D-RR News 27.03.25 – Geburtstag, USA, Ostern & Ahle Wurscht

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Reiseradio – Kommentar: Jubel oder Durchgehalten?

Rüdiger Edelmann – Foto: Holger Leue

Normalerweise macht man zu einem Jubiläum „ein Fass auf“, aber ist das wirklich angesagt?

Das Reiseradio ist in diesen Tagen 10 Jahre alt geworden. Ich freue mich darüber, ein persönliches Projekt so lange betreut zu haben. War es ein Erfolg?

In Sachen Anerkennung und Reputation ganz sicher. Viel hat sich trotzdem verändert im Lauf der zehn Jahre.

Themenwandel, teils freiwillig, teils von außen beeinflusst, lässt das Projekt heute anders dastehen, als es vor zehn Jahren begonnen wurde. Klimawandel, Änderungen in der politischen und wirtschaftlichen Kultur des Tourismus haben ebenfalls dazu beigetragen. Eine Covid-Pandemie wurde überlebt. Inzwischen gehört Deutsches Reiseradio zumindest zu den anerkannten Medien. Klein, aber fein oder soll ich sagen (frei nach Klaus Wowereit): Arm aber Sexy?

Der finanzielle Teil ist aber ein Kapitel für sich. Das, was Reisejournalisten insgesamt das Leben schwer macht, ist auch hier angekommen. Von einem multimedialen Webmagazin und den Podcasts leben zu wollen, dürfte ein müßiger Wunsch sein. Zusätzliche publizistische Aktivitäten haben sich reduziert, auch durch die „Selbst-Kannibalisierung“ der öffentlich-rechtlichen Medien in Sachen Tourismus- und Reisethemen. Einnahmen aus Werbung sind weiterhin spärlich. Ob sich das doch noch ändern wird? Niemand weiß das, am wenigsten der Macher selbst. Ein paar mehr Einnahmen könnten, bei all der Arbeit, nicht schaden, meint auch mein Steuerberater.  

Absicht des Reiseradios: Unabhängigkeit, hohe journalistisch-inhaltliche und technische Qualität und die Chance für Urlauber auch mal hinter die Kulissen zu schauen. Ich bin überzeugt, dass dies eingelöst wurde und weiter eingelöst werden wird. Wie lange die Energie dafür noch reicht, wird sich weisen. Deshalb bin ich vorsichtig mit so lockeren Sprüchen wie „auf die nächsten 10 Jahre“. Glückskekse (siehe Titelbild) sagen ja immer die Wahrheit 😉.  Deshalb nehme ich gerne Gratulationen in den Kommentaren oder auch Anzeigenaufträge entgegen.

Trotzdem: Ein wenig stolz bin ich schon,


USA Interesse bricht ein

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Was die Kanadier vormachen, ist offensichtlich auch bei uns nicht ganz von der Hand zu weisen.

Die Reisepläne in Richtung USA standen gut bis… – ja bis der alte neue Präsident ins Amt gewählt wurde. Was als Zurückhaltung nach der Präsidentschaftswahl im November begann, setzt sich offensichtlich nach der Amtsübernahme am 20. Januar fort. Seit Ende Februar rutschten die Buchungen eindeutig ins Minus, bestätigte „America Unlimited“-Chef Timo Kohlenberg gegenüber dem Handelsblatt. Und auch der Studienreiseveranstalter Studiosus bestätigte derselben Quelle einen Einbruch der Buchungen.

Die Berichte über Einreiseprobleme und der Reisehinweis des deutschen Auswärtigen Amts sorgten für Zurückhaltung. Verstärkt wurde dies auch durch die Tatsache, dass solche Hinweise aus Großbritannien, Dänemark und Finnland folgten. Ergebnis, so Kohlenberg: Man stehe in der Bilanz der USA-Reisen derzeit bei plus/minus Null, bei anhaltendem Trend sei aber mit einem Minus von acht bis zehn Prozent zu rechnen.

Timo Kohlenberg, Geschäftsführer – CEO von America Unlimited GmbH, Hannover. Foto: Helge Krückeberg

Imageschaden beheben

Das für Marketingzwecke zuständige „Visit USA Committee“ arbeitet jetzt an Schadensbegrenzung. Gestern gab es zwei Hauptbotschaften:

Kein einziger Reiseveranstalter kann den Eindruck jüngster medialer Berichterstattung bestätigen, dass die Einreise unter der neuen Regierung problematischer geworden sei. Ganz im Gegenteil: einhellig wird von unkomplizierter Einreise und positiven Erfahrungen gesprochen.

In Sachen Geschäft heißt es in der Medieninformation:

Stornoanfragen aufgrund der politischen Situation spielen keine oder nur eine verschwindend geringe Rolle.

Die Buchungslage für den Sommer 2025 ist auf oder über Vorjahresniveau.

Die Nachfrage für die Folgemonate ist aktuell zurückhaltend.

Gekrönt wurde die Presseinfo mit dem Satz:

Politische Entwicklungen hatten in der Vergangenheit selten langfristige Auswirkungen auf die Tourismusbranche und insgesamt bleiben die USA ein gefragtes Reiseziel.

Ein Reiseradio-Kommentar ist eigentlich überflüssig. Trotzdem:

Den Zielgebieten in den USA, touristischen Anbietern und damit auch ihren Agenturen in Deutschland ist daran gelegen, möglichst keine politische Stellungnahme abzugeben. Das könnte sich fatal auswirken. Menschlich und wirtschaftlich vielleicht verständlich, aber selbstentlarvend für das politische Klima der Vereinigten Staaten unter Präsident Donald Trump.

USA – Kanada Geschäft am Boden

Flughafen Los Angeles (LAX) – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Immer mehr Auswirkungen auf den Tourismus hat auch die politische Haltung der USA gegenüber Kanada. Dort reagieren die Menschen nicht nur beim (Nicht) Einkauf von amerikanischen Produkten. Der Reisestrom nach Süden lässt immer mehr nach. Bereits im Februar hat sich der Autotourismus in die USA um 23 Prozent reduziert.

Flugreisen sind um 13 Prozent eingebrochen. United Airlines wird, so eine Mitteilung, vermutlich 21 Maschinen stilllegen. Bei Delta gibt es eine wirtschaftliche Gewinnwarnung. Trotzdem stehen die Fluggesellschaften noch gut da, weil insbesondere das Geschäft auf dem Nordatlantik noch ordentlich „brummt“. Doch wie wird das weitergehen?

Touristiker gehen davon aus, dass dies zu einem Einnahmeverlust von mindestens 2 Milliarden Dollar führen könnte.

Osterreisen

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Deutschlands Reiseveranstalter Nummer 2 hat eine „Ostermeldung“ veröffentlicht, offenbar auch um die letzten Kapazitäten zu verkaufen. Trotzdem wirft die Aufstellung ein Schlaglicht auf die Beliebtheitsskala in Sachen Osterurlaub.

Sonne tanken im Frühling, steht danach ganz oben auf der Prioritätenliste. Andere wiederum ziehe es in den Schnee, um noch einmal die Skier zu nutzen, bevor die Saison zu Ende geht.

Hitliste

Spanien – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Die beliebtesten Ziele in den Osterferien 2025 auf der Kurz- und Mittelstrecke seien bei DERTOUR die Türkei, gefolgt von Spanien und Ägypten. Urlaub in der Ferne werde gerne in Destinationen im Indischen Ozean (Malediven) und den Vereinigten Arabischen Emiraten (Dubai, Abu Dhabi) verbracht. Ebenfalls auf den vorderen Plätzen im Ranking der meistgebuchten Urlaubsländer liege Thailand.

Österreich bietet in diesem Jahr auch Ende April noch gute Pistenbedingungen.

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Beliebt ist der Frühling auch bei Aktivurlaubern, die im Angebot Wandertouren auf Mallorca finden.

Radurlauber könnten zum Beispiel die schönsten Weinregionen Deutschlands auf abwechslungsreichen Touren entdecken. Dazu liefert der Veranstalter ausgearbeitete Routenführungen, umfassendes Kartenmaterial und vorab gebuchte Unterkünfte.

Mallorcas Overtourism

Mallorca – Idylle war einmal – Foto: Holidu / Bookiply

Das Phänomen liegt noch nicht bei den Akten. Die Streitereien auf politischer Ebene spielen dabei auf der Insel, wie insgesamt in Spanien eine wichtige Rolle. Da werden sich die Anwohner, zum Beispiel die Bürger von Palma, gedacht haben, selber tätig zu werden.

Geplant ist eine erste Großdemonstration am 5. April auf der Plaza de las Columnas. Auch auf Ibiza sind Proteste geplant.

Die Wut der Bürger entlädt sich angesichts von nicht mehr zu finanzierenden Mietpreisen und einer daraus resultierenden Wohnungsnot auf der Insel. Die Spekulation mit Wohnraum ist groß und endet in der Regel zugunsten von Touristen, insbesondere in Apartments und Wohnungen der mallorquinischen Hauptstadt.

Die Botschaft der Betroffenen ist eindeutig. Die Schlagzeile lautet:

Kommt nicht hierher. Wir brauchen keine weiteren Touristen – ihr seid die Ursache unseres Problems

Wirtschaftsstrategen, Touristiker und auch Reiseveranstalter dürften „not amused“ sein.

Ahle Wurscht Tag 2025

Er gehört inzwischen zu den touristischen Standards und wird mit großem Zuspruch von Besuchern wie Einheimischen besucht.

Ahle Wurscht Tag 2019 – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

In diesem Jahr findet der Tag, der der kulinarischen Innovation Nordhessens gewidmet ist, in Melsungen, südlich von Kassel statt.

Im Landgrafenschloss der Stadt geht am 13. April von 11 bis 17 Uhr die „Wurscht-Sause“ über die Bühne. Genießen darf man sich, neben der „einzigartigen nordhessischen Spezialität“, natürlich auch auf weitere Verlockungen freuen. Die Palette reicht von Brot, Käse, Honig und Brotaufstrichen bis zum Apfelsekt.

Wurscht zur Wahl – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Der Ahle-Wurscht-Tag, der erstmals im Jahr 2019 auf dem Domänenhof von Kloster Haydau stattfand und aufgrund seines Erfolgs in den Folgejahren wiederholt wurde, feiert damit seine Premiere im malerischen Schlosshof von Melsungen.

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