DRV-Hauptstadtkongress 1
In diesem Jahr war es mir zeitlich leider nicht möglich persönlich teilzunehmen. Allerdings gab es offensichtlich ein Thema, das der Reisebranche, zumindest „unter der Decke“ Sorgen macht. Auch ich habe darüber schon geunkt, siehe die News vom 02. Oktober. Die Umsatzzahlenstimmen vermeintlich, führen aber unterm Strich nicht an der Feststellung vorbei, dass die Zahl der Kunden bei den Veranstaltern geringer werden. Die Gefahr dauerhaft Kunden zu verlieren, steigt von Monat zu Monat.
Die brennenden Fragen der Branche
„Was mit Reisen“-Kollege Jürgen Drensek war in Berlin dabei und hat über höhere Preise und geringere Buchungszahlen mit DRV-Präsident Norbert Fiebig gesprochen. Hier ist der Link zu seinem Podcast.
Es mag vermeintlich ein internes Problem der Reiseindustrie sein. Für die Zahl derjenigen, die sich schon in diesem Jahr keinen Urlaub leisten konnten, ist es aber auch die Feststellung, dass sie nicht allein betroffen sind. 16 Prozent weniger Buchungen lassen sich nicht wegdiskutieren, auch wenn die Umsatzzahlen wachsen dank höherer Preise und der Tatsache, dass eine reichere Klientel teuren Luxus bucht. Selbstredend gibt es weitere wirtschaftliche und politische Probleme. Nachhören lohnt!
Zusätzlich: Die überfällige Aktion nach der Diskussion in Sachen Nachhaltigkeit und Klimakrise gerät schon wieder mal ins Hintertreffen.
DRV-Hauptstadtkongress 2
Selbstredend gibt es auch offizielle Verlautbarungen vom Hauptstadtkongress des Deutschen Reiseverbands. Sie beziehen sich sowohl auf die aktuelle Politik- und Kriegslage, wie auch weitere Themen. Auch der Tourismus und die damit verbundene Sicherheitslage, wurde in der letzten Woche von weiteren Horrormeldungen eingeholt. Dementsprechend begann die Veranstaltung auch mit einer deutlichen Stellungnahme von DRV-Präsident Norbert Fiebig
Der brutale, terroristische Angriff der Hamas auf Israel, die wahllosen Tötungen und die Verschleppung hunderter Zivilisten machen uns alle – machen mich – mehr als nur betroffen und fassungslos ob dieser unerträglichen Attacke gegen die Menschlichkeit.
Fiebig betonte deshalb, man werde sich mit drängenden Fragen der Reisebranche auseinandersetzen. Angesichts der Gewalt und der damit verbundenen dramatischen Bilder der vergangenen Tage falle es aber schwer auf die aktuellen Herausforderungen für die Volkswirtschaft und die Branche zu sprechen zu kommen.
Glücklicherweise gäbe es immer noch die Reiselust der Deutschen, allerdings sei die allgemeine wirtschaftliche Situation eine Herausforderung für die Reiseindustrie. Die Anzahl der Reisenden habe, entgegen der Umsatzentwicklung, das Vor-Corona-Niveau noch nicht erreicht. Die Branche müsse sich, bei aller Freude über steigende Umsätze, über Eines im Klaren sein.
Der Urlaub muss auch für Durchschnittsverdiener weiter bezahlbar bleiben.
Klimakrise bleibt Thema
Nein, glücklicherweise ist das Thema nicht ganz unter den Tisch gefallen. Der Sommer mit seinen Wetterextremen habe den Klimawandel erneut deutlich gemacht. Ein verändertes Reiseverhalten der Deutschen in Folge der Sommerhitze habe es allerdings nicht gegeben, betont Fiebig.
Die Menschen suchen den ‚zuverlässigen Sommer‘, die ‚Schönwetter-Garantie‘. Und das bietet im Sommer insbesondere der Süden Europas.“ Fiebig stellt klar: „Die Wetterextreme nehmen zu. Der Klimawandel ist Realität. Darauf müssen wir uns einstellen, das müssen wir im Blick haben! (…) Und das muss Veränderungen in der Angebotsstruktur nach sich ziehen. (…) Wir alle müssen beim Klimaschutz noch schneller und noch stärker werden. Perspektivisch hilft nur der schrittweise Verzicht auf fossile Brennstoffe. Das Ziel heißt nach wie vor CO2-neutrale Mobilität.
Eine maßgebliche Aufgabe kommt aus Sicht des DRV-Präsidenten den Reisebüros zu, wenn es um die Sensibilisierung und Beratung der Reisenden hin zu klimaschonenderen, nachhaltigeren Reisen gehe. Das gehe nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern vielmehr um Information, Argumente, Tipps und letztendlich um Überzeugung.
Rückholflüge aus Israel
Die ersten Rückholflüge von Deutschen aus Israel sind gestern in Frankfurt und München gelandet. Auch heute gibt es weitere Sonderflüge der Lufthansa.
Kritik an Organisation
Mittlerweile gibt es offensichtlich Kritik an der Organisation der Rückholaktionen. Zu langes Zögern und unorganisierte Abwicklung lauten die Vorwürfe. Dabei scheint alles gut geregelt. Lufthansa nahm die Buchungen entgegen und zog dafür 300 Euro von jedem geplanten Passagier ein. Der reduzierte Flugpreis wird staatlich bezuschusst. Die Unterstützung liegt bei 250 Euro. Angerechnet wird dann zum Schluss zwischen Außenministerium und Fluggesellschaft.
Weitere Evakuierungen?
Im Argen liegt die Frage, was mit Menschen passiert, die keinen Flug ergattern konnten, denn LH hat den Regelbetrieb nach Tel Aviv aus Sicherheitsgründen derzeit eingestellt.
Immerhin gibt es inzwischen auch zwei geplante Flüge der Condor (mit A330 und A321), die am Sonntag rückkehrende Deutsche von Akaba in Jordanien nach Deutschland bringen sollen. Das zumindest berichtete das ZDF.
Inzwischen stehe, nach Berichten der Zeitschrift „stern“, auch die Bundeswehr bereit, um im Fall der Notwendigkeit, deutsche Bürger aus Israel auszufliegen. Auch andere Länder führen Evakuierungsflüge durch oder planen sie. Die meisten Staaten setzen dabei, ähnlich wie Deutschland, auf die Hilfe ihrer im Land stationierten Fluggesellschaften.
Verschärfte unklare Situation
Inzwischen hat sich die Lage weiter verschärft. Israel hat alle Zivilbürger aufgefordert, den nördliche Teil des Gaza-Streifens zu verlassen. Der Gewaltausbruch hat inzwischen fast 3.000 Todesopfer und rund 10.000 Verletze auf beiden Seiten gefordert.
Bahn wird teurer
Der Winterfahrplan der Deutschen Bahn ist seit Kurzem freigeschaltet. Damit steht auch fest, dass Reisende mit Preiserhöhungen leben müssen. Die höheren Preise gelten für Fahrten ab 10. Dezember.
Der flexible Fernverkehr wird knapp 5 Prozent teurer. Zudem entfällt der inkludierte ÖPNV an Start- und Zielort für alle Fahrkarten, die nicht flexibel und damit ohnehin teurer sind.
Der gleiche Satz (4,9%) gilt auch für den Verkauf der Bahncard 25 in ihren unterschiedlichen Varianten.
Senioren dürfen sich freuen. Für sie gibt es die gute Nachricht, dass der Senioren-Super-Sparpreis, nach der Testphase, dauerhaft erhalten bleibt.
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