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Hör-Träume
Was geht in Pandemiezeiten, wenn einem nahegelegt wird, dass man am besten gar nicht verreisen soll? Das Ausweichen auf Digitales. Das ist bei Videokonferenzen so und die unfassbar hohe Zahl von Podcasts spricht ebenfalls für sich.
Was geht fürs Deutsche Reiseradio in Pandemiezeiten? Podcasts liefern wir ohnehin. Aber was soll ich empfehlen, wenn einem nahegelegt wird, am besten gar nicht zu verreisen? Ich habe mich dazu entschlossen „Acoustic Dreams“, also Hör-Träume zu produzieren, denn nur mit News und Krisengesprächen tritt man, bei aller Wichtigkeit, auch ein wenig auf der Stelle.
Diese Hör-Träume werden sich dadurch auszeichnen, dass ich natürlich dort war. Meist war das, bevor die Pandemie über uns kam. Es ist also immer eine Kombination aus Erinnern und wieder Hinträumen. Herzliche Einladung, wenn Ihr noch nicht dort wart / Sie noch nicht dort waren.
Moin Travemünde
Der erste akustische Traum ist in Travemünde angesiedelt. Dort war ich tatsächlich während der Coronakrise. Das war genau in der Zeit, als wir den Eindruck hatten, jetzt geht wieder was. September 2020: Es war eine Auszeit an der Ostsee, verbunden mit ein klein wenig Recherche, denn Ausflüge macht man ja sowieso.
Schön und komfortabel wohnen
Untergekommen war ich in einer superschönen und noch sehr neuen Ferienwohnanlage auf dem Priwall. Das erschien mir in Coronazeiten die bessere Unterkunftsalternative zum Hotel. Der Priwall ist eine Halbinsel, die Travemünde direkt gegenüberliegt. Travemünde wiederum, das wissen viele nicht, ist letztlich ein Stadtteil der Hansestadt Lübeck, auch wenn da eine gewisse Entfernung dazwischenliegt.
Dort kann man entspannen und gleichzeitig viel erleben. Gleichzeitig ist es eine gute Gelegenheit in Erfahrung zu bringen, was es mit dem traditionellen Seebad auf sich hat und auf welche große Geschichte das Städtchen zurückschauen kann.
Im Podcast habe ich nicht nur viele Sehenswürdigkeiten angesehen, ich habe auch in die Geschichte geschaut, die Gegenwart inhaliert und versucht, die Diskussion um die Veränderungen eines Traditionsorts zu erkunden.
Außerdem habe ich frische Luft geatmet, bin viel und lange gelaufen und habe meine Ferienwohnung genossen, die reichlich Annehmlichkeiten hatte. Dazu existiert bereits ein Reiseradio-Check. Ach ja, vom Balkon der Wohnung hatte ich den direkten Blick auf Trave und Einfahrt in die Ostsee und natürlich umgekehrt. Eine Lieblingstätigkeit stand schnell fest: Pötte gucken. Davon wird im Podcast die Rede sein.
Die Sehenswürdigkeiten des Hör-Traums
Seefahrt
Geschichte und Geschichten rund um Travemünde und das Seebads sind Thema. Allen voran die Passat. Der Viermast-Segelfrachter liegt direkt am Priwall-Yachthafen und gehört zu den Pflichtstationen der Erkundung. Ein ausführlicher akustischer Besuch wartet im Podcast.
Der Priwall…
…ist eine Halbinsel. Das „alte“ Travemünde erreicht man nur per Auto- oder Fußgängerfähre. Die Landanbindung gibt es nach Mecklenburg-Vorpommern. Das ist heute problemlos. Vor 1989 war der Priwall von Westen aus gesehen, tatsächlich eine Insel, denn an Strand- wie Ortsende war die Welt vernagelt, nicht mit Brettern, sondern durch die DDR-Grenzanlagen. Davon wird die Rede sein, genauso wie vom Priwall als luftfahrttechnisches Zentrum Deutschlands. Überrascht? – Dann reinhören.
Bemerkenswert ist der Südteil der Halbinsel. Er ist und bleibt Naturschutzgebiet und Spazierengehen geht dort problemlos bis zu drei Stunden am Stück: Wasser, Natur, Schafe, Ostseebiotope – alles da
Citysightseeing
Auf der anderen Seite der Trave steht das eigentliche Städtchen mit einem romantischen Ortskern, der einmal das Zentrum des Fischerdorfs war. Dort bin ich aufs Seebadmuseum gestoßen. Es ist nicht nur ein wundervoller Ort, um die Geschichte Travemündes zu erkunden. Dort habe ich auch den Seebadmuseumsgründer und Vorsitzenden des Heimatvereins Siegfried Austel getroffen. Er hat im Podcast quasi die komplette Geschichte Travemündes abgedeckt und darüber hinaus wundervolle Geschichten erzählt.
Im eigentlichen Travemünde gibt es ebenfalls eine Promenade, die in Richtung Lübeck zum Fischereihafen und Skandinavienkai führt. In Richtung Meer geht es an vielen kleinen Restaurants vorbei zum alten Leuchtturm, zum riesigen Maritim-Hotelturm und natürlich zum Strand.
An der Vorderreihe kann man nicht nur Fischbrötchen kaufen, sondern auch Champagner und Austern in Strandcafés genießen. Hier ist die feine Meile, mit Kurhaus, dem ehemaligen Casino und fein renovierten Hotels. Dort tobte das gesellschaftliche Leben insbesondere in den 1950er und 1960er Jahren. Dolce Vita a la Ostsee, Nachtleben inklusive mit Stars wie Caterina Valente, Vico Torriani und den Kessler-Zwillingen. Mehr dazu im Podcast.
Dort war und ist auch das Zentrum des Badebetriebs, der auf eine lange Geschichte zurückblickt. Auch hierzu hat mir Siegfried Austel im Seebadmuseum die komplette Geschichte gezeigt und erzählt.
Der Kurzbesuch und das Wiederkomm-Bedürfnis
Das hat sich ganz schnell eingestellt. Einmal Travemünde, immer Travemünde sagen die eingefleischten Fans und auch ich hatte nach den wenigen Tagen, in denen ich auch noch Ausflüge nach Lübeck machte, das Gefühl unbedingt wiederkommen zu müssen. Um dieses Gefühl – vielleicht, hoffentlich – auch bei Euch / bei Ihnen zu erzeugen, habe ich den Podcast produziert. Travemünde ist kein urlaubstechnischer „One Night-Stand“. Wer dort war will mehr und das öfter.
So ging der letzte Tag zu Ende…
…im September 2020 und eines von Deutschlands feinsten Kreuzfahrtschiffen, die Europa, fuhr gerade auf den letzten Metern der Trave in die Ostsee. Die Passat lag fest verankert im Yachthafen und die Sonne ging über der Altstadt von Travemünde unter.
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