Reiseradio-Kommentar: Krisenkoch und Liquiditätsloch
Ja da hat es gestern ganz gut geköchelt. Das, was sich am Wochenende als Gerücht umtat, verdichtete sich gestern zum Gemunkel, dass dann schließlich um 11.34 per FTI Pressemeldung eine traurige Bestätigung erhielt. Wieder ist ein Großer insolvent. Solche Horrormeldungen bleiben im Gedächtnis. Viereinhalb Jahre nach Thomas Cook, hat’s wieder einen Großen erwischt. Ein Schlag ins Kontor, den man trotz allen Vorgeplänkels nicht so gerne wahrhaben möchte.
Aus der Presseinfo lese ich heraus, dass zum einen das Geschäft nicht anzog. Zum anderen, dass die Fledderei bereits vorher angefangen hatte. Hotels bestanden auf Vorkasse, mit den liquiden Mitteln wurde es eng, bevor die Investorenverhandlungen (geplant war September) endgültig abgeschlossen werden konnten. Lese ich das falsch? – Heißt doch, die Decke war zu kurz, gleich wohin man sie zog. Jetzt gilt es das alles aufzudröseln. Der Insolvenzantrag ist verpflichtend, aber besteht noch ein Fünkchen Hoffnung?
Erst mal müssen die FTI Kunden versorgt werden, die auf Reisen sind. Bestenfalls Urlaub regulär beendet. Eventuell heimgeholt. Man weiß es nicht. Über gefährdete Arbeitsplätze möchte ich ebenfalls kaum nachdenken.
Die Branche steht mal wieder Kopf, was die TUI gestern Abend nicht daran hinderte, eine Info rauszuschicken, mit Sonderangeboten und -konditionen für Urlauber, die ihren Urlaub angezahlt haben, aber vermutlich nicht verreisen können. Keine Anzahlung und reduzierte Preise werden versprochen. Selbstredend handelt es sich um Angebote für Neubucher. Nicht die feine Art, aber das kennt man ja schon von vorausgegangenen Fällen. Ist das Hohn, wenn Stefan Baumert sagt, man wisse wie wichtig die Vorfreude auf den Sommerurlaub sei und gerade deshalb wolle man den FTI Gästen ein sehr gutes Angebot machen?
Ein wenig sprachlos war ich schon nach dem Lesen.
FTI – Kundeninformation
FTI hat heute mit der Bekanntgabe des Insolvenzantrags auch gleich die ersten Informationen für betroffene Kunden veröffentlicht. Dort heißt es:
Die Unterstützung der Reisenden, die von den Folgen der Insolvenz betroffen sind, hat für die FTI GROUP jetzt oberste Priorität. So wurde bereits eine Support-Website sowie unter +49 (0) 89 / 710 45 14 98 eine kostenfreie Support-Hotline eingerichtet. Hier sind alle relevanten Informationen abrufbar und Ansprechpartner für individuelle Fragen verfügbar. Neben dem vollen Fokus auf Kundensupport, wird die FTI GROUP ihre Gäste zudem, gemeinsam mit dem Deutschen Reisesicherungsfonds (DRSF), regelmäßig informiert halten.
Derzeit wird mit Hochdruck daran gearbeitet, dass die bereits angetretenen Reisen auch planmäßig beendet werden können. Noch nicht begonnene Reisen werden voraussichtlich ab Dienstag, den 4. Juni 2024, nicht mehr oder nur teilweise durchgeführt werden können. In Zusammenarbeit mit dem noch zu bestellenden (vorläufigen) Insolvenzverwalter wird in den kommenden Tagen an einem Konzept zur fortlaufenden Information der betroffenen Reisenden und operativen Umsetzung der notwendigen Maßnahmen gearbeitet.
Betroffen sind wohl derzeit die Anbieter FTI Touristik GmbH. Dies beinhaltet die Marken FTI in Deutschland, Österreich und den Niederlanden, die Marke 5vorFlug in Deutschland, die BigXtra Touristik GmbH, sowie die Mietfahrzeugs-Marken DriveFTI und Cars and Camper.
Details für die betroffenen Kunden sind auf der angegebenen Website nachzulesen. Die Telefon-Hotline war zumindest gestern ab Mittag, wegen Überlastung, kaum noch erreichbar.
Fichtelberg-Schwebebahn feiert 100
Sie ist die älteste Luftseilbahn Deutschlands und befördert seit Dezember 1924 Gäste aus Oberwiesenthal auf den 1215 Meter hohen Fichtelberg.
Am 1. September 1924 war mit dem Bau begonnen worden. Die Bahn wurde in einer Bauzeit von nur 3 Monaten fertiggestellt und am 21. Dezember 1924 eingeweiht. Eine Generalsanierung fand vor 12 Jahren statt. Nun macht sich ein großes Fest im Dezember eher schlecht, deshalb wird bereits am 14. Und 15. Juni gefeiert. Das Programm ist umfangreich und hier! nachlesbar.
Hafenbus auf Rügen
In Sassnitz gibt es ein neues, attraktives ÖPNV-Angebot. Gäste können ab sofort einfach zwischen zwei Ausflugszielen pendeln. Die neue Hafenbus-Linie verbindet den Sassnitzer Stadthafen und das Nationalpark-Zentrum Königsstuhl. Gäste gelangen mit dem halbstündig verkehrenden so genannten Hafenbus der Linie 23 innerhalb von 20 Minuten vom Stadthafen zu den Kreidefelsen. Zuvor war dies nur durch Umsteigen möglich.
Gleich in welche Richtung man fährt, das Ziel ist attraktiv. Am Sassnitzer Stadthafen wartet die längste begehbare Außenmole Europas auf einen Spaziergang mit anschließendem Fischessen in den Hafenrestaurants.
Im Nationalpark-Zentrum Königsstuhl mit dem noch neuen Skywalk, wird unter anderem eine interaktive Erlebnisausstellung mit dem Titel „Wir machen Unsichtbares sichtbar“ gezeigt.
Das neue Busangebot wurde durch eine Kooperation der Verkehrsgesellschaft Vorpommern Rügen (VVR), der Stadt Sassnitz, des Nationalpark-Zentrums Königsstuhl, der Hafenbetriebs- und Entwicklungsgesellschaft (HBEG) sowie von Kutter- und Küstenfisch Rügen ermöglicht.
Wir sind die “1” in Schweden
Von Jahr zu Jahr wird Schweden für deutsche Urlauber immer beliebter. Der Höhepunkt wurde mit der Statistik des letzten Jahrs erreicht.
Die Anzahl der Übernachtungen von Gästen aus Deutschland war erstmals höher als die der norwegischen Gäste. Traditionell führten norwegische Touristen die Statistik von internationalen Gästen in Schweden an. Susanne Andersson, CEO von Visit Sweden, bezeichnet dies als möglicherweise historischen Wandel.
Deutschland hat seine Übernachtungen in schwedischen Unterkünften um 30.000 erhöht und überholt somit erstmals Norwegen. Deutsche Urlauber steuerten 3,4 Millionen Übernachtungen zum Gesamtergebnis von 16,4 Millionen Gastnächten bei. Dänemark und die USA belegen den dritten und vierten Platz.
Welche Unterkunftsform ist spitze?
Die „deutsche Statistik“ weist dabei Camping als beliebteste Übernachtungsform aus, gefolgt von Ferienhäusern und -wohnungen. Der Anteil der Hotelübernachtungen sei aber ebenfalls gestiegen, heißt es in einer Mitteilung von Visit Sweden.
Israel und die Malediven
Die Malediven sind ein islamischer Staat und die Regierung der Inselgruppe will jetzt Inhabern israelischer Pässe die Einreise ins Land verweigern. Zumindest gibt es einen noch nicht gültigen Entwurf des Regierungskabinetts.
Der Hintergrund ist klar. Es geht um das Verhalten Israels in den kriegerischen Auseinandersetzungen im Gazastreifen.
Das israelische Außenministerium wiederum empfiehlt seinen auf den Malediven befindlichen Bürgern, die schnelle Ausreise. Als Begründung wird auch die Schwierigkeit genannt, israelischen Bürgern im Fall von Problemen diplomatisch zur Seite zu stehen. Eine Reisewarnung Israels für die Malediven gibt es schon seit einigen Monaten.
Wann das Gesetz in Kraft treten soll, ist noch nicht bekannt.
Ein schäbiges Vethalten der TUI! Und nicht zu vergessen seien die über 10000 FTIv-MitarbeiterInnen – mit einigen verbinden mich/uns Jahrzehnte. Ich wünsche ihnen ein glückliches Weiterkommen.