Spanien: Proteste setzen sich fort
Das vergangene Wochenende war in Spanien erneut von Protesten der Bevölkerung gegen die Regionalregierung in Valencia geprägt. Die Demonstrationen richten sich gegen zögerliche Hilfe und die verspäteten Warnungen vor der Gefahr durch die Überschwemmungskatastrophe. Zu den Demonstrationen hatten 65 Organisationen, von Gewerkschaft bis zu Bürgerinitiativen aufgerufen. Die letzten Statistiken sprechen von über 320 Todesopfern.
Wetterkapriolen bleiben
Für heute hat der Spanische Wetterdienst eine Unwetterwarnung für Mallorca veröffentlicht. Sie hat aber offensichtlich keine ganz katastrophalen Ausmaße und bewegt sich in den Warnstufen Gelb bis Orange.
Die Befürchtung der Meteorologen ist allerdings, dass sich dadurch ein erneuter „Kaltluftpfropfen“ bilden könnte. Diese bringen sintflutartige Regenfälle mit sich, wie vor zwei Wochen in Valencia und Umgebung.
DRV zu „Ampel aus“
Letzten Freitag gab es die offizielle Stellungnahme des Deutschen Reiseverbands zum politischen Ende der Bundesregierung.
DRV-Präsident Norbert Fiebig spricht für die überwiegende Mehrheit der Deutschen Reiseindustrie und des -vertriebs:
Das vorzeitige Aus der Ampel-Regierung ist kein gutes Zeichen in Sachen Stabilität und Zuverlässigkeit und auch kein gutes Signal ins Ausland. Gerade in unsicheren Zeiten wie diesen brauchen wir politische Verlässlichkeit. Es geht um wirtschaftliches Wohlergehen und damit auch um viele Arbeitsplätze. Wir brauchen dringend eine Wirtschaftspolitik, die für Wachstumsimpulse sorgt und die zunehmende Abwanderung von Unternehmen verhindert. Wir brauchen Stabilität und Planbarkeit für unser Geschäft!
Als von der Konsumlaune abhängige Branche bleibe es auch mit einer künftigen Regierung wichtig, dass die Politik die richtigen wirtschaftspolitischen Schritte einleite, damit die Konsumlaune nicht sinke und auch weiterhin gereist werden könne.
Die Interpretation überlassen wir unseren Leserinnen und Lesern!
Reisesicherungsfond und FTI
Was vermeintlich schon wie abgewickelt klang ist immer noch im vollen Gange. Der Deutsche Reisesicherungsfond arbeitet nach wie vor an der Entschädigung von Pauschalreisenden, deren Urlaub durch die Pleite des Veranstalters FTI geplatzt ist. Erst 130.000 Ansprüche von etwa 215.000 sind bisher bearbeitet.
Postalischer Antragsweg
Im elektronischen Zeitalter, hat man jetzt auch die Einreichung von Ansprüchen auf dem Postweg geöffnet. Kunden ohne Zugang zu digitaler Kommunikation waren nämlich bisher von der Antragstellung ausgeschlossen. Ganz ohne Bürokratie geht es aber nicht. Vor der Einsendung muss man sich über eine Telefon-Hotline (030 – 78 95 47 70) registrieren. Von dort bekommt man die notwendigen Antragsformulare, die dann ausgefüllt und zusammen mit den erforderlichen Unterlagen (Buchungsbestätigung etc.) mit der Post an FTI geschickt werden müssen.
Reisehinweise für Kuba
Nachdem inzwischen der dritte Hurrikan die Karibik durcheinander wirbelt und vor einer Woche erneut auf Kuba und den benachbarten Cayman-Islands für starke Zerstörungen sorgte, gibt es aktualisierte Reisehinweise des Auswärtigen Amts für Kuba-Reisende. Darin heißt es:
Infolge der durch den Hurrikan „Rafael“ am 6. November 2024 verursachten Schäden ist das kubanische Stromnetz zusammengebrochen. An der Wiederherstellung wird gearbeitet, diese kann jedoch einige Zeit in Anspruch nehmen. Auch danach kann es weiterhin zu längeren Stromabschaltungen kommen.
Bei Stromausfällen ergeben sich häufig zusätzliche Probleme bei der Wasserversorgung und es kommt zu Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Durchgehende Stromversorgung gibt es nur in Gebäuden mit Generatoren, soweit diese über Treibstoff verfügen.
Rettungsdienste funktionieren grundsätzlich weiterhin; allerdings muss mit zusätzlichen Einschränkungen in der medizinischen Versorgung gerechnet werden. Viele öffentliche Einrichtungen sind geschlossen oder ohne Klimatisierung. Straßen und Wege bleiben nachts unbeleuchtet, öffentliche Verkehrsmittel fahren nicht oder nur eingeschränkt. Es kommt zu Internet- und Mobilfunkausfällen. Die Lebensmittelkühlung kann unter Umständen nicht durchgehend sichergestellt werden; teilweise besteht keine Versorgung mit Warmwasser. Zeitweise sind auch das Kartenzahlungssystem und die Geldversorgung über Automaten gestört. Nur wenige Banken sind geöffnet; es ist dort mit sehr langen Wartezeiten zu rechnen. Auch das Tankstellennetz funktioniert nur mit Einschränkungen.
Informieren Sie sich über die lokalen und internationalen Medien und die sozialen Medien über die Lage.
Folgen Sie stets den Anweisungen der lokalen Behörden.
Bewegen Sie sich, insbesondere nach Einbruch der Dunkelheit, vorsichtig.
Wenn Sie nach Kuba reisen, nehmen Sie Powerbanks, Taschenlampen, Kerzen o.ä. mit, um ggf. längere Stromausfälle überstehen zu können.
Registrieren Sie sich in der Krisenvorsorgeliste des Auswärtigen Amts, wenn Sie sich aktuell in Kuba aufhalten oder dorthin reisen bzw. prüfen Sie, ob Ihre dort hinterlegten Daten aktuell sind. Ergänzen Sie diese bei Bedarf.
Autsch: Verbot für „fossile Werbung“?
Die Niederländer sind bekannt für ungewöhnliche Maßnahmen, wenn ihnen etwas wichtig erscheint.
Die Stadt Den Haag will, als erste Stadt der Welt, ab 1. Januar die Werbung für „fossile Fortbewegung und Energie“ verbieten. Dies betrifft Plakatwerbung für Flugreisen, Kreuzfahrten, fossile Energie sowie Autos mit Verbrennungsmotor. Die Nachbarn aus Utrecht und Amsterdam wollen sich der Maßnahme eventuell anschließen.
Die Reaktionen waren dementsprechend unterschiedlich. Klimaschützer begrüßen das Werbeverbot. Die Reisebranche ist entsetzt. Dahinter steckt eine Organisation mit Namen „Reclame fossielvrij“. Sie argumentiert mit den Erfolgsmöglichkeiten und vergleicht dies mit dem Verbot von Tabakwerbung, das vor Jahren erfolgreich war. Man erhoffe sich mit der Maßnahme ähnliche Effekte.
Noch steht die Umsetzung nicht fest. Es gibt Klagen, die jetzt die Juristen beschäftigen.
Importverbote auf den Malediven
Mitunter sind Regeln in Sachen Importbeschränkungen nicht nachvollziehbar und betreffen auf den ersten Blick Gegenstände, die die Mühe vermeintlich nicht wert sind. Dies liegt jedoch im Auge des Betrachters.
Jüngstes Beispiel sind die Einschränkungen für Malediven-Urlauber. Verboten werden soll ab 15. November die Einfuhr von Tabakwaren, E-Zigaretten, Shishas und aromatisierte Zigaretten. Ausnahme für Touristen über 18 Jahre: Für den Urlaub dürfen einmalig 200 Zigaretten oder alternativ 25 Zigarren / 250 Gramm Tabak eingeführt werden.
Kein Buddha
Als streng islamischer Staat ist zudem die Einfuhr von Buddha-Statuen (und theoretisch auch Kruzifixe – Jesus-Figuren am Kreuz) verboten. Die Begründung bezieht sich auf eine islamische Regel, die Götterbildnisse grundsätzlich verbietet.
Vor Jahren hatte Jamaica Schlagzeilen gemacht, als es den Import von Rum, Bananen und Streichhölzern verbot. Die Aufregung hielt sich allerdings in Grenzen, denn wer importiert schon Rum und Bananen nach Jamaica.
Barrierefrei auf Rügen
Glowe auf der Insel Rügen hat als zweiter Ort in Mecklenburg-Vorpommern die Auszeichnung „Tourismusort Barrierefreiheit geprüft“ erhalten. Das Ostseebad wirbt damit um Gäste mit Einschränkungen, ältere Besuchende sowie Familien mit kleinen Kindern.
Voraussetzung dafür ist die Zertifizierung von mindestens zehn touristischen Angeboten (abhängig von Größe des Ortes) nach „Reisen für Alle“, der bundesweit gültigen Kennzeichnung für Barrierefreiheit, sowie die Entwicklung von drei so genannten Urlaubsinspirationen, die Gästen und Einheimischen barrierefreie Erlebniswelten vor Ort aufzeigen.
Zertifizierte Angebote
Zu den Zertifizierten im Ostseebad, die sich auf besondere Weise für Menschen mit Mobilitätseinschränkung, Seh- und Hörbehinderung oder kognitiver Beeinträchtigung engagieren, zählen der Kurpark Glowe, der Kurplatz Glowe, der Yachthafen Glowe, das Strandcafé „De Dünn“, die Ferienwohnung Albert-Inn, die Ferienwohnung „MeerOstseeZeit“, das Haus „Zur Schaabe Gasthaus & Pension“, die Tourist-Information Glowe, die Ostseehalle sowie das Café 80.
Für neue Zielgruppen
Tobias Woitendorf, Tourismusbeauftragter des Landes und Geschäftsführer des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern freut sich,
…dass sich die Verantwortlichen im Ostseebad Glowe auf den Weg gemacht haben, ihr Angebot in Richtung Barrierefreiheit zu qualifizieren und auch überprüfen zu lassen. Das passt hervorragend zur landesweiten Strategie, das Urlaubsprodukt Mecklenburg-Vorpommern ständig weiterzuentwickeln, um neue Verkaufsargumente liefern zu können und wettbewerbsfähig zu bleiben.
Die offizielle Übergabe der Urkunde „Tourismusort Barrierefreiheit geprüft“ an Glowe erfolgt am 18. November im Rahmen einer Veranstaltung in Rostock unter dem Titel „Qualitätstag MV: Ausgezeichnete Betriebe im Fokus“. Damit will der Landestourismusverband das Thema Qualität im Urlaubsland ins Blickfeld rücken.
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