Am Dienstag blieb die Nachrichtenspalte leer. Da war ich auf dem Rückweg aus Basel von der Jahrestagung der Vereinigung Deutscher Reisejournalisten. Die haben wir, zumindest bis Samstag bei absolutem Traumwetter auf dem Rhein verbracht. Die EDELWEISS vom Flusskreuzfahrtveranstalter Thurgau Travel war unser “Wohlfühlzuhause“. Viel gesehen, viel geredet und teilweise kontrovers diskutiert. Themen für Reisejournalist:innen und PR-Menschen gibt es ja derzeit wahrhaftig genug.
Damit aber will ich alle NEWS-Leser nicht weiter belästigen, erwartet Ihr ja letztlich ein möglichst gutes und informatives Produkt, wahlweise als Podcast oder auch mit den regelmäßigen News. Die Erlebnisse auf dem Schiff und längs der Route werden zeitnah auch Podcast-Themen. Ein Benefit soll ja auch für Euch herausspringen.
By the Way: Schreibt mir gerne, was Ihr mögt und vor allem auch nicht mögt. Sagt, was Euch fehlt und kommentiert und diskutiert auch gerne. Warum wohl besitzt auch diese Website eine Kommentarfunktion.
Letztlich gilt dies auch für die Social-Media Präsenzen bei Facebook, Instagram, LinkedIn und Xing (von X habe ich mich aus gutem Grund zu Beginn des Jahres verabschiedet).
Reiseerlebnis
Eins muss ich noch erzählen und kann damit auch quasi indirekt die neue Bahnchefin Evelyn Palla begrüßen.
Ich bin mit der Bahn zur VDRJ-Jahrestagung gefahren. Preis, dank früher Buchung: Spitze! Hinfahrt, von Anfang bis Ende erfreulich mit einer Ankunft die bis auf wenige Sekunden eine Zeit-Punktlandung war. Das hätte auch jedem japanischen Lokführer zur Ehre gereicht. – Die Rückfahrt war „normal“, heißt im Klartext am Ende rund 10-12 Minuten Verspätung.
Damit lässt sich aber leben. Und: Die Menschen fahren Bahn und dies zahlreich. Alle Züge, die ich in den letzten Wochen genutzt habe, waren voll und das zu jeder Tageszeit und auch in der 1. Klasse.
Botschaft an die Bahn: Wir wollen Euch, also gebt jetzt mal Gas. Es könnte sich lohnen.
LH Tarifstreit
Wenig gemütlich könnte es demnächst beim Fliegen mit Lufthansa werden. Wir berichteten von der Einleitung der Streik-Urabstimmung durch die Pilotengewerkschaft „Vereinigung Cockpit“. Diese läuft noch bis zum Monatsende am 30. September.
Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD
Vorher waren die Tarifverhandlungen gescheitert. Dabei geht es gar nicht so sehr um Tariferhöhungen, sondern vielmehr um die Altersversorgung.
Daneben geht es um unterschiedliche Tarifverträge und Absicherung der Piloten bei „Lufthansa City Airlines“ und „Discover“. Bei den „Neuen“ gelten andere Verträge und soziale Absicherung. Nachvollziehbar, dass dies auf Widerstand beim fliegenden Personal trifft.
Das LH-Management hingegen weist darauf hin, dass dies angesichts von aktuellen Schulden, die Forderungen nicht finanzierbar seien. In der Tat weist der Lufthansa Konzern (LH, LHCity, LH-City Airlines, Discover & Air Dolomiti) einen Halbjahresverlust 2025 von rund 307 Millionen Euro aus.
Die geforderte weitere Absicherung der Altersversorgung würden darüber hinaus noch einmal 228 Millionen Euro pro Jahr betragen.
Damit dürften die Zeichen vermutlich im Oktober / November auf Streik stehen.
Norderney: Erstes Nordsee- und Thalasso-Heilbad
Vor 225 Jahren wurde Norderney als erstes deutsches Seebad an der Nordseeküste gegründet und feiert in diesem Jahr das 75. Jubiläum als Nordseeheilbad. Jetzt schlägt die Ostfriesische Insel ein neues Kapitel auf: Norderney erhielt das Prädikat als erstes Nordsee- und Thalasso-Heilbad.
Das Qualitätssiegel soll Norderneys Doppelqualifikation als Gesundheitsdestination unterstreichen.
Das Nordseeheilbad, durch das Hochseeklima bekannt für die heilsame Wirkung auf Atemwege, Haut und Immunsystem, bekommt mit Thalasso jetzt auch Anwendungen mit Meerwasser, Schlick und Algen hinzu.
Das Badehaus auf Norderney verfügt über das größte Thalassohaus Europas, das unter anderem mit dem Europäischen Qualitätssiegel „Thalasso & SPA – Leading SPA Selection“ prämiert wurde.
Dieses, jetzt zertifizierte Angebot, wird sicher auch zum Ausbau der Insel als Ganzjahresdestination beitragen können. Ein Ziel, das sich insbesondere Inseln an Nord- und Ostsee gesetzt haben. Die teilweise Überbelastung im Sommer und die sehr viel schlechteren Buchungszahlen im Winter sind eine Herausforderung, denen sich die deutschen Inseln stellen müssen und wollen.
Mallorca: Aus dem Sumpf ziehen
Für echte Sümpfe ist unsere Lieblingsinsel viel zu trocken. Aber: Mallorca droht im Sumpf des Massen- und Partytourismus unterzugehen. So sehen das zumindest die Mallorquiner mehrheitlich.
Die balearischen Tourismusagentur AETIB hat vor einigen Tagen die Ergebnisse einer Umfrage vorgelegt. 2.000 Menschen auf Mallorca, Menorca, Ibiza und Formentera waren befragt worden. Dreiviertel der Befragten halten die Zahl der Urlauber für zu hoch. Das ist eine deutliche Aussage aus der Sicht der „Bereisen“. Als Gründe werden vor allem ungesund steigende Lebenshaltungskosten auf den Balearen genannt, dicht gefolgt von steigenden Mieten und schlicht der Feststellung: Hier sind zu viele Menschen. Befürchtet wird zudem eine Beschädigung der lokalen und regionalen Kultur der Inseln.
Overtourism – Foto: GOB
Auch Forderungen aus diesen beklagten Tatsachen wurden abgefragt. Die Umfrageteilnehmer plädierten dabei mehrheitlich für eine Beschränkung der Touristenzahlen. Genannt wurden auch eine Einschränkung von Ferienwohnungen und Mietwagen. Mehr als zwei Drittel der Befragten fordern zusätzlich eine starke Erhöhung der „EcoTasa“, einer Umweltabgabe für Besucher.
Eine kleinere Gruppe verlangte die bessere Verteilung von Urlaubern. Noch sei es nicht so, dass alle Gebiete völlig überlaufen seien.
Touristiker streiten sich inzwischen auch um den angeblich harmloseren Pauschalurlaub in großen Hotels und den ebenfalls stark ausgeprägten Individualtourismus. Naturgemäß wird hier oft der individuell Reisende als „böser Mensch“ identifiziert, der durch Anmietung von Ferienimmobilien, den Mallorquinern, den Wohnraum wegnimmt.
Mallorca: Es kommt auf die Region an – Foto: Holidu / Bookiply
Konstatieren muss man am Ende auch, dass die Erhöhung der Besucherzahlen in den letzten Jahren auch der stark steigenden Zahl von Touristen aus den USA zu verdanken ist. Amerikanische Airlines fliegen seit rund zwei Jahren regelmäßig den Airport von Palma an und bringen Touristen per Direktflug zum Beispiel aus New York.
Jugendherbergen: Immer beliebter
Wenn sich Familien den Urlaub per Pauschalreise nicht mehr leisten können, sind Alternativen gefragt. Ein bereits vorhandenes Angebot steuern immer öfter auch Jugendherbergen bei.
DJH-Bayern: Familien kommen wieder und immer öfter – Foto: Bayerisches Jugendherbergswerk
Das Deutsches Wirtschaftswissenschaftliches Institut für Fremdenverkehr (dwif) bescheinigt in einer aktuellen Studie den Bayerischen Jugendherbergen durchgehend positive Wirkungen für den jeweiligen Standort und die Regionen. Die Untersuchung ergab, dass die Jugendherbergsgäste in Bayern insgesamt einen jährlichen Umsatz von mehr als 150 Millionen Euro erzeugen.
Im Jahr 2023 gab es in Bayerischen Jugendherbergen immerhin 505 Tausend Gäste mit zusammen rund 1,2 Millionen Übernachtungen.
DJH heute: Alles andere als altbacken – Foto: DJH Bayern
Investitionsstau Gleichzeitig kämpft das Jugendherbergswerk Bayern mit massiven Herausforderungen, um die Netzstruktur der aktuell 47 Jugendherbergen erhalten zu können. Insbesondere ein enorm hoher Investitionsbedarf in die bauliche Substanz schwäche die Leistungsfähigkeit des Landesverbands, heißt es in einer Pressemitteilung des DJH Bayern.
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