Skandinavien in den Herbstferien problematisch
Es hat zum Teil lange gedauert, bis die Reisewarnungen und Einschränkungen in nordische Länder aufgehoben wurden. Genauso schnell hat man dort reagiert, als die Infektionszahlen wieder anstiegen.
Derzeit geht für deutsche Urlauber nur etwas in Dänemark und Schweden. Auch hier warten Maskenpflicht und stichprobenartige Corona-Testkontrollen bei der Einreise nach Dänemark.
Lediglich Schweden ist ohne Beschränkungen bereisbar. Die Infektionszahlen sind weitgehend im Griff. Nur Gotland und das Västra Götaland melden noch vergleichsweise niedrige Infektionszahlen unter 50 auf einhunderttausend Einwohner.
Norwegen und auch die baltischen Staaten (Estland, Lettland, Litauen) sehen bei Einreise aus Deutschland eine zehntägige Quarantäne vor.
Für Finnland besteht seit Ende August ein Einreiseverbot aus Deutschland für touristische Reisen. Ansonsten gilt auch hier eine zehntägige Pflichtquarantäne.
Island verlangt einen negativen Corona-Test und schickt danach trotzdem alle Einreisenden in eine fünftägige Zwangsquarantäne, an deren Ende ein zweiter Test steht. Erst danach darf man sich frei im Land bewegen.
Entspannung in den Niederlanden
Die vorgegebene Maskenpflicht wurde in den Großstädten Amsterdam und Rotterdam aufgehoben. Sie galt bisher auf allen öffentlichen Plätzen und innerhalb öffentlicher Gebäude.
Ende der Vorauszahlungen gefordert
Deutsche Verbraucherschützer halten das Modell, der Urlaubsanzahlung und Vorauszahlung für antiquiert und fordern eine Abschaffung. Gerade in Corona-Zeiten sei nicht garantiert, dass Reiseveranstalter nicht vor der Abwicklung einer Reise insolvent würden und die Anzahlungen futsch seien.
Aus der Reisebranche wird dagegen argumentiert. Reisebüros erbrächten sehr wohl eine Beratungsleistung, die bisher im Reisepreis inkludiert sei. Veranstalter seien gezwungen bei Flugbuchungen entsprechende finanzielle Vorleistungen zu erbringen. Dasselbe gelte für Hotelbuchungen, gerade bei kleineren und mittleren Veranstaltern.
Die Alternative zur Anzahlung sei nach Meinung der Verbraucherschützer allenfalls der Ausbau des Insolvenzrechts und eine höhere Abdeckungssumme. Darüber wird bereits seit Jahren und spätestens seit der Insolvenz von Thomas Cook diskutiert. Die entsprechenden Fortschritte schiebt der Gesetzgeber allerdings vor sich her.
Luftfahrt
Quarantäne nach Urlaubsrückflug
Betroffen ist ein Flug von TUIfly Großbritannien. Nach Rückkehr von der griechischen Insel Zakynthos wurden alle 200 Passagiere und die Crew unter Quarantäne gestellt, da ein positiver Coronafall an Bord festgestellt wurde. Inzwischen wurden 16 Fluggäste ebenfalls positiv getestet. Grund dafür sei auch die Nichteinhaltung der Maskenpflicht durch viele Passagiere.
United streicht Umbuchungsgebühren und kämpft
Die Zukunft soll kundenfreundlicher werden und manche Entscheidung, die in der Pandemie getroffen wurden ist offensichtlich zukunftsträchtig. United Airlines hat jetzt bekanntgegeben, die während der Corona-Pandemie abgeschafften Umbuchungsgebühren, dauerhaft zu streichen. Dies gilt zunächst für Inlandsflüge. Hier lassen sich alle gebuchten Tickets künftig kostenfrei umbuchen.
Die angestrebte Kundenbindung ist auch dringend erforderlich. Wie alle amerikanischen Großairlines kämpft auch United gegen den rapiden Rückgang von Passagierzahlen und die damit verbundenen Finanzprobleme. Rentableres Fliegen könnte auch bei United die starke Einschränkung des Personals bedeuten. Zunächst will man aber mit unbezahltem Urlaub arbeiten, wenn es keine weiteren staatlichen Hilfsmaßnahmen mehr gibt. Dies droht ab Ende Oktober und dann stünden fast 3.000 Piloten vor der Aufforderung des unfreiwilligen und unbezahlten Urlaubs.
Norwegian kämpft weiter
Verluste von fast 1 Milliarde Euro stehen weiter im Raum. Norwegian Air hat deshalb Pläne bestätigt, ihre 787-Flotte zu verkleinern. Betroffen ist zunächst die Basis am Flughafen London-Gatwick. Die Fernstrecke ist quasi tot und die Flugzeuge werden nicht benötigt, da man sich aktuell auf Kurz- und Mittelstreckenverbindungen in Skandinavien konzentriere. Man glaube weiterhin an das Modell der LOWCOST-Langstrecke, allerdings müsse man jetzt zuerst ans Überleben denken. Das Abstoßen eines großen Teils der der Dreamliner-Flotte, sei deshalb geboten.
Einnahmeverluste durch fehlende ausländische Besucher
Die ohnehin gebeutelte Reisebranche bekommt weitere Hiobsbotschaften. Die Inlandsziele mögen einigermaßen gut durch den Sommer gekommen sein, trotzdem fehlen auch hier die Einnahmen von ausländischen Gästen, die der sogenannte Incoming-Tourismus erzielt. Betroffen davon seien insbesondere Städtereisen und damit viele deutsche Metropolen.
Das World Travel & Tourism Council (WTTC) hat ausgerechnet, dass damit touristische Einnahmen in Höhe von 38 Milliarden Euro nicht zustande gekommen sind. In Zahlen bedeute das einen Umsatzeinbruch von rund 82 Prozent.
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