D-RR News 02.02.22 – EU-Reisen / Lockerung & Warnruf / Bahn

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Die Zahlen des Tages (RKI)

1.227,5

(7 Tage Inzidenz pro 100.000 Einwohner)

208.498

(Neuinfektionen innerhalb der letzten 24 Stunden)

196

(Todesfälle innerhalb der letzten 24 Stunden)

 118.170

(Todesfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie)


3G-Reiseregel innerhalb der EU

Die EU-Kommission hatte dies mit Gültigkeit ab 1. Februar verabschiedet, allerdings beinhaltet diese Entscheidung keine Verpflichtung der Mitgliedsstaaten. Sie konnten dies eigenständig entscheiden. Die meisten Länder sind dem Vorschlag gefolgt und gewährleisten eine Einreise nach 3G (Geimpft, Genesen, Getestet). Insbesondere beliebte Reiseländer, wie Spanien und Italien haben gelockert.

Ausnahmen

Österreich bleibt aufgrund der staatlichen Impfpflicht in Sachen Einreise bei 2G+. Es ist bei Einreise die Vorlage von Impf- oder Genesungsnachweis sowie ein PCR-Test vorgeschrieben. Für Geimpfte mit Auffrischung (Booster) entfällt die Testpflicht.

Auch Tschechien verlangt von allen Einreisenden einen negativen Test. Lediglich „Geboosterte“ sind von der Testpflicht befreit.

Estland und Litauen verlangen von nicht geimpften Personen eine Quarantäne von vier bis sieben Tagen.

In Zypern müssen ungeimpfte Besucher einen weiteren PCR-Test nach der Einreise machen.

Frankreich hat die Testregeln verschärft. Die Tests dürfen maximal 24 Stunden alt sein. Im innerfranzösischen Reiseverkehr gilt bei Flug-, Bus- und Bahnreisen nach wie vor 2G. Auch Restaurants, Cafés und Einkaufszentren dürfen nur nach 2G-Regeln besucht werden.

Generell sollte man sich kurz vor einer Reise über die jeweils gültigen Vorgaben informieren, um keine Schwierigkeiten zu bekommen. Insbesondere in Sachen Unterkunft und Hotelregeln gibt es noch viele Unterschiede, die mehr als 3G verlangen.

Hotelregeln gehen meist noch weit über 3G hinaus – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Norwegen lockert

Nach den Einreiseerleichterungen in der letzten Woche gibt es jetzt auch Entspannungsentscheidungen im Alltag. Die Beschränkung zum Ausschank alkoholischer Getränke ist seit gestern Abend aufgehoben. Der gesamte Breitensport darf wieder unter normalen Bedingungen durchgeführt werden. Teilnahmebeschränkungen bei Veranstaltungen sind ab sofort aufgehoben. Dort gibt es auch keine Mengenbeschränkungen der Teilnehmerzahl mehr.

Wege wieder frei. Color-Line “Fantasy” am Norwegenkai in Kiel – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Aufrechterhalten bleiben Maskenpflicht im öffentlichen Raum und die Verpflichtung auf mindestens einen Meter Abstand zu anderen Personen. Ein weiterer Entspannungsschritt ist für Mitte Februar, wenn die Infektionszahlen im Land weiter sinken sollten. Norwegen beschreitet ganz offensichtlich Wege, die mit Dänemark vergleichbar sind. Die 7-Tagesinzidenz liegt derzeit bei rund 2.500, sinkt aber seit einigen Tagen wieder.

Südafrika reduziert Schutzvorgaben

Die Schulen sollen ohne Distanzregel wieder zum normalen Unterricht übergehen. Positiv getestete Menschen ohne Symptome müssen nicht mehr in Quarantäne. Bei Personen mit Krankheitssymptomen wurde die Isolationspflicht auf 7 Tage reduziert. Lediglich Maskenpflicht und allgemeine Hygiene- und Abstandsregeln bleiben erhalten.

Die Entscheidung wurde von der Regierung beschlossen, da in Südafrika rund 70 Prozent der Bevölkerung bereits eine Infektion gehabt hätten. Außerdem sinke die Zahl der Infektionen. Was die Todesrate betrifft ist Südafrika allerdings das am stärksten von der Corona-Pandemie betroffene Land auf dem afrikanischen Kontinent. Die Maßnahmen haben aber sicher auch mit der katastrophalen wirtschaftlichen Situation des Landes zu tun. Allein die Arbeitslosenquote Südafrikas lag Ende 2021 bei rund 35 Prozent. Die Fortführung der Einschränkungen im öffentlichen Leben kann sich das Land schlicht nicht mehr leisten.

Kurzmeldungen aus der Corona-Welt

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Griechenland

Hat jetzt, nach den neuen EU-Vorschlägen, die Gültigkeit der Covid-19 Impfzertifikate auf 9 Monate reduziert. Damit ist für die Einreise eine Booster-Impfung, spätestens 9 Monate nach der Grundimmunisierung, erforderlich.

Jersey

Die zu Großbritannien gehörende Kanalinsel hebt ab 7. Februar alle Einreisebeschränkungen auf. Es werden weder Impfnachweise noch Tests verlangt. Auch die Einreisebürokratie per Formular wird ersatzlos gestrichen.

Marokko

öffnet seine Grenzen wieder, die seit Ende November 2021 dicht waren. Ab 7. Februar lässt das Land auch wieder Flüge von ausländischen Airlines zu. Parallel sollen auch die Grenzen geöffnet werden. Zur Einreise per Schiff oder Fähre gibt es noch keine Äußerung der Regierung.

Tunesien

streicht die Pflicht zur Vorlage eines negativen PCR-Tests für geimpfte erwachsene Besucher. Aufrechterhalten bleibt die Pflicht bei nicht geimpften Kindern ab 6 Jahren. Nicht oder nicht komplett geimpfte Personen können nach wie vor keinen Urlaub in Tunesien machen. Bei allen ankommenden Personen werden, nach wie vor, stichprobenhaft Antigen- oder PCR-Tests durchgeführt. Fällt ein Test positiv aus, ist eine fünftägige Selbstisolation vorgeschrieben.

Bali

lässt wieder Urlauber auf die Insel. Ab 4. Februar dürfen auch Urlauber wieder einreisen. Dabei ist eine Impfung mit anschließender Quarantäne vorgesehen. Die Dauer der Selbstisolation liegt bei 5 Tagen für vollständig Geimpfte, für Menschen mit nur einer Impfung sind es 7 Tage. Indonesien war von der Pandemie besonders stark betroffen. Wirtschaftliche Überlegungen führen jetzt offensichtlich zu der angekündigten Lockerung.

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Thailand-Touristen

…die den vollständigen Grundschutz mit der mindestens nötigen zweiten Spritze haben, können wieder quarantänefrei einreisen. Im Dezember hatte man das sogenannte”Test&Go”-Modell ausgesetzt. Jetzt wird es wieder praktiziert. Im Gegenzug wurden die Einreiseregeln allerdings verschärft. Jetzt sind zwei PCR-Tests vorgeschrieben. Nummer 1 muss bei der Ankunft gemacht werden. Ein zweiter Test ist jetzt am Tag 5 nach der Einreise Pflicht. Bis zur Vorlage eines negativen Testergebnisses gilt eine Isolationspflicht in einem vorgegebenen Hotel.

WHO warnt vor zu schnellen Entspannungsmaßnahmen

Die Weltgesundheitsorganisation hat gestern noch einmal vor zu eiliger Entspannung gewarnt. Dafür gäbe es zumindest im Hinblick auf die weltweite Entwicklung keinen Grund. Das Virus sei noch nicht besiegt.

Die Omikron-Variante habe innerhalb von zehn Wochen für fast 90 Millionen Infektionen gesorgt. Das seien mehr Ansteckungen als im gesamten Jahr 2020. Insbesondere der Anstieg der Todeszahlen sei in vielen Regionen immer noch besorgniserregend, betonte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus gestern in Genf. Das Virus sei gefährlich und entwickle sich weiter und es sei nicht absehbar welche Herausforderungen die jeweils nächste auftauchende Variante mit sich bringe.

Die Infektionsrate steigt auch in Deutschland nach wie vor kräftig an. Labore melden inzwischen bei durchgeführten PCR-Tests einen Anteil von rund 40 Prozent positiver Ergebnisse. 1 Million positive Tests seien letzte Woche auf 2,4 Millionen durchgeführte Untersuchungen gekommen., berichtet der „Verband Akkreditierter Labore in der Medizin“ (ALM). Der Bremer Bürgermeister Andreas Bovenschulte forderte gestern im ARD-Morgenmagazin ein einheitliches Vorgehen der Länder in Sachen Lockerungen. Dies gelte sowohl für den Einzelhandel, als auch für die Zulassung unterschiedlicher Besucherzahlen bei Sport-Großveranstaltungen wie der Fußball-Bundesliga.

Deutsche Bahn investiert in Fernverkehr

43 weitere Züge des neuen ICE 3neo sind bei Siemens bestellt worden. Die Investitionssumme dafür liegt bei rund 1,5 Milliarden Euro.

ICE 3neo Baureihe 408 (Velaro) auf Versuchsfahrt – Foto: Deutsche Bahn / Volker Emersleben

Die Bahn erweitert ihre Flotte damit um insgesamt 73 ICE 3neo. 30 Züge waren bereits im Sommer 2020 bestellt worden. Das tägliche Platzangebot im Fernverkehr steigt damit um 32.000 Sitzplätze. Mit dieser Kapazität erreiche man, so die Bahn, die Kapazität die für den Deutschlandtakt ab 2030 benötigt werde.

Der neue ICE 3neo bietet bei einer Höchstgeschwindigkeit von 320 km/h neben den 439 Sitzplätzen zahlreiche Neuerungen für einen verbesserten Komfort. Dazu gehören u.a. mobilfunkdurchlässige Scheiben für stabilen Empfang, Fahrradstellplätze in jedem Zug, sowie neu gestaltete Gepäckregale mit mehr Stauraum. In der 2. Klasse wird es in den neuen Zügen auch Steckdosen für jeden einzelnen Sitzplatz geben. Neu ist auch ein neuer „Hublift“ für den leichteren Zustieg von Rollstuhlfahrer:innen.

Ende dieses Jahres sollen die ersten ICE 3neo im Einsatz sein. Die neuen Züge werden zuerst zwischen Nordrhein-Westfalen und Süddeutschland über die Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main fahren.

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