D-RR D-News 05.06.25: Persönlich, Nachhaltig, Erlebnisreich

Vorbemerkung

In der letzten Woche gab es keine Donnerstags-News wegen des Feiertags. Die Tourismuswelt in Deutschland hat sich trotzdem weitergedreht.

Dementsprechend gibt es insbesondere auch zwei Personalia nachzutragen und einige Meldungen der letzten Woche zu verarbeiten.

Wie immer sind die Deutschland-News des Reiseradios auf den Reisemarkt im Inland konzentriert. Ich hoffe, es ist etwas Interessantes dabei, etwas Neues auch und etwas halbwegs Differenziertes im „Rest“ der Meldungen.

 

Gute Inlandsreise allerseits! 

Neuer Tourismuskoordinator

Auf den „Grünen“ Dieter Janecek folgt mit der neuen Legislaturperiode jetzt der CDU-Mann Christoph Ploß als neuer Koordinator der Bundesregierung für Maritime Wirtschaft und Tourismus. Ploß ist 39 Jahre alt und seit der Bundestagswahl 2017 Mitglied des Bundestages.

Während ihn der Vorsitzende des Bundesverbands der deutschen Tourismuswirtschaft, Sören Hartmann, im Amt begrüßte und festhielt, dass sich Ploß sich schon lange für wichtige Tourismusthemen wie die Transformation von Schiene und Straße, Digitalisierung sowie Intermodalität einsetze, kritisierte der Stefan Schmidt, Sprecher der Grünen im Bundestagsausschuss für Tourismus, dass Christoph Ploß bisher eher durch Effekthascherei aufgefallen sei. Er müsse erst beweisen, dass er für Offenheit und Gastfreundschaft stehe.

Reinhard Meyer, Präsident des Deutschen Tourismusverbands, kritisierte einmal mehr, dass der geforderte Staatssekretär für Tourismus wieder einmal keine Realität geworden sei.

Den „echten Norden“ zum Erfolg geführt

Erfolgreiche Menschen ziehen mitunter weiter. Dass Dr. Bettina Bunge die Tourismus Agentur Schleswig-Holstein (TASH) als Geschäftsführerin zu neuen Höhen gebracht hat, ist unbestritten. Sie wird vermutlich sehr vermisst werden in Kiel. Bis fast zum Ende des Jahres bleibt sie S-H noch erhalten.

Auch im Reiseradio-Schnack war sie zu Gast und wir plauschten im letzten Jahr über genau diesen echten Norden.

Bettina Bunge übernimmt am 1. November die alleinige Geschäftsführung des Nationalen Convention Bureau im Großherzogtum Luxemburg.

Moin und ganz viel Erfolg, liebe Bettina!

AlpenKlimaGipfel 2025

War der Gletscherabbruch im Schweizer Lötschental ein Warnschuss zur richtigen Zeit? Immerhin hat er die Auswirkungen des Klimawandels im alpinen Raum unübersehbar in den Fokus gerückt.

Seit gestern findet nun zum zweiten Mal ein „AlpenKlimaGipfel“ statt. Ort des Geschehens ist der höchste deutsche Berg die Zugspitze.

Die Veranstaltung versammelt führende Expert:innen und Meinungsgeber:innen aus Wissenschaft, Gesundheit, Landwirtschaft, Tourismus, Wirtschaft, Sport sowie Klimaaktivist:innen und Meteorolog:innen. Diskutiert wird etwa über gesellschaftliche Polarisierung und Desinformation, über die Rolle junger Menschen in der Klimadebatte sowie über gesundheitliche Folgen zunehmender Hitzebelastung in den Alpen.

Praxisnähe war nie wichtiger

Panels legen den Fokus auf konkrete Anpassungsstrategien in Tourismus, Landwirtschaft und Wirtschaft. Vertreter:innen aus Tirol, Südtirol, Deutschland und der Schweiz zeigen auf, wie sich bestehende Modelle neu denken lassen – von klimaresilienter Landwirtschaft über nachhaltige Tourismusangebote bis hin zu energieeffizienter Standortentwicklung. Auch große Unternehmen und regionale Energieversorger bringen ihre Perspektiven ein. Andrea Fischer, wissenschaftliche Leiterin des Gipfels betont dabei: 

Nur im Austausch über Fachgrenzen hinweg entstehen tragfähige Lösungsansätze. Das Ziel ist ein zukunftsfähiger Alpenraum, getragen von gemeinsamem Wissen, lokaler Verantwortung und interregionaler Zusammenarbeit.

Familienurlaub im Chiemgau

Gelungen ist der Urlaub, wenn alle begeistert mitgemacht haben. Wenn die Kinder Spaß haben, geht es auch den Eltern gut. Deshalb gibt es fast im ganzen Chiemgau Familienangebote von Marmeladekochen über Pferdepflege bis zur Zaubershow. Im Juni, Juli und August können Gästekinder bei den regelmäßigen Terminen mitmachen. Ein Teil der Angebote ist mit Gästekarte kostenlos oder vergünstigt.

Pferdezeit und Ponyreiten

Zwischen dem 17. Juli und 4. September wird der Reiterhof Grünweg in Seeon jeden Donnerstag zum Treffpunkt für kleine Pferdefans. Bei einem zweistündigen Schnupperkurs dürfen Kinder die Pferde putzen, führen und satteln. Und am Ende wartet das Highlight: das Reiten. Die Anmeldung ist immer bis Mittwochnachmittag in der Touristinformation Seebruck, (Telefon +49 (0)8667 7139 möglich. Kinder mit Gästekarte zahlen 12 Euro, ohne drei Euro mehr.

Sweet Dreams: Marmeladekochen

Früchte schneiden, kochen und die fertige Marmelade abfüllen: Am 8. und 15. Juli sowie am 19. und 26. August stellt die Familie Wolkersdorfer in Taching am See ihren Garten zur Verfügung und zeigt Kindern und Erwachsenen, wie gute Marmelade gelingt. Zum Kosten gibt es neben Früchten und Marmeladen auch Sirups und Aufstriche. Kinder können auch die Etiketten gestalten und an einem Quiz teilnehmen. Alle Informationen stehen im Internet.

Die Teilnahmegebühr beträgt 14 Euro für Kinder und 25 Euro für Erwachsene. Die selbstgemachte Marmelade darf mit nach Hause genommen werden.

Weitere Familienabenteuer finden sich im Internet bei Chiemgau-Tourismus.   

Ostseewasser „inhalieren“

Mecklenburg-Vorpommern stellt sich auf die Hauptsaison ein und reicht gleich mal ein paar Tipps für Aktive und aktiv Passive rüber. Die Hauptrolle spielt aber immer das Wasser.

„Supieria Wake-& Wasserpark“ mit neuer Pier

In Rostock gibt es mit dem Supieria Wake-& Wasserpark an der Warnow, zwischen IGA Park und Überseehafen gelegen, eine erweiterte und teilweise neue Top-Adresse für Wassersportlerinnen und -sportler.

Zur bereits seit 2021 bestehenden Wasserski-Anlage wurde kürzlich eine Pier fertiggestellt, auf der Gäste auf der Sonnenterrasse unter anderem eine Fusionsküche mit Aussicht genießen können. Gleich nebenan gibt es Highspeed-Rutschen und einen Aquapark mit Wasserhüpfburgen für alle, die Lust auf Bewegung haben.

Am angrenzenden, aufgeschütteten Sandstrand gibt es Cocktails und Musik. Und wer noch nicht Wakeboard oder Wasserski gefahren ist, kann die persönliche Anleitung dafür buchen. Es stehen zahlreiche Kurse zur Auswahl.

Überm Wasser schweben: Seebrücke in Prerow

Nach mehr als zweijähriger Bauzeit wurden im Herbst 2024 im Ostseebad Prerow die neue Seebrücke und der dazugehörige Inselhafen eröffnet. Sie ist mit 720 Metern die längste Seebrücke im Ostseeraum. Im Inselhafen finden 40 Sportboote, drei Fischerboote und auch der Seenotrettungskreuzer Platz.

Von der Dachterrasse auf dem Betriebsgebäude am Seebrückenkopf haben Gäste einen 360-Grad-Blick auf die Küste bis hin zur Insel Hiddensee.

Nicht überlaufen: Wohlenberger Wiek

Dort etwas erleben, was noch nicht alle kennen, beginnend bei der Location. Am Wohlenberger Strand in der Wismarbucht wurde eine neue „KAYOKOMAT“-Station eröffnet. Sie ermöglicht die einfache Ausleihe von Kajaks und Stand-up Paddling-Boards. Nach der Buchung und Zahlung per Handy kann das Kajak oder Board samt Schwimmweste und Paddel entnommen werden.

Die Mietstation des in Schweden ansässigen Unternehmens „KAYAKOMAT“ ist rund um die Uhr geöffnet. Bei den Kajaks gibt es eine Mindestmietzeit von zwei Stunden (Einer-Kajak: 28 Euro, Zweier-Kajak: 40 Euro). Bei den SUP-Boards kostet eine Stunde jeweils 14 Euro.

Vom Strand an der Wohlenberger Wiek aus können Gäste zum Beispiel Richtung Westen starten und entlang der Steilküste bis zum Naturschutzgebiet Tarnewitzer Huk fahren und nach etwa einer Stunde unter anderem frische Fischbrötchen am Yachthafen „Weiße Wiek“ genießen. Sport und Genuss am noch nicht völlig überlaufenen Meer.

Premiere in Deutschland: „SailGP“ in Sassnitz

Am 16. und 17. August findet die internationale Segelveranstaltung „SailGP“ in Sassnitz auf Rügen statt. Für die Saison 2024/2025 des Formats werden insgesamt 14 Stationen besucht. Neben Sassnitz sind das Dubai, Sydney, Los Angeles, New York und Rio de Janeiro. Das nennt man prominente Gesellschaft.

Bei dem Wettbewerb treten vor der Kulisse der Kreidefelsen zwölf Nationen-Teams in F50-Katamaranen gegeneinander an und erreichen dabei Geschwindigkeiten von bis zu 100 km/h.

Mit dabei ist auch die deutsche Crew um den zweimaligen olympischen Bronzemedaillengewinner Erik Heil, dessen Team vom mehrfachen Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel als Miteigentümer unterstützt wird. Tickets zum Verfolgen des Events von der Sassnitzer Mole aus gibt es online. Eine baldige Reservierung wird empfohlen, da der Veranstalter bis zu 10.000 Gäste erwartet. 

Fabulix: Es lebe der Märchenfilm

Beim 4. Internationalen Märchenfilm-Festival fabulix® in Annaberg-Buchholz im Erzgebirge erwartet die Besucherinnen und Besucher vom 20. Bis 24. August wieder eine eindrucksvolle Auswahl an nationalen und internationalen Produktionen – von zeitlosen Klassikern bis hin zu Festival- und Deutschlandpremieren. Aktuell stehen 37 verschiedene Filme bei über 80 Filmvorführungen für alle Märchenfans zur Auswahl.

Die Stadt darf sich zudem auf den Besuch zahlreicher Prominenter, Filmschaffender, Schauspielerinnen und Schauspieler sowie Regisseurinnen und Regisseure freuen, die gemeinsam mit dem Publikum in das märchenhafte Festivalgeschehen eintauchen werden.

Auch 2025 wird Annaberg-Buchholz wieder zur Bühne zauberhafter Begegnungen: Wenn sich Königinnen und Kobolde, Märchenhelden und Filmfreunde, Feen und Familien in fantasievollen Kostümen versammeln, wird fabulix® erneut zu einem märchenhaften Gesamtkunstwerk – mitten im Herzen des Erzgebirges.

Bei ausgewählten Vorstellungen sind Schauspieler, Regisseure und Filmschaffende live vor Ort. Im Anschluss an die Vorführungen laden sie zu persönlichen Gesprächen, Fotos und Autogrammen ein – ein Erlebnis, das Erinnerungen schafft und Filmgeschichte lebendig macht.

Vom 20. August bis 21. September 2025 verwandelt sich außerdem die „Manufaktur der Träume“ in Annaberg-Buchholz in ein begehbares Filmkostüm-Märchen. In einer einzigartigen Kooperation mit den renommierten Barrandov-Studios Prag, eines der traditionsreichsten Filmstudios Europas, sowie dem Kostümfundus des tschechischen Staatsfernsehens, werden originale Kostüme aus bekannten Märchenfilmklassikern und aktuellen Produktionen präsentiert.

Tickets sind erhältlich in der Tourist-Information Annaberg-Buchholz und natürlich online.

EU – Ecolabel für Campingplatz Kirchzarten

Der Campingplatz Kirchzarten liegt vor den Toren Freiburgs. Hierher kommen die Gäste, um zu wandern, Rad zu fahren, die Natur des Schwarzwaldes zu genießen, um Ausflüge etwa nach Freiburg zu unternehmen oder um im Winter Ski zu fahren. Seit Jahren gehört Camping Kirchzarten zu den attraktivsten Campingplätzen in Europa. Das ist kein Zufall. Inhaber Jens Ziegler verbessert seinen Platz ständig. Eines seiner Ziele – das Europäische Umweltzeichen EU Ecolabel zu erringen – hat er jetzt erreicht.

Viele der Kriterien für das EU Ecolabel schüttelte Ziegler deshalb für seinen Campingplatz praktisch aus dem Ärmel. Aber nicht alle.
Wasser sparen ist angezeigt. Bislang hatte Ziegler keine detaillierten Durchflussraten für Duschen erhoben. Und siehe da, der Durchfluss war zu hoch. Für das EU Ecolabel sollte er nicht mehr als 8,5 Liter pro Minute betragen. Er tauschte alle Armaturen wie Brauseköpfe und Hähne aus gegen Wassersparmodelle. Seitdem duschen seine Gäste mit gewohntem Komfort, während Ziegler mit 8 Litern pro Minute die Anforderungen unterboten hat. Im kommenden Winter will Ziegler zwei Regenwasserzisternen bauen, um nicht mit Trinkwasser arbeiten zu müssen.

Nicht mehr als 10 Prozent der Gesamtfläche dürfen für das EU Ecolabel versiegelt sein. Für den neuen Wertstoffplatz ließ Jens Ziegler “Drain-Pflaster” verlegen, das stabil ist und bei dem das Regenwasser durch die Fugen versickert.

Inzwischen sind alle Beleuchtungen in den Gebäuden auf LED umgestellt und wenn sinnvoll, mit Bewegungsmeldern ausgestattet. Durch die digitale Rezeption halbiert sich der Papierverbrauch. Er braucht seitdem auch weniger Personal, ein Vorteil, denn Personalmangel gibt es auch im Schwarzwald.

Eine neue Heizanlage mit zwei Wärmepumpen ersetzt inzwischen den alten Gaskessel. Gas wird nur noch bei Spitzenlasten eingesetzt. Die eigene Photovoltaikanlage deckt etwa 12 Prozent des Strombedarfs.