Es bleibt schwierig. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete heute Morgen mit 22.609 neue Corona-Infektionen innerhalb von 24 Stunden wieder einen leichten Anstieg Die in den vergangenen Tagen registrierten niedrigeren Werte sind ganz offensichtlich kein Anzeichnen von Entspannung. Auch vermeintlich sicher geglaubte Reisedestinationen rudern jetzt wieder zurück. Das aktuelle Beispiel ist Kuba. Hatten die Veranstalter große Hoffnungen und viel PR-Aufwand investiert, fallen PR-Bemühungen innerhalb von Stunden unter den Tisch.
Das sind die Reisenews des Tages:
Kuba mit Quarantänevorgabe
Es warten ab sofort Urlaubseinschränkungen für Urlauber auf der Karibikinsel. Das Auswärtige Amt informierte über die neu festgelegten Quarantänemaßnahmen, die auch für Urlauber gilt. Auf der Seite des AA heißt es:
Alle internationalen Flughäfen des Landes sind für eine Einreise, auch zu touristischen Zwecken, geöffnet. Einreisende müssen sich am Flughafen einem obligatorischen PCR-Test unterziehen sowie eine Erklärung zum Gesundheitszustand abgeben. Sie müssen sich anschließend in die angegebene Unterkunft (Hotel, casa particular, Wohnung/Haus etc.) begeben und dort aufhalten. Am fünften Tag muss ein erneuter PCR-Test gemacht werden. Die Selbstisolation darf beendet werden, sobald das zweite negative Testergebnis vorliegt. Bei einem positiven Ergebnis muss mit einer stationären Aufnahme und Isolation in einem Krankenhaus gerechnet werden.
Ab dem 1. Dezember 2020 wird für die PCR-Tests eine Gebühr in Höhe von 30 US-Dollar von allen Einreisenden erhoben, die direkt auf den Flugticketpreis aufgeschlagen wird.
Die kubanischen Behörden passen die Einreisebestimmungen regelmäßig den aktuellen epidemiologischen Bedingungen an. Diese können daher kurzfristigen Änderungen unterworfen sein.
Der PR-Jubel um die Kuba-Reisen nach Varadero dürfte ab sofort etwas leiser ausfallen.
BER wieder in den Schlagzeilen
Das Gegenteil hatte man gehofft. Jetzt ist der frisch eröffnete Hauptstadtflughafen schon wieder Aspirant für negative Schlagzeilen. Der Corona bedingt reduzierte Flugverkehr sorgt für eine knappe Kasse. FBB-Chef Engelbert Lütke Daltrup drohte hinter den Kulissen offensichtlich mit der Einstellung des Betriebs, wenn nicht unmittelbar von den Eigentümern (Bund, Bundesländer Berlin und Brandenburg) finanzielle Hilfe bereitgestellt werde. Der Airport benötige für 2020 immerhin etwas über 200 Millionen Euro.
Die Story kam durch Exklusivrecherchen der „Handelsblatts“ an die Öffentlichkeit. Die Gesellschafter, so die Zeitung, hätten inzwischen die Gesamtsumme von 201,3 Millionen Euro bereitgestellt. Weitere Hilfszahlungen für das Jahr 2021 sind vorprogrammiert.
Servicepauschale im Reisebüro
Lange in der Branche diskutiert, jetzt vom ersten Großbetreiber umgesetzt. In den DER-Reisebüros wird es die Pauschale jetzt geben. Sie ist abhängig vom Wert der getätigten Buchung und beinhaltet zwei unterschiedliche Pakete mit zusätzlichen Leistungen. Die Basispauschale soll 15 Euro bei einer Buchung im Wert von unter 500 Euro liegen. Liegt der Reisewert darüber, erhöht sie sich auf 30 Euro je Buchungsvorgang. Die Reisebürokette bietet dafür die Komplettberatung, bei Bedarf die Zusammenstellung von Reisepaketen und – aktuell ganz wichtig – die aktuellste Information zu den Einreisebestimmungen des Urlaubsziels. Zusätzlich bekommt man Zugang zur „Mein DER“-App mit zusätzlichen Beratungsleistungen. Darüber hinaus soll es auch eine „Plus-Pauschale“ geben. Dort erhält der Kunde zusätzliche Leistungen wie Sitzplatzbuchungen, die gedruckte Version der Reiseunterlagen und wenn gewünscht auch die Organisation von Sonderwünschen beim gebuchten Hotel. Hier liegt die Pauschale zwischen 34 und 49 Euro. Wichtig: Die Pauschale wird pro Buchung und nicht pro Person erhoben.
Service-Entgelte in Reisebüros sind in anderen europäischen Ländern längst gängige Praxis. Aufgrund der gegenwärtigen Wirtschaftskrise auf dem Reisemarkt, werden sich sicher weitere Reisebüros dieser Maßnahme anschließen. Sie sorgt zumindest für eine Grundeinnahme, die bei Stornierungen auch nicht zurückgezahlt wird.
DJH als Schulraumersatz
Das Jugendherbergswerk will seine Häuser für Unterricht öffnen. Damit reagiert das DJH auf den Vorschlag, einer Entzerrung der Unterrichtssituation durch Klassenteilung oder Beschulung in anderen Räumlichkeiten vor. Damit sollten weniger Schülerinnen und Schüler an einem Ort zusammenkommen und Kontakte verringert werden. 450 DJH-Häuser stünden dafür zur Verfügung und wurden jetzt dem Bildungsministerium des Bundes für die Unterrichtsverlagerung angeboten. DJH-Hauptgeschäftsführer Julian Schmitz erklärte gestern:
„Als einer der größten gemeinnützigen Verbände in Deutschland und erfahrener Partner der Schulen im Bereich der Klassenfahrten, ist es für uns in der jetzigen Situation selbstverständlich, unsere Hilfe anzubieten. (…) Unsere Häuser verfügen nicht nur über die passende Ausstattung, etwa, weil die vorhandenen Gruppenräume schnell und einfach zu Klassenräumen umfunktioniert werden können, sondern mit unseren geschulten Mitarbeitenden wäre zum Beispiel auch die Verpflegung größerer Schülergruppen kein Problem. Mit unserem DJH-Hygienekonzept, das wir in enger Zusammenarbeit mit Experten entwickelt haben, können wir zudem alle Anforderungen erfüllen.“
Er stellte zudem heraus, dass die Jugendherbergen als geschützte und sichere Orte auch über die passenden Flächen, sowie verschiedene Spielgeräte und Aktivitätsmöglichkeiten an der frischen Luft, für Pausenangebote verfügten. Auch der Geschäftsbetrieb der Jugendherbergen ist seit Beginn der Corona-Pandemie gefährdet.
Boeing 737MAX vor Wiederzulassung
Die amerikanische Flugbehörde FAA hat der Wiederzulassung der vor mehr als eineinhalb Jahren aus dem Verkehr gezogenen Boeing 737MAX unter zwei weiteren Auflagen zugestimmt. Eine neue Software muss noch aufgespielt werden. Darüber hinaus verlangt die FAA eine intensive Schulung aller für das Muster berechtigten Piloten. Dies wird erfahrungsgemäß noch einige Wochen oder sogar Monate dauern. Die europäische Luftsicherheitsbehörde EASA hatte der Wiederzulassung der MAX bereits vor einigen Wochen stattgegeben.
Auch wenn bei Boeing sicher aufgeatmet wird, ist die Krise des Flugzeugherstellers noch nicht überwunden. Zahlreiche Airlines waren in der Zeit des „Groundings“ von Kaufverträgen zurückgetreten. Die Boeing 737MAX musste nach zwei Abstürzen mit insgesamt 346 Todesopfern seit März 2019 am Boden bleiben.
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