D-RR News 09.02.22 – Portugal / Condor / Schweden

Foto: Aldeias Históricas e ARPT Centro de Portugal

Die Zahlen des Tages (RKI)

1.450,8

(7 Tage Inzidenz pro 100.000 Einwohner)

234.450

(Neuinfektionen innerhalb der letzten 24 Stunden)

272

(Todesfälle innerhalb der letzten 24 Stunden)

119.215

(Todesfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie)


Portugal wieder offener

Portugal geht auch mit Abstand, z.B. im Centro de Portugal – Foto: Aldeias Históricas e ARPT Centro de Portugal

Die Nachricht kam schon am Montag und gilt seitdem auch. Genau wie Griechenland verzichtet seit Wochenbeginn auch Portugal auf die Vorlage eines negativen Corona-Tests für geimpfte Personen.

Für nicht geimpfte Personen gilt diese Regelung allerdings nicht. Statt Impfnachweis muss dann wahlweise ein PCR-Test (max. 72 Stunden) oder Antigen-Schnelltest (max. 24 Stunden alt) vorgelegt werden. Damit setzt sich die von der EU-Kommission vorgeschlagenen 3G-Regel im innereuropäischen Reiseverkehr immer weiter durch.

Kartellamt unterstützt Condor

Condor-Maschine in Frankfurt (DRR-Archivbild)

Condor kann sich einmal mehr entspannen. Der Konflikt schwelt jetzt schon seit 2020. Lufthansa hatte vor eineinhalb Jahren verkündet, dass die Zubringerflüge für internationale Fernstrecken der Condor im Mai 2021 eingestellt würden. Condor klagte beim Bundeskartellamt und bekam recht. Lufthansa verlängerte das Abkommen daraufhin bis Mai 2022. Da der Konflikt dadurch aber nicht gelöst wurde, hat jetzt das Bundeskartellamt erneut zugunsten des Ferienfliegers Stellung bezogen.

Die Behörde teilte gestern mit, dass nach vorläufigem Condor ein kartellrechtlicher Anspruch gegen Lufthansa auf Zugang zu Zubringerflügen für ihre Langstreckenpassagiere zustehe. In der Begründung heißt es: Da Condor keine Zubringerflüge betreibe und dies auch nicht realisieren könne, entstünden eindeutige Marktvorteile für Lufthansa. Nur der Vertrag mit LH garantiere eine Beförderung vom Startflughafen zum finalen Ziel, inklusive durchgechecktem Gepäck und Reiseabsicherung für Kunden im Fall von Verspätungen oder Flugausfällen. Da es für Condor hier nur die Alternative LH gäbe, sei die Kündigung ein Wettbewerbsmissbrauch.

Condor unterstellt der Lufthansa zudem den Versuch eines Verdrängungswettbewerbs durch Bevorzugung der Tochter-Airlines Eurowings und Eurowings Discover. Dazu hat Condor auch in den USA Klage eingereicht. Eurowings Discover führt verstärkt Fernflüge auf traditionellen Condor-Strecken, z.B. nach Tampa oder Las Vegas, durch und zwar im sogenannten Code Share-Verfahren, also auch mit zusätzlicher LH-Flugnummer.  Condor CEO Ralf Teckentrup erklärte zur gegenwärtigen Situation:

Wir freuen uns, dass das Bundeskartellamt unserer Einschätzung gefolgt ist und die Kündigung der kommerziellen Vereinbarung zwischen Lufthansa und Condor als Missbrauch der Marktmacht ansieht

Bald finale Entscheidung

Damit ist das Ende des Vertrags über die Zubringerflüge erneut offen. Eine Reaktion von LH liegt bisher nicht vor. Als Nächstes steht das Hauptverfahren an. Mit einer Entscheidung ist in den nächsten zwei bis drei Wochen zu rechnen. Condor zeigt sich siegessicher und hat angekündigt, die Zubringerflüge nach dem 10. Mai bereits jetzt für Reisebüros in ihrem Buchungssystem zu ermöglichen.

Ein Aspekt des Konflikts: LH-Groups Ferienflieger Eurowings Discover – Foto: Lufthansa Group

Corona-Öffnungsperspektiven

Die bundesweite Diskussion tobt weiter, insbesondere zwischen den Politikern von Regierung und Opposition. Am 16. Februar sollen weitere Entschlüsse auf die derzeit etwas irrational geführte Diskussion folgen.

Reinhard Meyer, DTV-Präsident – Foto: dtv/Benjamin Maltry

In diese hat sich jetzt auch der Deutsche Tourismusverband (DTV) eingemischt. Präsident Reinhard Meyer forderte in ein einem Interview mit der Nachrichtenagentur dpa ein „klare Öffnungsperspektive“. Man müsse nicht nur über Öffnungen diskutieren, sondern auch eine planbare Perspektive für den bevorstehenden Frühling und insbesondere die Ostertage vorlegen. Touristische Anbieter bräuchten Zeit, um sich vernünftig auf die hoffentliche Rückkehr zur Normalität vorzubereiten. Meyer forderte definierte Öffnungspläne, sobald die Omikron-Welle abebbe. Eine Fortsetzung der derzeit stattfindenden Öffnungs-Diskussionen sei wirtschaftlich kontraproduktiv.

Göteborger Sternekoch auf neuen Wegen

Reiseradio-Interview mit Ulf Wagner im Sjömagasinet im Dezember 2017

Ulf Wagner, schwedischer Sternekoch mit österreichisch/deutschen Wurzeln, geht neue Wege. Bereits im Oktober 2021 eröffnete er ein Bistro unter seinem Namen: “Wagners“.

Wagner war zuvor Inhaber zahlreicher Restaurants, darunter Fiskekrogen, Sjömagasinet und The Place, das im Michelin-Führer auch mit dem ersten Stern Göteborgs ausgezeichnet wurde. Das „Wagners“ will eine entspannte Atmosphäre bieten und statt üppiger Mehr-Gänge-Menüs einzelne à la carte Gerichte servieren. Die Speisekarte ist eine Mischung aus den eigenen Spezialitäten des Chefkochs, wie zum Beispiel Risotto mit Muscheln oder in Oliven gebackener Kabeljau mit gegrillter Zitrone, Ragout auf Tomaten, Paprika, Kapern und Sardellen. Damit beweist er einmal mehr seine innovativen Ideen. Er beweist aber auch immer wieder, dass er seinen Ursprüngen treu bleibt. Auf der Karte finden sich zum Beispiel auch Kohlrouladen mit Pilzen, Preiselbeeren und einem Wurzelgemüsepüree.

Der begnadete Koch hatte es geschafft mit dem Sjömagasinet sogar einen Stern für das jährliche Weihnachtsbüffet zu bekommen. Das war, so Wagner, vor Jahren eine einzigartige Ausnahme bei den Guide Michelin-Beurteilungen.

Ein möglicher Besuch in Göteborg bzw. in ganz Schweden ist wieder etwas einfacher geworden.

Für die Einreise aus Deutschland (und alle weiteren Länder der EU und des Europäischen Wirtschaftsraums) entfallen, mit Wirkung von heute, alle COVID-19-bedingten Einreisevoraussetzungen.

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