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Es gibt Urlaube, die sind weder zum Faulenzen, noch zum Ausschlafen da und vielleicht sind sie gerade deshalb etwas Besonderes. Wir reden heute über etwas, das Spaß macht, weiterbringen kann und von den Arbeitgebenden in Deutschland unterstützt werden muss, soll – müsste, sollte. Trotzdem machen nur rund 2 Prozent aller Arbeitenden tatsächlich Bildungsurlaub.
Warum gibt es so wenige Bildungsurlauber?
Diese Frage diskutieren wir im Reiseradio-Talk mit Lara Körber. Sie ist Mitgründerin des Web-Portals bildungsurlauber.de und weiß deshalb ganz genau wo die Probleme liegen. Da sie es so genau weiß, führt in Folge dazu, dass sie sich vorgenommen hat, mit ihren Aktivitäten diese Hindernisse aus dem Weg zu räumen und mit dem Web-Angebot sehr genaue Tipps, Ratschläge, Entscheidungshilfen und auch ganz konkrete Bildungsurlaubs-Angebote liefert. Wenn nur 2 Prozent von 27 Millionen Berufstätigen das Angebot nutzten, so Lara, sei das einfach viel zu wenig.
Bildungsurlaub – wie geht das?
Bildungsurlaub ist das Recht auf bis zu 5 Tage Weiterbildung für Arbeitnehmer:innen während der Arbeitszeit – und das jedes Jahr aufs Neue. Auch 10 Tage sind möglich, wenn der Anspruch des Vorjahres rechtzeitig auf das Folgejahr übertragen wurde.
Dies ist die generelle Formulierung. Allerdings hängt der gesetzlich verbriefe Anspruch vom Standort des Arbeitsplatzes ab. Bildung ist in Deutschland Ländersache. Dementsprechend gibt es in fast allen Bundesländern (Ausnahmen Bayern und Sachsen) ein eigenes Bildungsurlaubsgesetz. Dort muss man nachschauen um zu erfahren, welche Regeln gelten.
Einfacher und vor allem schneller geht das mit dem „30-Sekunden-Check“ auf Bildungsurlauber.de. Mit wenigen Klicks und der Beantwortung von wenigen Fragen gibt es die korrekte Antwort und bei Bedarf auch das entsprechende Formular, das bei der Beantragung beim Arbeitgebenden vorgelegt werden muss.
Formalia gelöst? – Das passende Angebot finden
Auch hier hilft das Bildungsurlauber-Portal. 645 Seminare und 10.320 Termine finden sich hier. Dies garantiert keine Vollständigkeit, aber das Angebote ist das umfangreichste an einer Stelle. Lara sagt im Podcast, man sei auf dem Weg das „Booking-Angebot“ für Bildungsurlaub zu werden, wenn man es nicht ohnehin schon sei. „Analog“ könnte man auch sagen, es sei einer der umfangreichsten Bildungsurlaubskataloge.
Licht und Schatten
Natürlich gibt es beim Bildungsurlaub, dessen Beantragung und den äußeren Umständen viel Schönes, aber auch immer noch Probleme, die gelöst werden müssen. Im Podcast haben wir natürlich auch über die Schwierigkeiten geredet, die es geben kann?
- Was machen die Menschen, die in Sachsen und Bayern arbeiten, wo es kein Bildungsurlaubsgesetz gibt und dementsprechend auch keinen gesetzlichen Anspruch?
- Was machen Alleinerziehende und Finanzschwache die den Anspruch zwar haben, aber die Realisierung schwierig ist?
- Was tun bei Widerständen des Arbeitsgebers?
- Die immer noch vorhandenen Vorurteile und Widerstände gegenüber Bildungsurlaub, wie: Das bringt eh nix?
- Die unterschiedlichen Gesetze und deren Auswirkung auf die eigentlich beabsichtigte Gleichbehandlung
Noch, so Lara im Podcast, ist nicht Alles ideal, aber sie habe sich vorgenommen mit ihren Kolleginnen und Kollegen weiter daran zu arbeiten, dem Ideal vom Bildungsurlaub Schritt für Schritt näher zu kommen und vor allem die Zahl der Teilnehmenden zu erhöhen. Dazu gehören auch weitere Schritte zur Verbesserung des Portals. Noch könne zum Beispiel keine individuelle und persönliche Beratung angeboten werden. Daran soll aber gearbeitet werden, auch wenn die Website schon gut strukturiert ist und Antworten auf die brennendsten Fragen liefert. Letztlich müsste auch eine Beratung für die Arbeitgebenden dazukommen, denn auch dort sei das Wissen um die positiven Effekte (auch für die Firmen) leider noch nicht gut genug verbreitet.
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