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Diesmal geht es um einen Mikrokosmos. Mikro = KLEIN. Kosmos = WELT und ein klein wenig auch Weltordnung. Das Ganze aber schön im Kleinen.
Texel oder Tessel oder was?
Die Welt im Kleinen, über die wir reden, ist eine Insel in der Nordsee. Sie ist die einzige westfriesische Insel auf dem Gebiet der niederländischen Provinz Noord-Holland. Das Thema ist Texel und ein Reisebuch, das sich dem Reiseziel auf etwas andere Art nähert.
Mit den richtigen Menschen reden…
Meine Talkgäste sind Felicitas van Daalen und Tanja Neumann. Die Beiden haben einen Texel-Reisegenussführer geschrieben.
Dies mit starker Betonung auf Genuss.
Und wir reden – jetzt wird’s einfacher – über Texel und damit Holland im Kleinen. Thema ist selbstverständlich auch Ökologie und die kulinarischen und seelische Freude, die daraus entsteht.
Zu den Essentials gehören aber auch die richtige Aussprache und die Annäherung an eine Insel, die heraussticht: Texel heißt auf Niederländisch „Tessel“. Die Bewohner nennen sich „Tesselaar“ und diesen Namen teilen sie sich zu 100 Prozent mit der Schafsrasse, die auf Texel zuhause ist.
Texel – Wo „Overtourism“ noch Fremdwort ist
Texel hat knapp 14 Tausend menschliche Einwohner und genauso viele Schafe. In der Lämmerzeit im Frühling bilden die Schafe in der Regel die Mehrheit.
Unterm Strich bedeutet das rund 30 Einwohner pro Quadratkilometer (ohne Schafe). Das ist überschaubar und deshalb, so Fee und Tanja, ist es auch in der Hauptsaison nie voll. Selbst am Strand kann mann und frau alleine sein, falls die Bereitschaft besteht, ab Strandabgang mal 500 bis 1.000 Meter zu laufen.
Texel – Genuss
Natürlich haben wir über kulinarische Verlockungen auf der Insel geredet und natürlich heißt auf Texel immer öfter Ökologie und Bio.
Texel besitzt seit 15 Jahren eine Sternerestaurant. Texel hat mehrere Brauereien, eine Whisky Brennerei. Gin wird auch produziert. Die Lamm-Metzgerei hat eine Computerprogramm entwickelt, das für jedes Stück Fleisch die genaue Herkunft, das Alter und das Schlachtdatum nachweisen kann. Einer der Strandpavillons ist auf Aberdeen Angus Rinder spezialisiert. Diese trifft man freilebend in den Dünen in der Nähe. Natürlich gibt es auch einen „Paal“ (Strandpavillon) mit vegetarischen Angeboten.
Bauernhöfe wie der „Novalishoefe“ steht für den fairen Umgang mit Mensch, Tier und Umwelt. Ein Kaffeerösterei existiert genauso selbstverständlich wie eine Senfmanufaktur hausgemachte Eiscreme vom Bauernhof oder Wein vom Inselwinzer. Selbstredend gibt es noch Fischer und Krabbenfischen geht auch. Dies ist nur eine Auswahl, der vielen Beispiele, die im Buch ausführlich vorgestellt werden. Wichtig, betont Tanja, sind aber immer die Menschen, die hinter den Projekten stecken und das Herzblut, das sie investieren.
Etwas vergessen: „Lekker Patat“ (Fritten) mitten im Wald, Selfplucktuin (Erdbeeren zum Beispiel), Kaas (darf ja nicht fehlen) und der weltbeste Apfelkuchen der Welt (Meerblick inklusive).
Texel – Kultur
Es ist nicht selbstverständlich, dass es auf einer Insel mit 14 Tausend Einwohnern ein Theater gibt, wie es sich gehört mit Kneipenanschluss (oder umgekehrt?). Es warten, mindestens, mal 5 Museen
Texel – natuurlijk
Die Insel besitzt ganz eigene Landschaftsschätze. Herausragend sind natürlich die Dünen, das Waldgebiet „De Dennen“, das Naturgebiet „De Slufter“ (dort wo Meer und Land aufeinandertreffen).
Texel war mal viel kleiner. Aber die landschaftstechnische „Eingemeindung“ der Nachbarinsel Eierland und deren Verwandlung in einen Polder und damit „Insel-Festland“ war eine der vielen niederländischen Glanzleistungen in Sachen Eindeichung und Landgewinnung. Immerhin „Eierland“ macht heute ein knappes Drittel von Texel aus.
Zum Nachlesen und betellen:
Das Buch
Felicitas van Daalen / Tanja Neumann
TEXEL, Kulinarik, Menschen, Geschichten
360 Grad medien – Reise-Genuss-Führer
ISBN: 978-3-96855-503-4
im Buch- und auch im Versandhandel, € 24,95.
Texel – touristisch
Bei der Frage „Für wen ist ein Texel-Urlaub nichts?“ schütteln Fee und Tanja beide mit dem Kopf. Gibt’s nicht. Das muss aber jeder Gast für sich selber entscheiden, wobei das Buch dabei sehr hilfreich sein kann.
Gut zu wissen
Wer nach Texel will, muss Fähre fahren. Das ist easy, sagen die Autorinnen. Fährtickets am besten vorher online buchen und das Auto mitsamt Kennzeichen anmelden. Dann entfallen nämlich die Kontrollen und man kann durchfahren dank automatischer Kennzeichenerkennung. Die Fähren verkehren stündlich in beide Richtungen. In der Hochsaison geht alle 30 Minuten ein Schiff.
Sinnvoll könnte die Vorabbuchung eines Dauerparkscheins sein. Die Vignette gibt es ebenfalls online und spart Zeit und die Suche nach Kleingeld.
Easy ist auch die Bahnanreise über Amsterdam nach Den Helder. Vom Bahnhof aus gibt es einen Shuttlebus zur Fähre. Auf der Insel wartet dann ein Linienbus, der die einzelnen Ortschaften abfährt.
An Unterkünften ist die Vielfalt groß. Es geht alles von Luxushotel bis Zelten. Beliebt sind auch B&B’s und natürlich Ferienhäuser. Der Tourismusverband (VVV) weiß Rat.
Fahrräder (Fietsen) kann man an vielen Stellen ausleihen
Der Blick auf die Preise: Die Niederlande sind in der Regel etwas teurer als Deutschland. Die Verpflegung fürs Ferienhaus aus dem Supermarkt, gibt sich allerdings mit deutschen Preisen wenig.
Texel ist gut für alle Jahreszeiten. Die Insel ist gewissermaßen 365 Tage im Jahr, auch touristisch, geöffnet.
Information:
Mehr Noord-Holland zum Hören gefällig? – Dann nutzt den Link zu einer Story der besonderen Art!!!
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