DRR Corona-News 04.06.20 – Konjunkturpaket / LH Finanzen / TUIfly-Deal

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Konjunkturpaket: Hilfe unterwegs?

Gestern Abend beschloss die Bundesregierung ein umfangreiches Konjunkturpaket, das hoffentlich auch beim Mittelstand der Reisewirtschaft inklusive der vielen Reisebüros ankommt. Bis zu 80 Prozent der Betriebskosten sollen dabei für jeweils drei Monate erstattet werden. Die Details sind derzeit allerdings noch unklar.

Die Gesamtsumme wird mit 130 Milliarden Euro bis Ende 2021 angegeben. Eingepreist sind dabei auch Erleichterungen durch die Senkung der Mehrwertsteuer auf 16% bzw. 5% bis zum Ende des Jahres, sowie die Deckelung der Sozialversicherungsbeiträge auf maximal 40%. Gefördert werden soll der Öffentliche Personennahverkehr. Die Autoindustrie konnte sich mit der Forderung einer erneuten „Abwrackprämie“ nur teilweise durchsetzen. Eine Kaufprämie für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor wird es nicht geben. Stattdessen sollen die Förderungsmittel für alternative Antriebe verdoppelt werden.

Lufthansa-Group: Finanzen

Die wirtschaftlichen Auswirkungen der derzeitigen Flugkrise werden wohl heftiger ausfallen als vermutet. LH will zwar bis zum Jahr 2023 wieder zu neuer Stärke gewachsen sein. Diese neue Stärke bedeutet unterm Strich aber eine um 100 Maschinen reduzierte Flotte und damit entsprechend weniger Arbeitsplätze. Fachleute schätzen, dass die angegebene Reduzierung von 10.000 Stellen dafür nicht ausreichen wird. Sie ist wohl nur auf das fliegende Personal bezogen.

Inzwischen wurde bekannt, dass die Lufthansa Group die staatliche Unterstützung aus der Schweiz, Österreich und Belgien auf die 9 Milliarden Euro Finanzhilfe anrechnen muss. Die Verhandlungen mit der Österreichischen Regierung befinden sich angeblich auf der Zielgeraden. Die, für die Akzeptanz notwendige außerordentliche Hauptversammlung der Airline-Gruppe ist für den 25. Juni geplant.

Foto: Austrian Airlines

TUIfly: Deal mit Boeing

TUIfly hat sich mit dem Flugzeugbauer Boeing auf eine Entschädigung für die zwangsweise „gegroundeten“ Maschinen vom Typ 737max geeinigt. Die vermuteten 300 Millionen Euro sollen den Ausfall des Flugverbots des Maschinentyps ausgeglichen werden. Neben dieser Summe soll der Reisekonzern wohl auch Rabatte bei der Zahlung weiterer bestellter Maschinen desselben Typs erhalten. Die weiteren 61 georderten Flugzeuge wird TUI darüber hinaus erst später übernehmen. Dies bedeutet zumindest mittelfristig eine Reduzierung der Flotte.

Foto: TUI Group

TXL wird nicht vorzeitig geschlossen

Bis zu einer Betriebsaufnahme des BER-Airports bleibt der Berliner Flughafen-Tegel geöffnet. Der erwartete touristische Flugbetrieb sorgt für die Rücknahme des Beschlusses, Tegel bereits in wenigen Wochen vorübergehend vom Netz zu nehmen.

IATA: Preisverfall für Flugtickets?

Das befürchtet zumindest der internationale Luftfahrtverband IATA. Zu Beginn der Krise wurden stark erhöhte Flugtarife befürchtet, wenn der Betrieb dann wiederaufgenommen werde. Die Erfahrungen auf dem asiatischen Markt zeigen offenbar das Gegenteil. Dort sind die Tarife bis zu 25 Prozent gesunken.

Mallorca: Mit Viertellast im Juli

Die Freude der Touristiker und vieler Urlauber über die Öffnung der Balearen zum 1. Juli darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass zunächst nur knapp 25 Prozent der dortigen Hotelkapazitäten zur Verfügung stehen werden. Etwa 300 der insgesamt 1.300 Hotels werden im Juli geöffnet sein.

Mallorca im Juli nur mit “Viertellast” – Foto: Herbert Bopp

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