DRR News – Der “Jumbo” wird 50

Lufthansa Boeing 747-100 - Foto: Lufthansa Photo: Boeing / Lufthansa-Bildarchiv 1970 D 114-13-2

Am 09. Februar ist es 50 Jahre her, dass die erste Boeing 747-100 zum offiziellen Erstflug (09. Februar 1969) über Seattle abhob. Die Boeing 747-100 war damals das größte Düsenverkehrsflugzeug der Welt.

Die Entwicklung und der Start 1969

Die Entwicklung eines neuen Verkehrsflugzeugs dauert normalerweise viele Jahre. Nicht beim „Jumbo“, nach nicht einmal vier Jahren Planungs- und Entwicklungszeit war der aus rund sechs Millionen Einzelteilen gebaute Jet flugbereit.

Die ersten 747 gingen an die damalige amerikanische Top Airline “Pan American”. Lufthansa war Kunde Nummer zwei und erhielt 1970 die erste Boeing 747-130 mit der Produktionsnummer 12. Die LH-Maschine mit der Registrierung „D-ABYA“ startete am 26. April 1970 erstmals auf der Strecke Frankfurt – New York.

Entwicklung – Charakteristika – Fun Facts

Damals gab es noch andere Platz- und Serviceangebote in der Luft. Lufthansa zum Beispiel bot, statt einer kuscheligen Business-Class, im Top-Deck eine Bar für die „besseren“ Gäste an. Die Erfindung von Bars, wie zum Beispiel in den A380 Maschinen der „Emirates“ hochgepriesen, ist also nicht wirklich etwas Neues.

Optische Charakteristik der Boeing 747 blieb bis heute der „Buckel“, in dem sich Cockpit und Oberdeck befinden. Der Jumbo hatte für damalige Verhältnisse gigantische Ausmaße: 70 Meter Länge, Spannweite knapp 60 Meter, Leitwerkhöhe 19 Meter. Das waren Herausforderungen für Wartung und Airport-Infrastruktur, die sich erst mit Inbetriebnahme des Airbus A380 wiederholten.

Stolz der historischen Flotte: Boeing 747-200 – Foto: Condor

Der Jumbo sorgte in deutschen Landen noch einmal für Schlagzeilen. Das war 1971. Da stellte der Ferienflieger Condor erst eine und dann noch eine zweite 747 in den Dienst des Chartergeschäfts. So flog man dann mit dem Großraumjet und über 500 Sitzplätzen nach Mallorca oder auf die Kanaren.

Zum Vergleich: Die erste Lufthansa 747 bot 364 Passagieren Platz. Lufthansa hält übrigens als eine der wenigen Fluggesellschaften bis heute am „Jumbo“ fest. Am 2. Mai 2012 erhielt man, als weltweit erste Passagier­fluggesellschaft, den „Enkel“ des ersten Jumbos die Boeing 747-8. Fast alle großen Fluggesellschaften haben das Vorgängermodell 747-400 inzwischen außer Dienst gestellt.

Boeing 747-8 heute – Foto: Lufthansa

Die tragische Seite der 747-Geschichte

Die traurige Seite des „Jumbo-Geburtstags“ ist die Verlustliste von insgesamt 63 Maschinen von Typ 747 mit insgesamt 3846 Todesopfern im Lauf der Fluggeschichte.

Die tragischsten Unfälle waren…

  • 1974, der Absturz der LH 540 beim Start in Nairobi. Dort kamen glücklicherweise „nur“ 59 der 157 Passagiere ums Leben.
  • 1977, der Unfall auf der Kanareninsel Teneriffa unter Beteiligung von gleich zwei Flugzeugen des Typs 747, die bei schlechter Sicht auf der Startbahn kollidierten. Es handelte sich um Maschinen der KLM und der Pan Am. Dieser Unfall kostete 583 Menschen das Leben und ist damit das schwerste Unglück der zivilen Luftfahrt bisher.
  • 1983 und politisch brisant, der Absturz von Korean Air Flug 007. Die 747-200 wurde von sowjetischen Abfangjägern über Sachalin abgeschossen.
  • 1988, der Sprengstoffanschlag auf eine 747 der PanAm, die über dem schottischen Lockerbie abstürzte
  • 1996, der Unfall einer 747-100 der TWA, die nach einer Explosion des Haupttanks bei Long Island ins Meer stürzte.

 

DRR unterwegs mit LH Boeing 747-8 von Frankfurt (FRA) nach Chicago (ORD)

 

 

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