Harte Tage für Bahnreisende
Es bleibt dabei und die Drohgebärden von GDL und ihrem Chef Claus Weselsky werden immer größer. Ab heute Nachmittag wird einmal mehr der Güterverkehr bestreikt. Das vergisst man sehr schnell und merkt es erst, wenn zusehends Logistik und Lieferketten in sich zusammenbrechen.
Ab morgen früh 2 Uhr soll dann auch der Personenverkehr bestreikt werden. Das Ganze dehnt sich in der Tragweite aus, denn vor Dienstag tut sich dann kaum noch etwas im deutschen Schienennetz. Die Bahn will ein Viertel der Fernzüge trotzdem auf die Strecke bringen. Im Regionalverkehr wird diesmal wohl der Hauptkampf toben. Fuhren hier bei den letzten beiden Streiks noch relativ viele Züge, so will die Gewerkschaft GDL, insbesondere in Baden-Württemberg, auch die Regio-Verbindungen in die Knie zwingen. Chaos scheint also zum dritten Mal vorprogrammiert.
In die Verhandlungen mit der Bahn kommt nichts desto trotz bisher keinerlei Bewegung. Dies erscheint verdächtig, nachdem Tarifforderungen und Tarifangebot inzwischen sehr dicht beieinanderliegen. Informationen über Behinderungen und Zugausfälle gibt es ONLINE bei der Bahn.
Saarland: Einmal mehr nachhaltig
Mit der Aktion „Säckchen füll dich“ möchte die Tourismus Zentrale Saarland in Zukunft ihre touristischen Gäste belohnen, die klimafreundlich angereist sind. Beim Einchecken wird, ob allein reisende Person, Paar oder Familie, vom Unterkunftsbetrieb eine Gutscheinkarte ausgehändigt und die Anreise quittiert. Als klimafreundliche Anreise gilt die Ankunft per Bus (ÖPNV), Bahn, E-Auto, Fahrrad, oder e-bike. Der Gutschein kann in den Tourist-Informationen von Perl, Saarlouis, Neunkirchen, Saarbrücken oder der Tourist-Information am Bostalsee gegen eine mit regionalen Köstlichkeiten gefüllte Tasche eingelöst werden.
Im Saarland setzen die verantwortlichen Touristiker damit einmal mehr Marksteine in Richtung ökologisches Reisen.
Reisesicherungsfond
Das Bundesjustizministerium hat ein Konsortium rund um die Tourismusverbände Deutscher Reiseverband (DRV), Allianz selbständiger Reiseunternehmen (ASR), Forum Anders Reisen, Internationaler Bustouristik-Verband (RDA) und Verband Internet Reisevertrieb (VIR) mit der Organisation der neuen Pauschalreiseabsicherung beauftragt. Die Organisationen haben dafür eine Gesellschaft gegründet. Der „Deutsche Reisesicherungsfonds“ (DRSF) soll Anfang November seinen Betrieb aufnahmen.
In diesen Fonds sollen alle Reiseveranstalter einbezahlen. Das Zielkapital beträgt 750 Millionen Euro. Mit diesem Geld soll bei Insolvenz eines Veranstalters Kundengelder zurückgezahlt und gestrandete Urlauber nach Hause gebracht werden. Der Fond dient dem Schutz der Verbraucher.
Die Bundesregierung war schon vor Jahren aufgefordert worden, diese Bereiche neu zu organisieren. Dies wurde allerdings politisch verschlafen. Die Pleite des Großveranstalters Thomas Cook hat die Neuorganisation endlich vorangetrieben. Das kundenfreundliche Verhalten der Bundesregierung bei den TC-Rückerstattungen ist auch auf die politischen Versäumnisse zurückzuführen.
Ein langer Winter
Noch ist die Reisebranche wirtschaftlich nicht über den Berg. Angesichts steigender Infektionen und zögerlicher Urlauber könnte dem Tourismus ein weiterer harter Winter bevorstehen.
Darauf hat nicht nur Lufthansa CEO Carsten Spohr zu Beginn der Woche hingewiesen. Auch Veranstalter und Zielgebiete befürchten weitere wirtschaftliche Probleme.
Die Sommersaison in Deutschland war zwar überwiegend gut bis sehr gut gebucht. Allerdings hatten die Regionen auch den Lockdown aus Winter und Frühjahr zu verkraften. Unterm Strich, wir haben über die Zahlen aus der Top-Region Mecklenburg-Vorpommern berichtet, droht auch dem Deutschland-Tourismus zum Ende des Jahres immer noch ein Minus von 50 bis 55 Prozent.
Reiseveranstalter und Reisebüros kämpfen ebenfalls. TUI hat angekündigt, in den 400 eigenen Reisebüros ab Oktober wieder in die Kurzarbeit zurückkehren zu wollen. Es droht eine Arbeitszeitkürzung von 10 bis 30 Prozent, je nach Umsatz und Standort des Reisebüros.
Saisonverlängerung durch Wellness und Gesundheit
Die Insel Usedom will ihr vielfältiges Angebot an Wellnesshotels sowie Kur- und Reha-Kliniken, den ortsgebundenen Heilmitteln und den Standortvorteilen an Küste und Ostsee zur Saisonverlängerung nutzen. Geschafft werden soll dies mit einem neuen Gesundheitsportal.
Dort können sich die Nutzer in den Kategorien Wellness, Gesundheit und Rehabilitation umfassend über das Angebot informieren. Hotels präsentieren sich und ihr spezielles Angebot. Unter dem Stichwort Rehabilitation stellen sich die Kur- und Reha-Kliniken mit ihrem Portfolio vor.
Weiterhin bewirbt die Insel Gesundheitsangebote und ortsgebundene Heilmittel wie die „Heringsdorfer-Jodsole“, Thalasso oder den Kur- und Heilwald rund um das Kaiserbad Heringsdorf.
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