I-travel – Pleite
Insolvenzen gehen offensichtlich auch am angeblichen so boomenden Luxusreisemarkt nicht vorbei. Der Reiseveranstalter I-Travel ist vermutlich pleite. Derzeit wird eine Insolvenzmöglichkeit geprüft. Dafür müssen bei der gesamten Veranstaltergruppe noch genügend Vermögenswerte vorhanden sein.
Die Buchungswebsite des Kölner Veranstalters ist bereits seit einigen Tagen nicht mehr erreichbar. Der Geschäftsführer sei bereits Anfang April festgenommen worden, berichten Fachmedien. Vorwurf: Insolvenzverschleppung. Hoteliers in Luxuszielen wie Mauritius beklagen, nicht bezahlt worden zu sein.
Probleme mit dem Sicherungsschein?
Pauschalreisen sind normalerweise durch den Reisesicherungsschein finanziell im grünen Bereich. Aber auch hier gibt es offensichtlich Ungereimtheiten. Die Absicherung der Kunden wurden von der Luxemburger Tochtergesellschaft des Veranstalters ausgestellt. Bisher (dachte ich) sollten Reisesicherungsscheine von Versicherungen ausgestellt werden.
Inlandsurlaub mit Boomzahlen in der März-Statistik
Da sollte aber jemand zufrieden sein. Die Märzstatistik weist für den Inlandstourismus immerhin 35,6 Millionen Übernachtungen aus. Das bedeutet, laut Statistischem Bundesamt, eine Steigerung zum Vormonat um 13 Prozent. Die Interpretation der Statistiker: Ostern sei in diesem Jahr früh gewesen, das habe auf die positive Reisestatistik für Deutschland eingezahlt.
Immerhin: Es ist auch ein Einzelrekord, der die bisherige Bestmarke aus dem März 2018 um immerhin 7,5 Prozent übertroffen hat.
USA-Preise im Sinkflug?
Nach durchaus größeren Problemen in Sachen USA-Reisen wegen stark überhöhter Hotelpreise könnte sich eine Änderung am Horizont abzeichnen. Wie der Spezialveranstalter „America Unlimited“ mitteilt, gäbe es Preisreduzierungen. Geschäftsführer Timo Kohlenberg sagt:
Nachdem die Übernachtungspreise infolge der Corona-Pandemie durch die Decke gegangen sind, weil der Inlandstourismus massiv zunahm, zeichnet sich nun eine deutliche Entspannung ab.
Als Grund nennt er auch die Tatsache, dass die Amerikaner selber wieder verstärkt ins Ausland reisten. Davon profitierten auch deutsche Urlauber in Sachen Übernachtungspreise. Das Gesamtpaket könne sich preislich auch dadurch reduzieren, weil die Zahl der Flugverbindungen gewachsen sei. Damit sei die Konkurrenz höher und der Preis etwas niedriger geworden.
Mallorca wird’s zu viel, oder was?
Viele Touristen sind gut fürs Geschäft. Zu viele sind es nicht. Dieser Eindruck entsteht angesichts diverser Einschränkungspakete für Besucher auf den Balearen. Wie die deutschsprachige „Malllorca-Zeitung“ berichtet, warten diverse Neuregelungen auf den Inseln.
Kommen politische Entscheidungen jetzt doch?
Der Präsident des Inselrats der Balearen, Llorenç Galmés, soll sich für eine Reduzierung der Bettenzahl ausgesprochen haben. Danach gäbe es perspektivisch rund 7.000 Hotelbetten und 11.000 Übernachtungsmöglichkeiten in Ferienimmobilien weniger. Bisher hatte er als Oppositionsvertreter solche Maßnahmen immer angelehnt. Holt hier die Realität inzwischen die Politik ein?
Man müsse, so Galmés, endlich mit der „Lenkung von Urlauberströmen“ beginnen. Genaugenommen sprach er von ordnen. Es dürfe das bisher harmonische Zusammenleben von Einheimischen und Besuchern nicht gefährdet werden.
Lenkung, Ordnung, Bußgelder
Lenkung trifft es vermutlich aber doch besser. Bestimmte Bereiche der Insel Mallorca seien, im Gegensatz zu anderen Gebieten, hoffnungslos überlaufen. Deshalb gibt es jetzt in den bekannten Partyzonen auch ein Alkoholverbot auf offener Straße. Bei Verstoß drohen Bußgelder bis zu 1.500 Euro. Die Praxis hängt aber noch erheblich hinter den Gesetzen her.
Die Zeitung berichtet heute, dass die Polizei in Palma bisher keinerlei Anweisungen zur Realisierung des Gesetzes erhalten habe. Dementsprechend ist erst einmal nicht passiert.
Weniger Betten, weniger Mietwagen
Andere Orte, andere Probleme. Auch Sóller ächzt unter der Touristenzahl. Hier fordern Einwohner ein Reduzierung der Betten. Im Gespräch ist zudem eine Reduzierung der Mietwagenzulassungen. Der Autoverkehr verstopft offensichtlich auch kleinere Straßen im Gebirge.
Booking.com wird zum Gatekeeper
Die Europäische Kommission hat seit geraumer Zeit die Regelung für Gatekeeper im digitalen Geschäft eingeführt. Bisher waren digitale Plattformen, wie Meta, oder auch, Apple, Amazon, Microsoft, Alphabet (Google) davon betroffen. Dies gilt jetzt auch für das Hotelgeschäft von Booking.
Was bedeutet das?
Plattformen dürfen künftig keine Dienstleistungen und Produkte, die der Gatekeeper selbst anbietet, gegenüber ähnlichen Dienstleistungen oder Produkten, die von Dritten auf der Plattform des Gatekeepers angeboten werden, in puncto Reihung bevorzugt behandeln.
Kunden dürfen nicht mehr daran gehindert werden, sich an Unternehmen außerhalb ihrer Plattformen zu wenden.
Nutzer:innen dürfen nicht daran gehindert werden, vorab installierte Software oder Apps zu deinstallieren, wenn sie dies wünschen.
Endnutzer:innen dürfen außerhalb des zentralen Plattformdienstes zum Zwecke gezielter Werbung nicht ohne ausdrückliche Zustimmung nachverfolgt werden.
Klingt sehr juristisch, ist noch keine Realität, soll es aber innerhalb von sechs Monaten werden. Immerhin, um ein Beispiel, kann dann ein Gateway-Portal, nicht mehr auf den Gerichtssitz im Ausland verweisen. Der Kundschaft muss Zugang zu Streitbeilegungsmechanismen in ihrem Land möglich gemacht werden.
Kühler Tipp für heiße Bierfreunde
„1 Abend. 6 Brauereien. Und jede Menge Bierkultur.“ Das erwartet die Besucherinnen und Besucher bei der ersten „Langen Nacht der Brauereien“ in Karlsruhe am 7. Juni 2024. Das neue Veranstaltungsformat lädt von 17 bis 24 Uhr zu einem Abend voller Geschmackserlebnisse. Vorgesorgt wurde auch: Man muss nicht selber fahren, dank der Kooperation mit den Karlsruher Verkehrsbetrieben.
Die teilnehmenden Brauereien Badisch Brauhaus, Fächerbräu, Hoepfner, Moninger sowie Vogelbräu Karlsruhe und Durlach haben sich ein Programm mit vielen Highlights überlegt. Neben Bierverkostungen können die Teilnehmenden bei Brauereiführungen hinter die Kulissen blicken und Brauen hautnah erleben. Bei Live-Musik oder Bierolympiade kann man sich in geselliger Runde austauschen.
Die Bierfans dürfen sich dabei auf verschiedenste Bier-Kreationen von traditionell bis kreativ freuen – natürlich gibt es auch alkoholfreie Alternativen. Jede der renommierten Brauereien hat einen ganz eigenen Ansatz, Bier zu brauen. Handwerkliche Braukunst und regionale Bierspezialitäten stehen aber bei allen im Fokus. Das Teilnahmeticket kostet 10 Euro. Man sollte es vorab erwerben. Am Veranstaltungsabend kostet es 2 Euro mehr.
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