D-RR News 26.11.21 – Virusmutation / Südafrika / Portugal / EU

Die Zahlen des Tages:

438,2

(7 Tage Inzidenz pro 100.000 Einwohner)

76.414

(Neuinfektionen innerhalb der letzten 24 Stunden)

357

(Todesfälle innerhalb der letzten 24 Stunden)

100.476

(Todesfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie)



Neue Virus-Variante in Südafrika

Das hat gerade noch gefehlt in der gegenwärtigen Situation. Experten in Südafrika haben eine neues Covid19-Virusvariante in Südafrika ausgemacht. B.1.1.529 weise etwa 30 Mutationen zur bisher beherrschenden Delta-Virus-Variante auf, sei extrem ansteckend und die Wahrscheinlichkeit, dass sich bei den gängigen Impfstoffen die Schutzwirkung stark reduziere, sei groß. Es könnte sich, so die britische Behörde für Sicherheit im Gesundheitswesen, um “die schlimmste Variante”, handeln, die bisher registriert wurde.

Bestätigte Fälle gibt es aktuell in Südafrika, Botswana, Hongkong und Israel.

Reiseeinschränkungen

Nach einer Entscheidung von Bundesgesundheitsministerium, Auswärtigem Amt und Robert-Koch-Institut wurde Südafrika mit Wirkung von heute 24.00 Uhr als Virusvariantengebiet ausgewiesen. Dasselbe gilt auch für Lesotho, Botswana, Simbabwe, Mosambik, Namibia und Eswatini.

Auswirkungen

Damit einher geht ein Einreiseverbot nach Deutschland. Lediglich deutsche Staatsbürger haben das Recht auf Rückkehr. Diese dürfen von den Airlines aber nur nach Vorlage eines negativen PCR-Tests befördert werden. Weiterhin gilt eine Quarantänepflicht von 14 Tagen unmittelbar nach Ankunft in Deutschland.

Tourismus

Foto: SAA

Wie der Deutsche Reiseverband (DRV) mitteilt, befinden sich aktuell etwa 400 deutsche Urlauber in Südafrika. Diese Zahl bezieht sich auf Veranstalterreisen. Die Lufthansa Group teilt mit, dass sie ihre Flugverbindungen ins südliche Afrika zunächst aufrechterhalten will. Großbritannien und Israel haben den Flugverkehr nach Südafrika und in die Nachbarstaaten bereits reduziert. Israel hat zudem eine Quarantäneverpflichtung für Einreisende aus Südafrika und den unmittelbaren Nachbarländern erlassen.

Italien, Österreich, die Niederlande und Tschechien haben ein Einreiseverbot für Nicht EU-Bürger erlassen, die aus dem südlichen Afrika einreisen wollen. Nur die eigenen Staatsbürger dürfen nach Hause zurückkehren.

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hatte schon am frühen Morgen sofortige Reiseeinschränkungen gefordert und betonte auf Twitter:

Nichts ist schlimmer als eine neue Variante in eine laufende Welle hinein

Portugal: Testpflicht

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Portugal ergreift weitere Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung. Ab 1. Dezember muss, nach der neuesten Entscheidung, von allen auf dem Luftweg Einreisenden ein negativer Antigen- oder PCR-Test vorgelegt werden. Dies gilt auch für vollständig geimpfte oder genesene Personen.

Weiterhin wird es die Testverpflichtung auch beim Besuch von Veranstaltungen, Bars, Clubs und Kliniken geben. Beim Besuch von Restaurants gilt weiterhin die 3G-Regel.

Lufthansa mit 3G

Foto: Lufthansa

Den Regeln und Vorgaben für den öffentlichen Bahn- und Busverkehr folgend, gilt jetzt auch für das Boarding bei allen LH-Flügen die 3G-Regel. Wer weder Impf- noch Genesenen-Nachweis erbringt und keinen negativen Test vorlegt, darf nicht mehr an Bord.

EU-Kommission: Verkürzung der Impfzertikatsgültigkeit

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Die Europäische Union will den EU-Staaten vorschlagen, dass Corona-Impfungen künftig nur noch 9 Monate Gültigkeit haben sollen. Derzeit gelten sie 12 Monate. Eingeführt werden soll diese Regelung für ausgestellte Zertifikate, die nach dem Abschluss der „ersten Impfserie“ ausgestellt werden. Das würdebedeuten, dass die Zertifikate der Booster-Impfung nur noch 9 Monate gültig wären.

Der Vorschlag muss aber noch vom Rat der EU angenommen werden. Gemacht wurde er, um eine Einheitlichkeit innerhalb der Europäischen Union zu gewährleisten und damit die Reisefreiheit innerhalb Europas zu sichern.

Änderung bei Impfstoffakzeptanz

Gleichzeitig soll auch die Einreise aus Ländern außerhalb der EU für Geimpfte vereinfacht werden. Neben den bisher anerkannten Impfstoffen (Biontech, Moderna, Johnson & Johnson, Astra-Zeneca), sollen alle von der Weltgesundheitsorganisation anerkannten Impfseren akzeptiert werden. Dazu zählen zwei indische und zwei chinesische (Sinopharm, Sinovac) Vakzine. Der russische Impfstoff Sputnik V ist von der WHO bisher nicht anerkannt.

Auch nach einer Verabschiedung im EU-Rat gibt es keine Verpflichtung der Mitgliedsstaaten, diese mögliche, neue Regelung anzuerkennen.

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