Kostenfreier Test ade
Ab heute gibt es keine kostenfreien Tests bei der Einreise aus Risikogebieten mehr. Die Regelung zur Pflichtquarantäne mit Tests im Verlauf der Isolierung gilt ab 1. Oktober. Die Teststationen sollen aufrechterhalten werden, allerdings sind sie jetzt kostenpflichtig.
Bye bye Urlaub – Reisepläne ad acta
Eine Umfrage des Reisebüro-News-Portals „Counter vor9“, an der rund 300 Reiseverkäufer teilnahmen, geht klar hervor, dass sich die Reisekrise fortsetzt und noch verschärfen wird. Gut zwei Drittel der Befragten erklärten, die meisten ihrer Kunden wollen in diesem Jahr nicht mehr verreisen.
Die Welle neuer Reisewarnungen für das europäische Ausland mache nicht nur bestehenden Reiseplänen einen Strich durch die Rechnung, sondern bringe auch Neubuchungen zum Erliegen. Die meisten Kunden hätten angesichts der zahlreichen Unsicherheitenn keine Lust mehr zu reisen. Es gäbe aber auch eine kleine Zahl von Kunden, die trotz bestehender Reisewarnungen an ihren Plänen festhielten. Dies seien überwiegend ältere Kunden, die sich eine Quarantäne, rein zeitlich leisten könnten.
Auch die Hoffnung auf einen Buchungsboom im nächsten Jahr bestehe kaum. Nur rund 25 Prozent ihrer Kunden hätten schon Reisepläne für 2021. Bei der Hälfte der Kunden sei auch im nächsten Jahr Deutschland der Urlaubsfavorit. Die Angst vor Reisewarnungen und vorm Fliegen setzen sich offensichtlich latent fest. Allenfalls direkte Nachbarländer wie Österreich, Dänemark oder die Niederlande spielten noch eine bemerkbare Rolle.
Corona-Aktualitäten
Österreich hat seine Corona-Schutzregeln wieder verschärft. Maskenpflicht besteht jetzt wieder landesweit in allen Geschäften, Bussen, Bahnen und Bank- und Postgebäuden. Damit nähert sich Österreich, nach einer Zeit der Lockerung, wieder den deutschen Regeln an. Der aktuelle Hotspot der Infektionen liegt in der Hauptstadt Wien. – Offen ist jetzt auch wieder die Frage, was aus der bevorstehenden Wintersaison im Alpenraum wird. Mehrere Wintersportorte hatten Hygienekonzepte vorgestellt. Jetzt soll eine einheitliche Regelung erarbeitet werden. Vom Après-Ski alter Prägung wird man sich aber mit hoher Sicherheit verabschieden müssen.
Portugal, bisher von einigen regionalen Hotspots abgesehen halbwegs heil durch die Pandemie gekommen, verschärft jetzt die Regeln. Dies trifft unter anderem die heimische Gastronomie. Erste Regel: Alkoholverbot ab 20 Uhr, wenn nicht gleichzeitig eine Mahlzeit eingenommen wird. Grundsätzlich sind Lokale um 23 Uhr zu schließen. Zweite Regel: Bei spontanen Zusammenkünften im öffentlichen Raum dürfen maximal 10 Personen aufeinandertreffen. Dritte Regel: In der Nähe von Schulen reduziert sich die Zahl von 10 Personen auf 4. Dies gilt insbesondere auch für Bars und Cafés.
Litauen verzichtet ab heute wieder auf die Quarantänepflicht bei Deutschen, die von dort aus einreisen. Alle Personen, die davor eingereist sind und sich noch in Quarantäne befinden, dürfen diese aber nicht vor dem geplanten Ende verlassen.
Die Kanarischen Inseln wollen sich spätestens im November wieder für Kreuzfahrten öffnen. Von daher scheint die, gestern berichtete Absichtserklärung von TUI Cruises durchaus berechtigt. – Die Vorgaben für Landausflüge sollen aber sehr streng gefasst werden. Zu den geplanten Maßnahmen gehören u.a. ein Formular, in dem alle Passagiere versichern müssen, dass sie keinen Kontakt mit Covid-19- Infizierten hatten. Alle Menschen an Bord müssen einen aktuellen, unmittelbar vor dem Anliegen durchgeführten, negativen Corona-Test besitzen. Die Reedereien müssen für alle Passagiere eine Versicherung abschließen, die für einen eventuell notwendigen Rücktransport der Gäste aufkommt.
Parallel hofft man auf Abkommen, die es auch per Flugzeug anreisenden Gästen ermöglicht, einen Urlaub auf den Kanaren zu verbringen. Einmal soll es hier, nach dem Angebot der spanischen Regierung, sogenannte „sichere Reisekorridore“ geben. Ob dies erfolgreich ist, wird sich weisen. Mallorca ist unterm Strich vor einigen Monaten bereits mit der „Korridoridee“ gescheitert. Alle potentiellen Möglichkeiten sind natürlich weiterhin vom Infektionsaufkommen auf den Kanaren abhängig. Derzeit liegt die Infektionszahl pro Hunderttausend Einwohner für die Gesamtkanaren bei 80 bis 90 Infektionen. Dies ist ein Durchschnittswert. Die Infektionszahlen auf den Kanaren unterscheiden sich von Insel zu Insel deutlich.
Durch eine EDV-Panne wurden von Mallorca und den Balearen in der letzten Woche niedrigere Infektionszahlen gemeldet als tatsächlich vorhanden. Dies teilte die spanische Gesundheitsbehörde gestern mit. Eine Aufhebung der Reisewarnung dürfte damit wieder in die Ferne rücken. Die de facto-Zahl der Infektionen liegt auf Mallorca bei 120 bis 170 je Hunderttausend Einwohner und überschreitet die Warngrenze des Auswärtigen Amts von 50 erheblich.
Unklare Regelungen gibt es derzeit in Tschechien. Wer im Land Kontakt mit Infizierten hatte, muss nicht mehr automatisch in Quarantäne, wenn nachweisbar ist, dass während des Kontakts ein Mund-Nasen-Schutz getragen wurde. Dies setzt voraus, dass man das belegen kann. Doch wer überprüft? Das Nachbarland Slowakei hat Tschechien, vermutlich auch deshalb, zum Risikogebiet erklärt.
Jordanien verhängt strenge Maßnahmen. Ab Morgen werden im Land die Schulen geschlossen. Es soll nur noch online unterrichtet werden. Cafés und Restaurants werden geschlossen und auf Lieferservice reduziert. Große Versammlungen, Beerdigungen und Familienfeiern werden verboten, bzw. sind auf ein Minimum von Teilnehmern reduziert. Die Regierung will hart durchgreifen und kündigte an, dass bei Verstößen eine Haftstrafe von bis zu zwei Wochen drohe.
Hurrikan Sally im Süden – Brände im Westen
In den USA ist ein zweiter starker Hurrikan im Golf von Mexiko unterwegs. Er wurde von National Hurricane Center“ inzwischen in die Kategorie 2 eingestuft. Damit droht der Südstaatenküste von Texas bis Florida bereits der zweite große Wirbelsturm der Saison. „Sally“ soll in der kommenden Nacht an Land gehen. Voraussichtlich wird dies in Louisiana im Großraum von New Orleans geschehen. Für den Lake Pontchartrain, direkt hinter dem Stadtzentrum von New Orleans, wurde eine Sturmwarnung erlassen. Das einfließende Wasser des Sees in die tieferliegende Stadt, hatte 2005 die katastrophalen Schäden durch Hurrikan „Kathrina“ verursacht.
Die ausgedehnten Waldbrände in Kalifornien, Oregon und Washington State sind nach wie vor nicht unter Kontrolle. Die Zahl der Todesopfer steigt weiter. Bislang meldeten die Behörden in Kalifornien, Oregon und Washington 33 Tote. Allerdings wächst auch die Zahl der vermissten Personen stark. Ausgedehnte Waldbrände werden inzwischen auch aus Teilen von Arizona, Colorado, Idaho, Utah und Wyoming gemeldet. Dies teilte das „National Interagency Fire Center“ mit.
Erstattung der Ansprüche von Thomas Cook-Kunden
Fast ein Jahr nach der Insolvenz des Reiseveranstalters haben nur ein Bruchteil der Betroffenen die versprochene Rückerstattung ihrer Ansprüche von der Bundesregierung erhalten. Von 68.000 Anträgen sind erst 5.000 ausgezahlt worden.
Da die Insolvenzversicherung nur bis zur Summe von 110 Millionen Euro aufkam, hatte sich die Regierung verpflichtet einzuspringen. Diese Verpflichtung entstand aus der bis heute nicht realisierten Neuregelung im Pauschalreiserecht.
Die festgelegte Unterdeckung war durch einen deutschen Sonderweg entstanden, der dem EU-Recht widerspricht. Dieses sieht eine hundertprozentige Kundenentschädigung im Falle einer Insolvenz vor.
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