Diese Begrifflichkeit kann ja durchaus unterschiedlich gewertet werden. Dem neuen Präsidenten des Deutschen Reiseverbands wünscht man, nach erfolgreicher Wahl das Durchstarten, obwohl dies ja eigentlich „nur“ der Start für den neuen Flug ist. Möglichst erfolgreich für die Reisebranche, wünscht man sich. Albin Loidl wurde mit überzeugender Mehrheit gewählt, auch wenn es nach dem großen Wind, den Gegenkandidatin Marija Linnhoff im letzten halben Jahr gemacht hatte, zunächst gar nicht so aussah. War das Ergebnis also auch eine „Flucht ins Sichere“?
Hat die Branche eher Angst vor frischem Starkwind, der ja immer auch ein wenig unberechenbar ist? Vermutlich schon. Denn sonst wäre der Praktiker und Pragmatiker Albin Loibl vermutlich nicht mit 87 Prozent der Stimmen gewählt worden und hätte Marija Linnhoff mehr als die mageren knapp 10 Prozent geholt. Sie leckt keine Wunden, sondern engagiert sich weiter in „ihrem“ Verband. Wenn nicht so, dann vielleicht durch die Hintertür und Öffnung des Verbands Unabhängiger Selbständiger Reisebüros (VUSR)?
Punktlandungen benötigt
Das aber ist im DRV seit letztem Freitag eher Statistik. Jetzt wird Loidl an seinen Taten gemessen werden. Dafür hat er ein gutes, aber konservatives Team. Zu gemütlich wird es vermutlich aber nicht werden, dafür ist in den letzten Monaten zu viel stürmischer Staub aufgewirbelt worden. Dieser macht Punktlandungen bekanntlich schwieriger.
Genau das hat der Billigflieger Ryanair gerade erfahren. Da es stürmte, musste der Flug aus Pisa in Glasgow und anschließend Edinburgh durchstarten. Danach wurde das Kerosin knapp und die Landung in Manchester musste zwingend gelingen. Ging grade nochmal gut, allerdings mit gefährlich leeren Tanks.
Das wünscht man weder Billigfliegern noch frisch gebackenen DRV-Präsidenten.
EES oder die Sache mit der Ein- & Ausreisekontrolle
Langsam ernährt sich das Eichhörnchen oder anders gesagt: Am Sonntag ging am ersten deutschen Airport das neue digitale Ein- und Ausreisesystem der Europäischen Union (EES) am Düsseldorfer Flughafen in Betrieb. Weitere Airports werden in den nächsten Wochen folgen.
Das Kontrollsystem soll für die genaue Erfassung aller Nicht EU-Bürger bei Ein- und Ausreise nach und aus dem EU-Schengenraum erheben. Erhoben werden biometrische Daten. Der Stempel im Pass gehört dann zur Vergangenheit. Funktionieren soll das dann in allen 29 Staaten des Schengenraums und damit den EU-Außengrenzen. Ziel ist die genaue Erfassung der Ein- und Ausreisen von Nicht-EU-Bürgern.
Beginn der EU-Reisefreiheit: Schengen (Luxemburg) – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD
Frankfurt und München folgen bald. Spätestens in sechs Monaten soll das System in allen EU-Staaten in Betrieb sein. Damit soll Schengen absehbar nicht nur für Reisefreiheit in, sondern auch für bessere Einreisekontrolle nach Europa stehen. Es ist zudem Voraussetzung für die EU-Reiseanmeldung ETIAS, die dann obligatorisch wird.
Deutsche Urlauber und alle EU-Passinhaber sind davon nicht betroffen.
Streiks bei LH aufgeschoben
Die drohenden Streiks der Lufthansapiloten ist erst einmal aufgeschoben. Vereinigung Cockpit und LH reden wieder miteinander. In dieser Woche soll es Sondierungsgespräche geben. Währenddessen soll es von Seiten der Pilotenvereinigung keine Streiks geben.
Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD
Am Verhandlungs-Knackpunkt Altersversorgung hat sich bisher noch nichts geändert. Die Arbeitgeberseite sagt, dass eine Verbesserung nicht finanzierbar sei. Arbeitnehmervertreter sprechen von einer Verschlechterungstaktik, die bereits zu Einbußen in der Altersversorgung geführt habe und durch das Unterlaufen des Tarifsystems durch Gründung zusätzlicher Fluggesellschaften noch schlechter werde.
Rauer Wind bei Rail & Fly
Auch die Fluggesellschaften haben die Verspätungen der Deutschen Bahn ziemlich satt. Ergebnis: Peter Gerber, Condor CEO und Präsident des Bundesverbands der Deutschen Fluggesellschaften (BDF) fordert die Kostenübernahme der Bahn für verpasste Flüge durch Verspätungen auf der Schiene. Bisher bleibt der Fluggast, der wegen einer Bahnverspätung seinen Flug verpasst auf den Kosten für ein neues Ticket sitzen.
BDF-Präsident & Condor-CEO: Peter Gerber – Foto: Condor Airlines
Rail & Fly attraktiv machen
Die Bahnangebote sollten für Kunden von Rail & Fly künftig attraktiver werden. Dazu gehörten, so Gerber, neben der Pünktlichkeit und Schadensersatz bei Verspätung, auch Serviceverbesserungen, wie zum Beispiel ein Gepäck Check-In für den Flug bereits am Abfahrtsbahnhof. Es mache das Reisen sehr viel entspannter, wenn man bereits eingecheckt und ohne Gepäck seine Fahrt zum Airport antrete.
Entspannt zum Airport (Symbolbild) – Foto: Lufthansa
Wichtig für alle potentiellen Kunden. Rail & Fly ist das Buchungspaket für einen Flug zusammen mit einer Bahnfahrt zum oder vom Flughafen, das bei einer Fluggesellschaft oder einem Reisebüro gebucht wurde.
Wer sein Bahnticket einzeln bucht, reist ohnehin auf eigenes Risiko zum Flughafen.
Bahnpreise 2026
Normalerweise heißt das vollautomatisch auch Preiserhöhung. Diese soll es, nach Information der Bahn, im Fernverkehr im nächsten Jahr nicht geben. Sowohl Tickets, als auch Sitzreservierung werden nicht teurer. Es soll, so ein Bahnsprecher, auch eine Art der Entschuldigung beim Kunden sein, für die vielfältigen Belastungen, Pannen und Verspätungen in diesem Jahr. Ganz klar: Wer punkten will, muss nett sein!
Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD
DB-Regio & Deutschlandticket
Anders sieht das im Regionalverkehr aus. Dort kann bis Preiserhöhungen bis knapp 6 Prozent geben. Hauptgrund seien die steigenden Preise für Energie heißt es. Damit ist man in „guter“ Gesellschaft, denn das Deutschlandticket wird ja ebenfalls teurer. Die monatlichen Kosten dafür steigen von 58 auf 63 Euro.
Skiurlaub 25/26
Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD
Die Wintersportfans scharren schon mit den Hufen und warten auf den ersten richtigen Schnee und die Saisoneröffnung in den Alpen. Fest steht jetzt schon, dass der Skiurlaub auch in der kommenden Saison wieder teurer wird.
Um rund vier Prozent dürften die Preise für die sportlichen Aktivitäten und damit hauptsächlich die Liftpreise steigen.
Unterschiede gibt es traditionell zwischen hochpreisigen und etwas günstigeren Skiorten, sowie zwischen Neben- und absoluter Hauptsaison. Wer über Weihnachten und Silvester in den Schnee will zahlt erheblich mehr, als Menschen, die außerhalb von Feiertagen oder Schulferien unterwegs sind. Leidtragende sind damit vollautomatisch Familien, die auf die Ferienzeiten angewiesen sind.
Hotels und Unterkünfte
Dass Hotelpreise in Skiorten im Winter, bei gleicher Leistung, oft doppelt so hoch sind, wie in der Sommersaison, dürfte bekannt sein. Der Ausweg für Familien heißt hier eindeutig: Ferienwohnung.
Spuren im Schnee – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD
Preisgefälle bei Skipässen
In einigen Orten kann einem regelrecht schwindlig werden, angesichts der Preise für Liftpässe. St. Anton am Arlberg (Österreich) ruft dafür € 81,50 auf. In Arosa Lenzerheide (Schweiz) kostet der Tagespass in Spitzenzeiten schon mal 89 „Fränkli“ (= € 95,60).
Etwas günstiger, aber oft weniger schneesicher, sind deutsche Skigebiete. Auf der Zugspitze zahlt man für den Tagespass im kommenden Winter „nur“ 69 Euro. Der „Skipass-Verbund Alpenplus“ (z.B. Spitzingsee, Tegernsee, Wallberg, Lenggries-Brauneck) ruft 51 Euro auf.
Bei vielen Liftgesellschaften gibt es inzwischen sogenannte „Dynamische“ Preise. Heißt: Je früher man kauft, desto größer ist der Nachlass.
Große Erwartung
Unterm Strich zeigt man sich in den Wintersportregionen, trotz steigender Preise, durchaus zufrieden mit der Buchungslage. Bisher gäbe es keine Differenz zwischen Erwartung und tatsächlich erwartetem Umsatz.
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