Empörung über Stellenabbau
Die bisher nicht mit Finanzhilfe versehenen Branchenteile der Reiseindustrie beklagen sich über den Zusammenhang von staatlicher Unterstützung und Ankündigung von Stellenabbau. LH bekäme 9 Milliarden Euro und wolle 22.000 Stellen abbauen. TUI habe 1,8 Milliarden bekommen und will sich von 8.000 Mitarbeitern trennen und die deutsche Bahn rede, nach der 5 Milliarden Euro schweren Unterstützungszusage von einem Stellenabbau in Höhe von 10.000 Arbeitsplätzen. Auch in der Bundespolitik gibt es Kritik, von Seiten der Opposition, insbesondere an den Personalreduzierungsplänen der Lufthansa.
Flugreisen-“Umstände”
Dank der zunächst sehr zögerlichen Aufnahme des Flugbetriebs und des dadurch stark ausgedünnten Flugplans, steht jetzt, wo alle Airlines versuchen Gas zu geben, wohl eine Unmenge an Umbuchungen für Passagiere ins Haus. Man hat mal angefangen, baut jetzt aus, streicht teilweise wieder und stellt fest, dass der erste Plan für Juli nicht mehr so recht passt. Selbst bei Flügen, die jetzt noch in den Reservierungssystemen stehen, ist wohl nicht klar, ob sie denn stattfinden werden und wenn ja, wann genau.
Der Frankfurter Rhein-Main-Flughafen hat für die nächsten drei Monate eine Maskenpflicht innerhalb der Flughafengebäude erlassen. Ausgenommen davon sind Kinder unter 6 Jahren und Erwachsene, die aufgrund von Einschränkungen (Attest) keine Masken tragen dürfen. Mitarbeiter sind nur dann von der Pflicht ausgenommen, wenn sie ihren Job in einem Bereich machen, an dem Trennvorrichtungen vorhanden sind.
Die Diskussion um Abstandsmöglichkeiten in Flugzeugen hält derzeit an. Belege von fast keimfreier Luft stehen Belege entgegen, die eine Gefährdung durch große Enge in den Maschinen annehmen.
Willi Verhuven, Chef des Reiseveranstalter Alltours hat gestern in einem Gespräch mit der Tageszeitung „Rheinische Post“ gesagt, er plädiere dafür, dass alle Passagiere, zur Sicherheit aller, vor ihrem Flug einen Corona-Test machten.
Politisches
Die EU Kommission hat gestern getagt.
Herausgekommen ist die Festschreibung des Einreiseverbots in die Staaten der EU bis zum 1. Juli. Danach will man stetig lockern, dabei müssten die Gesundheitsdaten der einzelnen Länder berücksichtigt werden. Eine Liste mit den ersten Ländern, für die sich die EU-Grenze öffnen soll, wird erarbeitet und soll bis Anfang Juli vorliegen. Die exakten Entscheidungen über Einreisebedingungen liegen dann aber bei den einzelnen Mitgliedsstaaten.
Das Auswärtige Amt der Bundesrepublik hat seine Warnung vor Kreuzfahrten noch einmal bekräftigt. Bei den Warnhinweisen der AA-Website heißt es:
Von der Teilnahme an Kreuzfahrten wird aufgrund der besonderen Risiken dringend abgeraten. Hiervon ausgenommen sind Flusskreuzfahrten innerhalb der EU bzw. Schengen mit besonderen Hygienekonzepten.
Die Diskussion um die Verlängerung der Reisewarnung in Staaten außerhalb der EU bis 31. August setzt sich inzwischen fort. Die Türkei fordert die Aufhebung der Reisewarnung. Touristiker weisen auf Corona-freie Reiseziele wie z.B. Mauritius und die Seychellen, sowie auf Länder mit geringeren Infektionszahlen als in Deutschland hin. Dazu gehören Namibia und einige Länder im südlichen Afrika.
In der Schweiz wird das Fliegen teurer. Das Parlament und der Nationalrat haben einer Umwelt-Flugticketabgabe zugestimmt. Sie wird, je nach Strecke und Beförderungsklasse zwischen 28 und 112 Euro liegen. Ziel ist die sogenannte Lenkungswirkung von Flügen und damit eine Reduktion des CO2-Ausstosses. Etwas weniger als die Hälfte der eingenommenen Steuer wird in einen Klimafond fließen, mit dem Projekte zur Verminderung des Klimagasausstoßes finanziert werden sollen. Transitpassagiere sollen von den neuen Gebühren ausgeschlossen sein.
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