D-RR News 24.07.23 – Rhodos / TUI / Wetter / Travemünde

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Brennende Urlaubskrise – Zahlreiche Waldbrände in Griechenland

Griechenland ist gebeutelt, die zahlreichen Urlauber aus aller Welt auch. Waldbrände halten das Land und viele Inseln in Atem, eine Besserung der Situation ist bei anhaltender Hitze nicht in Sicht.

Rhodos

Die bisher schlimmsten Auswirkungen gibt es auf der Insel Rhodos. Hier mussten seit Samstag etwa 20.000 Urlauber aus ihren Unterkünften evakuiert werden. Im südlichen und südwestlichen Teil der Insel brennt es großflächig. Nach drehendem Wind waren, kaum vorhersehbar, auch zahlreiche Dörfer und Hotelanlagen im Großraum der Ortschaft Lindos gefährdet.

Die größte Herausforderung war, die evakuierten Urlauber erst einmal provisorisch unterzubringen. Bei zusammengebrochener Infrastruktur im direkten Krisengebiet (kein Strom, kein Telefon) ist dies extrem schwierig. Auch das Bemühen der örtlichen Reiseleitungen deutscher Veranstalter ihre Gäste zu informieren, scheiterte dadurch großflächig.

Der Deutsche Reiseverband (DRV) teilte mit:

Auf der Insel halten sich derzeit insgesamt rund 20.000 deutsche Urlauber von Reiseveranstaltern auf, betroffen von den Evakuierungen ist nur ein kleinerer Teil im Süd-Osten von Rhodos.

TUI

Strand unterhalb von Lindos / Rhodos – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Als Veranstalter mit aktuell 39.000 Gästen auf der Insel, ist die TUI besonders stark betroffen. 8.000 Personen seien von den Evakuierungen betroffen, teilte der Reisekonzern mit.

Thomas Ellerbeck, Mitglied des TUI Group Executive Committee sagte:

Wir fliegen Gäste von Rhodos zurück in ihre Heimatländer. Derzeit werden keine neuen Urlauber nach Rhodos eingeflogen. Wir empfehlen, bei einem geplanten Urlaubsstart in den nächsten Tagen vorerst auf andere TUI-Ziele umzubuchen. Wir bieten die kostenlose Umbuchung für die Urlauber und entlasten damit die Situation auf Rhodos

TUI hat erst einmal alle gebuchten Reisen nach Rhodos bis einschließlich Morgen abgesagt.

Hilfsmaßnahmen und Information

Das Ministerium für Tourismus hat die Einrichtung eines Helpdesks in der Stadt Rhodos bekannt gegeben. Ausländische Bürger, die sich an den Help Desk wenden möchten, können die folgenden Nummern anrufen:

  • 0030 2241-0443-30
  • 0030 2241-0443-35
  • 0030 2241-0443-38

Am Flughafen von Rhodos gibt es zudem einen „Help Desk“. Er dient als Anlaufstelle der betroffenen Touristen. Einige Urlauber mussten teilweise so kurzfristig evakuiert werden, dass es für sie nicht mehr möglich war, Reisedokumente und Ausweispapiere mitzunehmen.

Jetzt dicht am Brandherd: Lindos / Rhodos (Archivbild) – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Aktuelle Lage

Die Brände sind, auch am Montagmorgen, noch nicht unter Kontrolle. Insgesamt kommen zehn Löschflugzeuge und -Hubschrauber sind im Einsatz. Einige kommen aus Frankreich, der Türkei und Kroatien.

Weitere Brandgebiete

Auch auf Korfu mussten inzwischen Urlauber aufgrund von Waldbränden evakuiert werden. 12 Dörfer mussten evakuiert werden. Dies geschah teilweise auch auf dem Seeweg mit Privatbooten und Schiffen der Küstenwache.

Auf Euböa brennt es ebenfalls. Dort wurden inzwischen vier Dörfer im Süden der Insel geräumt.

Meteorologen haben die Fortsetzung der Hitzewelle, mit Temperaturen weit über 40 Grad, bis mindestens Donnerstag vorhergesagt. Von den hohen Temperaturen sind nach wie vor auch andere Regionen im Mittelmeerraum betroffen.

Wetterextreme auch in Italien

Hitzeort der letzten Woche: Collosseum in Rom – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Italien kämpft derzeit gleich gegen zwei extreme Wetterlagen. Im Süden herrscht nach wie vor brütende Hitze mit Temperaturen um die 45 Grad. Die Meteorologen warnen vor einem weiteren Temperaturanstieg. Man müsse mit Werten bis 48 Grad auf Sardinien und Sizilien rechnen.

In Norditalien hingegen gab es schwere Unwetter, mit Starkregen und Hagel. Besonders betroffen ist die Region Emilia-Romagna. Auf Twitter sorgte ein Video für Aufsehen, das offensichtlich in Mailand aufgenommen wurden. Man sieht, wie Regen, mit Hagel vermischt, durch die Straßen fließt. Das Bild macht den Eindruck als trieben Eisschollen durch die Straße.

Personalmangel im Gastgewerbe

Der deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) hat erneut das Thema „Fachkräftemangel“ in die Öffentlichkeit gebracht. Derzeit fehlten im Bereich von Hotels und Gastronomie rund 65.000 Fachkräfte. Bei den Arbeitsagenturen steht die Zahl offener Stellen bei etwa der Hälfte. Das läge daran, dass viele Betriebe offene Stellen gar nicht erst meldeten, da die Erfolgsaussichten ohnehin zu gering seien.

Die offenen Stellen haben starke Auswirkungen aufs Geschäft. Immer mehr Betriebe führten zusätzliche Ruhetage ein oder stellten das gastronomische Angebot auf Selbstbedienung um.

Amsterdam: Kreuzfahrtschiffe raus!

(Symbolbild) – Foto: MSC Cruises

Die ohnehin von einem starken „Overtourism“ betroffene niederländische Metropole will jetzt die Kreuzfahrtschiffe von den Anlegestellen in der Nähe des Stadtzentrums verbannen. Der zentrale Kreuzfahrthafen soll gesperrt werden.

Als Begründung heißt es, diese Reiseform passe nicht zur Nachhaltigkeitsagenda der Stadt, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Zudem brächten die dort durchgeschleusten Touristen keinen großen wirtschaftlichen Effekt, dafür seien die Aufenthaltszeiten meist zu kurz.

Amsterdam hat bereits seit einigen Jahren dem Massentourismus den Kampf angesagt. Begonnen hatte das mit der Einstellung von Tourismuswerbung. Danach folgte die Einführung der wohl höchsten Bettensteuer in Europa. Sie beträgt sieben Prozent des Übernachtungspreises plus zusätzlich drei Euro pro Person und Tag. Die Zahl touristischer Übernachtungen wurde zudem auf 20 Millionen pro Jahr begrenzt. Anlass dafür war der Rekord von 22 Millionen Übernachtungen im Jahr 2019.

Travemünder Woche

Travemünde – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Sie ist zurück in voller Schönheit und mit vollem Angebot. Motto: Regattasegeln auf Weltklasse-Niveau trifft maritimes Volksfest mit ganz viel Herz.

Seit letztem Freitag und bis zum nächsten Wochenende treffen sich Segelsportfans in Lübecks Ostseebad. Sport ist das Hauptthema der Travemünder Woche, allerdings gibt es jetzt auch wieder ein groß angelegtes Begleitprogramm. Ort und Veranstaltung sollen noch mehr verschmelzen, deshalb bereichern ortsansässige Vereine und Verbände die Travemünder Woche mit vielen Angeboten

Die Regatten beginnen täglich um 11 Uhr und gehen bis in die Abendstunden. Das Festival-Areal ist bis 30. Juli täglich von 11 Uhr bis 22 Uhr (an den Wochentagen) und von 11 Uhr bis 23 Uhr (am Wochenende) geöffnet.

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