Diesmal kein Streitchaos? Die Länder-Chefinnen und –Chefs reißen sich am Riemen und versuchen diesmal schon im Vorfeld der morgigen Konferenz mit dem Kanzleramt eine Einigung herbeizuführen. Da steht ein Einigungsstreif am Horizont. Weihnachten ist heilig. Da traut sich keiner ran (ob das klug ist, steht auf einem anderen Blatt), bis dahin bleiben uns aber wohl ein „softer Lockdown“ erhalten. Die durchgesickerte Empfehlung einer mehrtägigen Selbstquarantäne vor den Familienbesuchen an Weihnachten erscheint jedoch reichlich unrealistisch.
Zur bangen Frage der Reise- und Beherbergungsindustrie, was den über die Feiertage gehen wird oder nicht, ist nur Bruchstückhaftes in Erfahrung zu bringen. Wir werden sehen. Morgen! – Die Tagesinfektionszahl liegt bei 13.564 und ist geringfügig niedriger als vor einer Woche.
US-Präsident Trump beginnt sich ins Unvermeidliche zu fügen. Er behauptet zwar immer noch die Wahl gewonnen zu haben (woher nimmt er eigentlich dieses Selbstvertrauen?), will aber jetzt die Amtsübergabeformalitäten einleiten. Wird auch Zeit!
Darüber hinaus gibt es viel zu vermelden, was die grundsätzliche Lage aber absehbar nicht verbessert. Das sind die Reisenews des Tages:
Gastronomie, Freizeit, Reisen und Kultur
Glaubt man den durchgesickerten Informationen, bleibt es beim Lockdown für die in Not befindlichen Branchen. Ein Schritt nach vorn wären die vor Wochen bekanntgegebenen finanziellen Hilfsmaßnahmen (das NOVEMBERgeld) für die betroffenen Betriebe und Personen. Bisher hat niemand Geld gesehen und der Monat ist eigentlich rum. Ob das touristische Beherbergungsverbot in der deutschen Hotellerie auch über die Feiertage gelten wird ist noch nicht klar. Es deutet sich aber an, dass die versprochene Finanzhilfe auch auf den Dezember erweitert werden könnte, was wenig nutzt, so lange kein Geld ausgezahlt wird.
Eine Öffnung von Restaurants und Hotels nur für die Weihnachtsfeiertage kommt allerdings für viele Betriebe kaum in Frage. Auch der Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) lehnte eine vorübergehende Öffnung zwischen dem 21. Und 27. Dezember ab. DEHOGA-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges sagte dazu im ZDF:
Unsere Unternehmen sind keine Garagen, die man nach Belieben auf- und zusperren kann
Es könnte Ausnahmen geben, falls in deinem Bundesland die Inzidenzzahl unter 35 fallen sollte. Dies erscheint in der aktuellen Situation aber unrealistisch.
Finnland hält Grenzen für Tourismus geschlossen
Das bereits Ende September verhängte Einreiseverbot für touristische Reisen aus dem gesamten „Schengenraum“ wird von der Regierung bis mindestens Mitte Dezember verlängert. Die finnischen Infektionszahlen liegen erheblich unter dem europäischen Durchschnitt. Diesen Erfolg will man offensichtlich nicht riskieren. Reisen zum Weihnachtsmann am Polarkreis fallen dementsprechend dieses Jahr aus.
Großbritannien verkürzt Quarantäne
Einreisende aus Risikogebieten müssen nach wie vor in eine Quarantäne. Ab Mitte Dezember soll diese aber von 14 auf 5 Tage reduziert werden. Danach ist ein zweiter Test möglich. Fällt dieser negativ aus, darf die Quarantäne beendet werden. Deutschland gilt in auf der britischen Insel derzeit als Risikogebiet.
Frankreich-Teilöffnung?
Die Tagesinfektionszahlen sind nach den strengen Kontaktbeschränkungen zurückgegangen. Gestern wurden „nur“ noch 4.450 Neuinfektionen gemeldet. Präsident Macron will Heute Abend zu möglichen Erleichterungen Stellung nehmen.
Spanien: Pflicht zum PCR-Test sorgt für Buchungsrückgang
Die Reiseveranstalter hatten sich das so schön gedacht, die Hoteliers auf den Kanarischen Inseln damit kalkuliert. Es ist anders gekommen und hat Folgen. Der Hotelkonzern RIU meldet seit der Bekanntgabe der PCR-Testpflicht einen erheblichen Rückgang der Buchungen. Dies berichtet das Branchenfachblatt FVW.
BER will T5 schließen
Kaum eröffnet geht es auch dem Hauptstadtflughafen wie den anderen Airports im Land. Wegen mangelnder Auslastung soll das Terminal 5 (der ehemalige Flughafen Schönefeld) voraussichtlich für ein Jahr stillgelegt werden.
Boeing 737 MAX auch in Europa wieder startklar
Auch die europäische Luftfahrtbehörde EASA hat die Boeing 737MAX wieder für verkehrssicher erklärt und wird das Startverbot vermutlich im Januar aufheben. Gleichzeitig will die Behörde aus dem Vorfall Konsequenzen ziehen und sich bei neuen Maschinen amerikanischer Flugzeugbauer nicht mehr auf die Expertise der US-amerikanischen Partnerorganisation FAA verlassen. Bei neuen Modellen will man künftig eigene Luftsicherheitsprüfungen durchführen.
Bei deutschen Airlines stehen bisher nur bei TUIfly Maschinen vom Typ 737MAX in der Warteschleife.
Was geht – Mehr Urlaubsflüge ab Zürich
Aus der Schweiz heraus geht auf der touristischen Fernstrecke immer mehr. Edelweiß will im Dezember wöchentliche Verbindungen nach Havanna (Kuba) und San José (Costa Rica) aufnehmen. Bisher sind ab Zürich bereits die Malediven und die Dominkanische Republik im Angebot. Dort will man jetzt die Flugfrequenzen erhöhen. Malé soll künftig zweimal, Punta Cana sogar drei Mal pro Woche angeflogen werden. Weitere Zielangebote sind die Seychellen, Südafrika (Kapstadt) und Mexiko (Cancun).
Zum Mittelstreckenangebot von Edelweiß zählen unter anderem die Kanarischen Inseln, Ziele in Ägypten sowie über Weihnachten auch Flüge nach Süditalien, in die Türkei und nach Ibiza.
Quantas plant Impfpflicht für Passagiere
Wenn der australische Nationalcarrier im nächsten Jahr die Interkontinentalflüge wieder startet, sollen nur noch Passagiere transportiert werden, die sich vor dem Flug gegen Corona haben impfen lassen. Die Maßnahme erfordere eine Änderung der Geschäftsbedingungen. Diese will man jetzt anpassen.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar