
Luftfahrtsteuer
Das dürfte der Branche nicht gefallen. Der Kabinettsentwurf des Haushaltsplans 2026 enthält keine ursprünglich versprochene Senkung der Luftfahrtsteuer. Finanzminister Lars Klingbeil beruft sich dabei auf die Grundaussage, dass alle Maßnahmen unter dem Vorbehalt der Finanzierbarkeit stehen. Und diese sehen er und das Kabinett derzeit nicht.
Das ist finanziell nachvollziehbar, denn die Ticketsteuer verspricht für 2026 Einnahmen in Höhe von 2,07 Milliarden Euro. Dieses Jahr sollen es 2,05 Milliarden sein.
Verstörte Reaktionen
Der Bundesverband der Tourismuswirtschaft (BTW) reagierte mit Unverständnis. Die ursprüngliche Ankündigung aus dem Koalitionsvertrag dürfe nicht dem Rotstift zum Opfer fallen, heißt es von BTW Präsident Sören Hartmann. Noch deutlicher wird der Flughafenverband ADV. Deren Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel wird zitiert:
Die Luftverkehrsteuer ist ein Anachronismus – wettbewerbsfeindlich, klimapolitisch ineffektiv und wirtschaftlich kontraproduktiv.
Die Lobbyisten setzen ihre Hoffnung auf den Bundestag und auf Korrekturen durch das Parlament.
Lufthansa – Rekordeinnahmen

Ein Schelm der Böses denkt, wenn passend zur vorangehenden Meldung, die Lufthansa-Group heute extrem positive Wirtschaftszahlen verkündet. LH-CEO Carsten Spohr spricht von der Steigerung des operativen Ergebnisses im zweiten Quartal um fast ein Drittel und der Verdoppelung des Konzernergebnisses:
Grundlage für den wirtschaftlichen Erfolg ist und bleibt die zurückgewonnene operative Stabilität unserer Airlines. Durch den großen Einsatz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Bord und am Boden ziehen wir heute eine positive operative Bilanz für die ersten sechs Monate des Jahres.

Konkrete Zahlen
Der Konzern steigerte im zweiten Quartal 2025 seinen Umsatz im Vorjahresvergleich um drei Prozent auf 10,3 Milliarden Euro (Vorjahr: 10,0 Milliarden Euro). Dabei erwirtschaftete die Lufthansa Group einen operativen Gewinn von 871 Millionen Euro (Vorjahr: 686 Millionen Euro).
Die Ergebnisverbesserung war maßgeblich vom Ausbau des Flugprogramms im Passagiergeschäft um vier Prozent, einem unter anderem aufgrund von Währungseffekten positiven Beteiligungsergebnis von ITA Airways in Höhe von 91 Millionen Euro und der Verdopplung des operativen Ergebnisses des Geschäftsfelds Logistik gegenüber Vorjahr geprägt. So stieg die Marge im zweiten Quartal um 1,5 Prozentpunkte gegenüber Vorjahr.
Das Konzernergebnis liegt bei 1,01 Milliarden Euro und hat sich damit gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt (Vorjahr: 469 Millionen Euro). Grund für diese überproportionale Steigerung waren außerordentliche Steuer- und Währungseffekte.
Einen Seitenhieb gab es von Spohr trotzdem:
Allerdings bleibt 2025 für uns weiter ein Jahr der Transformation, denn die Verzögerungen bei Flugzeugauslieferungen, Zertifizierungen und Triebwerksüberholungen dauern an. Auch die überproportionale Belastung europäischer Airlines durch einseitige EU-Regulierungen benachteiligt uns weiterhin im globalen Wettbewerb.
DZT: Erfreuliches aus dem Haushaltsplan

Es gibt für den Deutschlandtourismus auch Erfreuliches aus dem Haushaltsplan des Bundes für 2026. Die Mittel für touristische Werbung im Ausland werden moderat erhöht. Die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) soll 2026 immerhin 40,6 Millionen Euro erhalten, um ausländische Besucher von einer Reise zu uns zu überzeugen. In diesem Jahr liegen die Mittel bei 39,9 Millionen.
Christoph Ploß, Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft und Tourismus, sieht in der Erhöhung einen bedeutsamen Schritt zur erfolgreichen Vermarktung des Reiselands Deutschland. Das sei für die meist mittelständische Tourismuswirtschaft extrem wichtig.
Vorausgegangen waren auch Diskussionen um eine eventuelle Reduzierung des DZT-Etats.

Tsunami-Warnung aufgehoben
Nach dem gestrigen Erdbeben vor der russischen Pazifikküste, beginnt sich die Lage zu normalisieren. Die Folge des Bebens waren meterhohe Wellen, insbesondere in Japan und an der Küste von Hawaii.
Die amerikanische Erdbebenwarte USGS sagt, das Beben habe in einer Tiefe von 20,7 Kilometern stattgefunden. Die Stärke lag bei 8,8. – Wenige Stunden nach dem Beben brach auf der russischen Insel Kamtschatka der Vulkan Kljutschewskoi aus. Er ist bei einer Höhe von 4.750 Metern der höchste aktive Vulkan Eurasiens.
Nach Aufhebung der Tsunami-Warnungen im gesamten Pazifikraum konnten Millionen von Menschen an ihre Wohnorte zurückkehren. Größere Schäden sind, soweit bekannt, glücklicherweise ausgeblieben.
Regentage im Urlaub
Rheinland-Pfalz Tourismus hat sich aufs aktuelle Wetter eingestellt und gibt Tipps für die im Moment zahlreichen Regentage. Drei Museen stehen auf der Empfehlungsliste. Sie sind thematisch auch für Besuche mit der ganzen Familie geeignet.
Alarm bei Müllmonstern

Hier handelt es sich um eine Mitmachausstellung im Landesmuseum von Koblenz. Auf der über dem Rheinufer gelegenen Festung Ehrenbreitstein können sich Familien auf eine Reise durch die Konsumkette unserer Zivilisation machen.
Ausgestattet mit einer Warnweste und einer Stempelkarte geht es von der heimischen Küche über den Wertstoffhof hinunter ins Meer und hinauf in den Weltraum. Wegbegleiter sind dabei die Müllmonster, die zum Beispiel hinter den häuslichen Abfällen lauern und dann plötzlich riesenhaft auf der Spitze eines Müllbergs sitzen. So werden aus kleinen Wichten Ungeheuer, die einem über den Kopf wachsen – ein Spiegelbild des Müllproblems unserer Gesellschaft.
Miss Marple, Bernd das Brot & Käpt’n Blaubär

Das Puppentheater hat eine lange Tradition und zu allen Zeiten große und kleine Besucher begeistert. Zwischenzeitlich hat die UNESCO sogar acht Puppenspieltraditionen in die Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen.
Wer die faszinierende Welt des Figurentheaters entdecken will, ist in Bad Kreuznach an der Nahe genau richtig: Dort gibt es seit 20 Jahren ein einzigartiges Museum für Puppentheater-Kultur (PUK) mit einer internationalen Sammlung von über 1000 Puppen und Spielfiguren.
In einem historischen Backsteingebäude werden auf rund 900 Quadratmetern die Figuren aus der Puppentheatergeschichte gezeigt: darunter so bekannte Vertreter wie Käpt‘n Blaubär und Hein Blöd, Petterson und Findus, Pippi Langstrumpf und der Froschkönig. Selbst Miss Marple, Goethes Mephisto und der ehemalige Bundeskanzler Helmut Kohl gehören dazu.
Boxengasse für Alle

Der Nürburgring ist eine der bekanntesten Rennstrecken der Welt – 1925, vor genau hundert Jahren, erfolgte der erste Spatenstich für diese Strecke. Sie liegt inmitten der grünen Hügel der Eifel mit spektakulären Kurven und einer imposanten Länge von über 20 Kilometern. Im Motorsport-Erlebnismuseum „Ringwerk” wird der „Mythos Rennstrecke” greifbar gemacht.
Kinder können dort den Nürburgring auf spielerische Art und Weise erkunden. Beim Boxenstopp mit der ganzen Familie, an Original-Rennfahrzeugen und in einem actionreichen 4-D-Kino wird der Motorsport risikofrei erlebbar.
Wer will, kann in Fahrsimulatoren virtuell durch die „Grüne Hölle“ fegen, wie der Nürburgring auch genannt wird. Überdies darf man auch an echten Fahrzeugen Gas geben: Eine Elektro-Kartbahn ist bereits für Kinder ab acht Jahren freigegeben.
Außerdem können Familien einen Blick hinter die Kulissen des großen Rennsports werfen. Eine Backstage-Tour führt zu Orten, die sonst nur die Profis betreten dürfen: in die Boxengasse oder zum Siegerpodest zum Beispiel, das man bisher nur aus dem Fernsehen kannte.
Heirats-Höhenrekord
Die Gäste eines United-Airlines-Fluges von Newark nach Orlando staunten vor einigen Tagen. Sie wurden Zeugen einer Hochzeit über den Wolken wurden sie Zeugen einer Hochzeit. In mehr als 10.000 Metern Höhe gaben sich Jake Meli und Abigail Power im Flugzeug das Ja-Wort und wurden von ihren Mitreisenden und der Kabinenbesatzung gefeiert.

Eine Wette war Ursprung der Idee. Ein Freund des Bräutigams hatte auf einem Kreuzfahrtschiff auf hoher See geheiratet, und eine Möglichkeit, dieses Erlebnis zu toppen, war die Heirat in einem Flugzeug. Immerhin, die Airline hat mitgespielt. Klar, der Werbeeffekt ist groß. Sieht man ja auch daran, dass auch journalistische Medien, wie das Reiseradio, auf die Story „abgeflogen“ 😉 sind.
Korkenknall & Sonnenschein
Champagner, Hochzeitsbänder, Lichterketten und eine Hochzeitstorte sorgten jedenfalls an Bord der United-Maschine für einen würdigen Rahmen. Gleichzeitig war die Aktion über den Wolken auch ganz praktisch. Nach der Landung in Florida begannen für Abigail und Jake sofort die Flitterwochen. Bewegende Frage zum Schluss: Gibt’s eigentlich Heiratsrabatt in der UA-First-Class?
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