DRR Corona-News 15.06.20 – Flugangst / Mallorca-Start / Ferienflieger

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Flugangst dämpft die Stimmung

Laut Spiegel-Umfrage haben fast zwei Drittel (61%) aller Befragten Angst davor, sich bei einem Flug mit Corona zu infizieren. Diese Zahl passt nicht gut zu den Erwartungen vieler Fluggesellschaften mit der Öffnung der Reisewege möglichst großräumig durchzustarten. Zusätzliche Abstandsregeln, wie freie Mittelsitze, werden von den Airlines weitgehend abgelehnt. Wenn freier Mittelsitz, dann könne er allenfalls kostenpflichtig dazu gebucht werden.

Corona-Flugangst

Mallorca-Testurlaub gestartet

Heute Morgen ist eine erste Maschine von TUIfly von Düsseldorf nach Palma de Mallorca gestartet. Es ist die erste Maschine, die im Rahmen des „Pilotprogramms zur Öffnung sicherer Touristenkorridore in der Autonomen Gemeinschaft der Balearen“ die Insel wieder anfliegen darf. Am Nachmittag soll ein weiterer Urlaubsflieger von Frankfurt nach Mallorca starten.

Sebastian Ebel, verantwortlicher TUI-Konzernvorstand für den Bereich Holiday Experiences, sagte:

„Als Partner der Balearen freuen wir uns, das für den gesamten europäischen Tourismus so wichtige Pilotprogramm zum Wiederbeginn des Reisens zu unterstützen. Den ersten fast 400 Urlaubern von heute werden in den kommenden Tagen weitere zwanzig Flüge folgen, sodass mehrere Tausend Urlauber wieder auf die beliebten Inseln reisen können.

Am Pilotprogramm sind, neben TUI, auch DERtour und Schauinsland-Reisen beteiligt.

Foto: TUI Group

Ferienflieger trotz Neustart mit Problemen

Der Beginn der Urlaubflüge darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Ferienfluggesellschaften erheblich finanzielle Probleme haben.

Der geplante Stellenabbau bei TUIfly soll erst einmal vertagt werden. Frühestens in einer Woche wird es hier Entscheidungen geben.

Der Ferienflieger Condor wird, so Firmenchef Ralf Teckentrup, wegen der Corona Krise rund ein Viertel seiner Arbeitsplätze streichen müssen. Da Condor die Flotte um etwa 25% verkleinert habe, stünden vermutlich etwa 1.000 Arbeitsplätze zur Disposition, sagte Teckentrup in einem Gespräch mit der “Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung”. Condor braucht nach dem geplatzten Deal mit der polnischen PGL zudem einen neuen Investor bzw. Käufer. Teckentrup äußerte in „FAS“-Gespräch, dass dieser aktuell kaum zu finden sei.

Rechnungen für Rückholaktion des AA

In einer bespiellosen Aktion hatte das Auswärtige Amt rund 240.000 gestrandete deutsche Touristen nach Hause geholt. Alle, die dieses Angebot nutzten, mussten unterschrieben, dass sie bereit seien, für ihren Rücktransport zu bezahlen. In den nächsten Wochen sollen nun die Rechnungen dafür verschickt werden.

Entscheidungen aus der Hauptstadt

Verlängerung der Reisewarnung für Staaten außerhalb der EU

Hier gilt aktuell immer noch der 31. August. Bundesaußenminister Heiko Maas betonte aber, dass es auch Ausnahmen geben könne. Die Gespräche, zum Beispiel mit der Türkei, würden derzeit geführt. Entscheidungen gibt es noch nicht.

Zwei Afrika-Spezialveranstalter haben zudem eine einstweilige Verfügung beim Verwaltungsgericht Berlin beantragt. Sie fordern die Aufhebung der Reisewarnungen für Tansania, Seychellen, Mauritius und Namibia. Diese Reiseziele seien entweder Corona frei bzw. hätten wesentlich geringere Infektionszahlen als viele europäische Länder, die wieder bereist werden dürfen.

Fährverbindung nach Bornholm wiedereröffnet

Heute hat die dänische Reederei Molslinjen A/S den Verkehr zwischen den Häfen Mukran, auf der Insel Rügen, und dem Hafen Rønne, auf der dänischen Insel Bornholm, wiederaufgenommen. Möglich machte dies die Wiederöffnung der Grenze zwischen Dänemark und Deutschland, sowie die Aufhebung der allgemeinen Reisewarnung der Bundesregierung für EU-Länder zum 1. Juli.

Rügen: Fährverbindung nach Bornholm wieder aufgenommen

Corona-WarnAPP

Die deutsche Spezialversion einer Warnapp soll morgen vorgestellt werden.

Minimale Fortschritte bei Überbrückungshilfe

Eine Erhöhung der pauschalen Entlastungssummen wurde beschlossen. Es soll zusätzliche Entlastungen geben, falls die erstattungsfähigen Kosten doppelt so hoch sind, wie der höchste zur Verfügung stehende Entlastungsbetrag. Unternehmen könnten so zusätzliches Geld erhalten: In Betrieben bis 5 Mitarbeiter 15.300 statt 9.000 Euro. Bei einer Betriebsgröße bis 10 Mitarbeiter könnte das eine Förderung von 33.750 statt 15.000 Euro bedeuten.

Der Deutsche Reiseverband begrüßte zwar, die Tatsache, dass Betriebe jetzt wieder etwas Luft zum Atmen hätten. Gleichzeitig fordert DRV-Präsident Norbert Fiebig die Berücksichtigung aller ausgebliebenen Provisionen, gleich ob nicht ausgezahlt, rückgebucht oder gestundet. Für kleine und mittlere Reiseveranstalter sei das Paket ebenfalls unzureichend, da das Problem der Rückforderung von Kundengeldern nach wie vor ignoriert worden sei.

Überbrückungshilfen: Passen die Wege zusammen?

 

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