„Es lebe der Zentralfriedhof…“
Wien feiert seine berühmteste Ruhestätte. Der Zentralfriedhof, einer der bedeutendsten Friedhöfe der Welt, wird am 1. November 150 Jahre alt. Seit seiner Eröffnung im Jahr 1874 hat er sich zu einem Ort von besonderem kulturellem und historischem Wert entwickelt und gilt als Geheimtipp für alle Fans ungewöhnlicher und morbider Orte.
Mit über drei Millionen bestatteten Personen ist der Zentralfriedhof der zweitgrößte Friedhof der Welt gemessen an der Anzahl der Toten. Auf dem weitläufigen Gelände befinden sich rund 330.000 Gräber, darunter etwa 1.000 Ehrengräber. Zahlreiche berühmte Persönlichkeiten haben hier ihre letzte Ruhe gefunden – darunter zum Beispiel die Komponisten Ludwig van Beethoven, Johannes Brahms, Franz Schubert und Johann Strauss.
Mit der von Max Hegele entworfenen Kirche zum heiligen Borromäus befindet sich außerdem ein architektonisches Highlight des Wiener Jugendstils am Wiener Zentralfriedhof.
Das Jubiläumsjahr wird bis Ende Oktober mit besonderen und teils unerwarteten Veranstaltungen gefeiert. Auf dem Programm stehen noch eine Lesung, eine Kabarettaufführung sowie zum Abschluss das Halloween-Fest für kleine und große Gruselfans. Bereits stattgefundene Events boten den Besuchern in den vergangenen Monaten die Möglichkeit, den Friedhof aus ungewöhnlichen Perspektiven zu entdecken.
Der Tod, des muss a Weaner sein
Neben seiner eigentlichen Funktion bietet der Zentralfriedhof durch das Bestattungsmuseum auch einen einzigartigen Einblick in die Wiener Auseinandersetzung mit dem Tod.
Das Museum präsentiert auf 300 m² auf anschauliche Weise die Geschichte und Traditionen der Beisetzungen in Wien. Zwischen kunstvollen Särgen und anderen historischen Bestattungsritualen bietet die Ausstellung einen oft humorvollen Zugang zu diesem Thema und spiegelt so den berühmten schwarzen Humor der Wiener wider.
Unter anderem kann man hier auch ungewöhnliche Merchandising-Artikel erwerben, wie ein T-Shirt mit dem Spruch „We put the FUN in Funeral“ oder Honig, produziert von den Bienen des Zentralfriedhofs.
Ein Film
Anlässlich des Jubiläums hat der „WienTourismus“ einen Kurzfilm ins Leben gerufen: Mit dem zweideutigen Namen „Vienna: the last place you want to be.“ erzählt er die Geschichte einer Eintagsfliege, die ihren einzigen Lebenstag in Wien verbringt. Während sie die kulturellen und kulinarischen Höhepunkte der Stadt entdeckt, entkommt sie dabei immer wieder nur knapp dem Tod.
In Zusammenarbeit mit dem Londoner Animationsstudio BlinkInk produziert, zeigt der Film auf humorvolle Weise die Vielseitigkeit und den morbiden Charme der österreichischen Hauptstadt. Die Reise der Eintagsfliege endet bei Sonnenuntergang in den Wiener Weinbergen – ein passendes Finale für einen ereignisreichen Tag.
Weniger Flüge ab Hamburg
Der Airport der Hansestadt wird derzeit in Sachen Flugverbindungen gebeutelt. Erst hat Ryanair Strecken gestrichen. Es folgten Eurowings und Condor. Damit verschwinden rund 13 Prozent des derzeitigen Streckenangebots im Sommerflugplan 2025.
Condor streicht Samos in Griechenland und Málaga in Spanien. Außerdem werden die Flüge nach Kos reduziert werden.
Eurowings streicht rund 1.000 Flüge ab Hamburg im kommenden Sommer. Darunter ist auch die Linienverbindung zwischen Hamburg und Köln. Der Platzhirsch in HAM reduziert also kräftig. Auch Billigflieger Ryanair reduziert das Angebot (siehe unten).
Alle drei Airlines nennen extrem hohe Gebühren und Kosten für ihre Entscheidung. Die Kritik gilt im Übrigen für alle deutschen Airports.
Protest formuliert
Diese staatlichen Kosten für den Luftverkehr seien in Deutschland zuletzt dramatisch gestiegen und hätten mittlerweile schwindelerregende Höhen erreicht, schreibt auch das der Verbandes der in Deutschland tätigen Fluggesellschaften (BARIG).
Michael Hoppe, Chairman und Executive Director der BARIG sagt:
Insbesondere im europäischen Vergleich ist die Grenze des wirtschaftlich Zumutbaren längst überschritten. Die Folgen sind unmittelbar zu spüren: Der Luftverkehr in Deutschland dümpelt nach der Corona-Pandemie weiter unter dem Niveau von 2019; Deutschland ist hier ein Verlierer in Europa. Die so wichtige Konnektivität hierzulande leidet weiter erheblich: Heute findet man an deutschen Flughäfen deutlich weniger Ziele als noch vor fünf Jahren. Hierdurch werden die dringend notwendige Mobilität sowie Warenströme empfindlich eingeschränkt. (…)
Bundes- und Landespolitik sind daher dringend aufgerufen, nachhaltig für finanzielle Entlastungen zu sorgen – im Interesse der Wirtschaft und der Bürger. Im europäischen Ausland hat man längst erkannt, dass Luftverkehr ein bedeutsamer Wirtschaftsmotor ist, den man fördert und nicht, wie hierzulande, ausbremst. Dies würde der rückläufigen deutschen Wirtschaft wertvolle Impulse geben.
Ryanair streicht
Der Billigflieger ist bekannt für spektakuläre Entscheidungen, wenn ihm etwas nicht in den Kram passt. Wirtschaftlicher Druck gegen politische Entscheidungen sind also nichts Neues.
Die Kritik an der Luftfahrtsteuer und weiteren Gebühren wird im Sommer zu einer erheblichen Reduktion des Angebots ab Deutschland führen. Neben der Reduktion im Angebot, hat Ryanair auch das Aus für die deutschen Airports in Dortmund, Dresden und Leipzig/Halle bekanntgegeben. Deutschland sei einfach zu teuer, heißt es lapidar in der Begründung.
Dahin wo es billiger ist
Man verlegt inzwischen auch schon Maschinen in Länder, die günstiger sind oder werden. Die konservative Regierung in Schweden hat zum Beispiel die bereits eingeführte Luftfahrtsteuer fürs nächste Jahr wieder aufgehoben und wird mit neuen Kapazitäten belohnt.
Saarland lädt zum „Indian Summer“
Lust auf Wandern inmitten der Laubfärbung, heißt die Devise. Im Saarland, so die Tourismuswerbenden, finde man alle vier Zutaten: Tolles Wanderwegenetz, gute Küche, schöne Unterkunft und selbstredend Natur pur.
Gerade im Saarland beeindrucke das Farbenspiel der vielen Mischwälder in malerischen Landschaften.
Bliesgau und Saar-Hunsrück
Zwei Naturräume bieten außergewöhnlich schöne Herbststimmungen.
Das UNESCO-Biosphärenreservat Bliesgau im Südwesten des Saarlandes lockt mit sanften Hügeln und Streuobstwiesen mit weiten Ausblicken. Die „Biosphäre Bliesgau“ setzt, als Gewinnerin des „Bundeswettbewerbs Nachhaltige Tourismusdestination 2023“ auf eine nachhaltige Ausrichtung.
Im Norden des Saarlandes liegt der Nationalpark Hunsrück-Hochwald im Naturpark Saar-Hunsrück. Hier treffen Geschichte, Kultur und Natur eindrucksvoll aufeinander. Kulinarisch warten im Herbst die Hochwälder Kartoffeltage und Wildwochen mit regionalen Kreation.
Saarland Card
Die Tourismus Zentrale Saarland hat eine Auswahl besonderer Herbstwanderungen zusammengestellt und empfiehlt fürs übernachten die Gastgeber der Saarland Card. Mit der Saarland Card stehen den Gästen 100 Attraktionen inklusive der Nutzung des ÖPNV kostenlos zur Verfügung, darunter auch ausgewählte Schwimmbäder und Saunalandschaften. Rund 80 Gastgeber sind Partnerbetriebe des Kartenangebots.
DRV – Fachkongress
Einmal im Jahr trifft sich die Reisebranche zum Hauptstadtkongress in Berlin. Diesmal konnte ich wegen einer Recherchereise nicht dabei sein. Die wichtigsten Fakten möchte ich trotzdem nicht vorenthalten. Der Deutsche Reiseverband schreibt in seiner Pressebilanz:
Sommer, Sonne, Strand – für die meisten Deutschen war dies das Motto ihres Urlaubs in den vergangenen Monaten und sie sind vornehmlich in die Länder und an die Strände des Mittelmeeres gereist. Die Reisewirtschaft wird die Haupturlaubszeit des Jahres mit einem Teilnehmer- und Umsatzwachstum abschließen. Die meistgebuchten Reiseländer für Flugpauschalreisen waren im Sommer 2024:
- Türkei
- Spanien
- Griechenland
- Ägypten
- Italien
Kurz vor Ende der touristischen Sommersaison (1. Mai bis 31. Oktober) zieht der Deutsche Reiseverband (DRV) eine vorläufige Bilanz für den Sommer 2024: „Mehr Menschen als im vergangenen Jahr haben eine Pauschal- oder Bausteinreise von Reiseveranstaltern gebucht“, so DRV-Präsident Norbert Fiebig. Das Plus an Reisenden beträgt für die Sommersaison im Vergleich zum Vorjahr vier Prozent.
Luxus vs. Billig / Pauschal vs. Overtourism
Selbstredend wurde auch heftig diskutiert in Berlin. Wie so oft: Heftige Diskussion sorgt nicht zwangsläufig zu einer einvernehmlichen Handlungsempfehlung. Die Frage nach der Divergenz zwischen Pauschalreisen und Nachhaltigkeitsbestrebungen löst zwangsläufig unterschiedliche Meinungen aus.
Klar ist der Branche aber auch. Wenn die Einwohner in Zielgebieten gegen Massenansturm (wie z.B. im Sommer auf Mallorca) protestieren, stimmt etwas nicht. Die Kluft zwischen Pauschalreise und Overtourism in den Griff zu bekommen, ist aber ein zwingend-aktuelles Problem der Reiseindustrie.
Ähnlich ist die Situation um immer mehr Luxusreisen von wenigen Urlaubern auf der einen und der gleichzeitig sinkenden Zahl von Pauschalurlaubern, die sich keine Ferien mehr leisten können auf der anderen Seite. Hauptfrage: Reicht es für Veranstalter aus, wenn Umsatz und Rendite stimmen, die Zahl der Kundschaft aber nachlässt? – Da gibt es so einige „schwarze Wolken“ am sonst so sonnenbeschienen Urlaubshimmel.
Be the first to comment