D-RR News 04.02.22 – Madeira / Apps / Schadensersatz / Hilfe

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Die Zahlen des Tages (RKI)

1.349,5

(7 Tage Inzidenz pro 100.000 Einwohner)

248.838

(Neuinfektionen innerhalb der letzten 24 Stunden)

170

(Todesfälle innerhalb der letzten 24 Stunden)

 118.504

(Todesfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie)


Corona-Zertifikate: Apps sollen bleiben

Für Reisen innerhalb Europas, aber auch darüber hinaus, sind die digitalen Corona-Zertifikate der EU eine Grundbedingung. In Deutschland tragen sie die Namen „CovPass“ und „Corona-Warn-App“. Zum 1. Juli 2021 eingeführt, wurden Gebrauch und Geltungsdauer von der EU-Kommission jetzt bis 30. Juni 2023 verlängert.

Nicht nur zur Kontrolle von Eintrittsregeln, Impf- und Teststatus sind die Apps wichtig. Insbesondere beim Verreisen spielen sie inzwischen eine wichtige Rolle. Ursprünglich war man davon ausgegangen, dass die Pandemie bis Mitte 2022 ad acta gelegt werden könne. Da dies nicht sicher ist, soll die digitale Form des Nachweises per App jetzt bis mindestens Juni 2023 in Betrieb bleiben.
Dies sei, so EU-Justizkommissar eine vorbereitende Maßnahme. Man müsse sicherstellen, dass es auch ab Sommer eine Möglichkeit gibt, die erforderlichen Zertifikate digital und länderübergreifend anzubieten. Denn gerade die Wiederherstellung einer kontrollfreien Reisefreiheit sei vermutlich noch lange nicht gewährleistet.

Bisher handelt es sich um einen Vorschlag der EU-Kommission, der auch weitere Optimierungen in Sachen Impfnachweis vorschlägt. Nächster Schritt ist die Abstimmung darüber im Europaparlament.

Madeira: Ende der Testpflicht nach Boosterimpfung

Madeira – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Portugal und Madeira gehör(t)en bisher noch zu den Staaten, die auch immer innereuropäischen Reiseverkehr einen Test bei der Einreise verlangten und damit die vorgeschlagenen Neuregelungen zum innereuropäischen Reiseverkehr (3G seit 1. Februar) noch nicht umgesetzt hatten.

Diese Testpflicht gilt für Madeira auch weiter, allerdings sind jetzt Menschen mit einer (dritten) Auffrischimpfung von der Pflicht zur Vorlage eines Negativ-Tests bei Einreise befreit.

Nichtsdestotrotz gelten auf Madeira und den Azoren weiterhin sehr strenge Regeln, beginnend bei der digitalen Einreiseanmeldung, über eine durchgehende Maskenpflicht im öffentlichen Raum bis hin zur Testverpflichtung bei Reisen zwischen den Inseln. Davon ist auch der Transfer von Madeira zur Nachbarinsel Porto Santo betroffen.

Wir empfehlen des halb vor Antritt der Reise auf der Website der Tourismusorganisation von Madeira den jeweils aktuellen Stand zu überprüfen.

Entschädigung wegen überlanger Security-Wartezeit

Foto: Fraport (Archivbild)

Gerade im letzten Jahr hatten sich überlange Warteschlangen beim Sicherheits-Check an Flughäfen gebildet. Dadurch haben auch einige Urlauber und Fluggäste ihre Maschine verpasst. Betroffene fragten zurecht: Wer haftet für den entstandenen Schaden? In einer aktuellen Entscheidung des Oberlandesgerichts Frankfurt bekamen zwei Urlauberinnen in zweiter Instanz recht. Sie hatten gegen die Bundesrepublik Deutschland auf Schadensersatz geklagt, da sie trotz rechtzeitigem Erscheinen an Airport und Sicherheitskontrolle, ihren Flug in Richtung Dominikanische Republik verpassten.

Die Richter halten die Ansprüche der Klägerinnen für gerechtfertigt, da in diesem Fall nachweislich die zu langsame Sicherheitskontrolle für das nicht rechtzeitige Erreichen des Flugsteigs verantwortlich gewesen sei. Das Gericht betonte, dass sich Fluggäste zwar auf längere Wartezeit einstellen müssten, diese dürfe sich aber nicht beliebig verlängern. In der Urteilsbegründung heißt es:

Ein Fluggast muss sich aber nicht auf eine beliebige Dauer einstellen, sondern darf sich nach den Empfehlungen des Flughafenbetreibers oder Vorgaben der Fluggesellschaft richten

Im genannten Fall hatte der Flughafen einen Check-In vorgehlagen, der zwei Stunden vor Abflug lag. Die Klägerinnen hatten drei Stunden vor Abflug eingecheckt und dann aufgrund der langen Wartezeit in der Sicherheitsschlange ihre Maschine nicht mehr erreicht. Das Urteil ist rechtskräftig.

Neuseeland: Frühere Öffnung?

Die neuseeländische Regierung hatte in den letzten Tagen einen neuen Zeitplan zur Öffnung des Landes veröffentlicht. Neu dabei ist, dass dort eine Öffnung des Landes für alle Reisenden für Oktober angekündigt wird. Darüber soll aber erst im Lauf dieses Monats entschieden werden.

Die Mitteilung beinhaltet zunächst einen nahen Zeitplan, der vollständig geimpften Bürgern des Landes, Reisen von und nach Australien ermöglicht. Ab März soll dann auch die Einreise aus anderen Teilen der Welt für die eigenen Bürger, Familienangehörige und Personen mit Sondergenehmigungen (z.H. Arbeitende) möglich sein. Im April folgt dann auch die Einreisemöglichkeit für Studierende. Die Formalitäten sind in der Regel an ein Visum geknüpft und beinhalten in der auch die Pflicht zur Quarantäne von 10 Tagen.

Schwedische Freiheit

Schweden: Freedom Day mit poltischer Ansage – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Die schwedische Regierung hat einen „Freedom Day“ für den 09. Februar angekündigt. Dann sollen alle pandemiebedingten Einschränkungen im Land enden. Allerdings ist es, wie so oft, ein schwedischer Sonderweg, denn es swird gleichzeitig betont, dass die Pandemie noch nicht beendet sei. Ministerpräsidentin Magdalena Andersson sprach zwar von einer Öffnung des Landes, vom Ende der Maskenpflicht, bittet aber darum, weiterhin Orte mit hoher Menschendichte zu meiden und forderte alle Ungeimpften auf, sich einen Impftermin zu besorgen.

Auch wenn die Impfquote im Land niedriger (39% mit Boosterimpfung) als bei uns ist, weist man mit Stolz darauf hin, dass trotzdem 80 Prozent aller Bürger über 50 Jahren bereits eine dritte Impfung erhalten hätten.

Hilfe aus Kiel

Hilfe für ein Khwe-Dorf in Namibia – Foto: Living-Culture-Foundation-Namibia

Gebeco-Reisen aus Kiel unterstützt konkret. Es geht um die Hilfe für eine Khwe-Gemeinde im Bwabwata National Park in Namibia. Ein großes Thema bei Workshops war die Corona-Impfaufklärung, aber auch zu den Themen HIV, Schwangerschaft, Verhütung und Ernährung leistet die beteiligte Organisation „OSH-Med“ Aufklärung. Alle Beteiligten der Gemeinde ließen sich dabei auch impfen.

Aber es geht auch um Hilfe zur Selbsthilfe. Bei einer Schulung wurden Covid-19 Hygienemaßnahmen und der Umgang mit Besuchern, des von den Khwe geführten „Cultural Villages“ geübt.

Gebeco unterstützt die Khwe Gemeinde bereits seit 2011. CCO Michael Knapp beschreibt die aktuellen Hilfs-Notwendigkeiten:

Jetzt geht es uns darum, die Gemeinde mit den nötigen Voraussetzungen auszustatten, um möglichst sicher wieder internationale Gäste im selbst geführten Cultural Village begrüßen zu können.

Unter dem Stichwort „Wasser ist Leben“ können auch Privatpersonen über die Spendenplattform Betterplace, die Arbeiten vor Ort unterstützen und so Teil des Projekts werden.

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