein und Staatliche Kunsthalle Karlsruhe gehen einen Schritt weiter und wollen ihre Kulturangebote für alle Menschen erlebbar machen.
Anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember 2024 präsentiert die Karlsruher Kulturlandschaft erstmals einen umfassenden Überblick über die Vielfalt des inklusiven Angebots. Gebündelt auf der Homepage der Dachmarke „Kultur in Karlsruhe“ sind alle Führungen und Veranstaltungen für möglichst jedes individuelle Bedürfnis aufgeführt: Menschen mit Seheinschränkung, Mobilitätseinschränkung, Höreinschränkung oder auch Menschen, die Deutsch lernen oder Lern-Schwierigkeiten haben. Kultur für Alle, heißt das Motto mit dem man inhaltlich begeistern und Barrieren jeder Art abbauen will.
Seit Oktober 2022 treffen sich die Verantwortlichen in der Arbeitsgruppe „Netzwerk Inklusion“, um sich über barrierefreie und inklusive Vermittlungsarbeit auszutauschen und sich gegenseitig zu unterstützen. Die Arbeit hat sich ausgezahlt.
Vignettenpreise 2025
Der Preis fürs „Pickerl“ in Österreich steigt im nächsten Jahr. Ab Januar 2025 kostet die Jahresvignette für Pkw 103,80 Euro (plus € 7,40), für zwei Monate 31,10 Euro (plus € 2,20). Die neue Tageskarte liegt bei 9,30 Euro (plus € 0,70). Es gibt weiterhin kleine Ausnahmen, wo keine Maut verlangt wird.
Tirol: Inntalautobahn A12 (zwischen der Staatsgrenze bei Kufstein und der Anschlussstelle Kufstein-Süd)
Land Salzburg: Westautobahn A1 (zwischen der Staatsgrenze am Walserberg und der Anschlussstelle Salzburg-Nord)
Vorarlberg: Rheintal/Walgau-Autobahn A14 (zwischen der Staatsgrenze bei Hörbranz und der Anschlussstelle Hohenems)
Gleichbleibende Preise anderswo
Die Schweiz-Vignette schlägt nach wie vor mit 40 Franken zu Buche. Die ausschließlich online buchbare Slowenien-Maut bleibt bei jährlich 117 Euro.
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