D-RR225 Visit the USA – inkl. Spartipps vom IPW’23

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Hier ist die ausführliche Zusammenfassung der Erfahrungen, die ich vom IPW 2023 mitgebracht habe. IPW, das ist ein jährlich stattfindender Reisekongress in den USA, verbunden mit einer Reisemesse. Es werden also auch Geschäfte gemacht.

Das Reisegeschäft in Richtung USA läuft wieder, aber es gibt doch eine Menge Faktoren, die die Begeisterung mindern. Darüber muss man reden, vorort und auch im Podcast.


Die Themen

Die Reisepreise sind extrem gestiegen. Trotzdem sind die deutschen Reiseveranstalter zufrieden. Es wird wieder gebucht, auch wenn Hotelpreise – je nach Ziel – ins Unermessliche gestiegen sind und die Flug-Ticketpreise an Rekordmarken kratzen.

Die Warteschlangen bei der Einreise sind je nach Größe des Airports nach wie vor unermesslich lang und der Zeitaufwand für die Formalitäten zeitlich entsprechend groß. Ich habe, einmal mehr am O’Hare Airport in Chicago rund 90 Minuten gebraucht.

Es gibt inzwischen Menschen, die schreiben die USA ab, da sie sich nicht mehr sicher fühlen, angesichts der Meldungen über immer häufiger stattfindende Schießereien im öffentlichen Raum.


Die Reaktionen und Äußerungen

Eingang Concention Center San Antonio / TX – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

All das zog sich wie ein roter Faden durch Gespräche, Interviews und Pressekonferenzen. Thematisch weit vorn waren die US Travel Association und ihr immer noch neue Präsident und CEO Geoff Freemann.

Er setzte die Probleme selbständig auf die Themenliste der Pressekonferenz im Convention Center von San Antonio in Texas und war sympathisch sachlich, aber deutlich klar in seiner Aussage. – Seine Statements gibt es wörtlich im O-Ton innerhalb dieses Podcasts.

Die Sache mit den Preisen

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Alle Verantwortlichen betonen gegenüber den Delegierten aus dem Ausland, dass die hohen Übernachtungspreise eindeutig dem in den letzten Jahren beherrschenden Inlandsmarkt zu verdanken sei. Das, was derzeit an Hotelraten und Mietwagengebühren aufgerufen werde ins jenseits der deutschen Standard-Finanzrealität. Anders gesagt: Das Land ist sauteuer geworden!

Buchungstipp

Die eindeutige Empfehlung aller heißt: Such Dir einen deutschen Veranstalter, der den Markt kennt und gut verhandelt hat. Nur dort gibt es derzeit Preise, die das Urlaubsbudget nicht sprengen.

Hotspots umgehen

Eine kleine Chance günstiger wegzukommen besteht, wenn man sich wegbewegt  von Hotspots und an Orten übernachtet, die bei der Beliebtheit bisher eher in der zweiten Reihe standen. Danach hab ich dann mal versucht Ausschau zu halten, mit durchwachsenem Erfolg.

Aber es ist schon ein USA-Reisepodcast mit der Bemühung ziemlich viele Spartipps weiterzugeben. Dafür hab ich in den drei Kongresstagen mit ziemlich vielen Menschen geredet und alles inhaliert, das den Geldbeutel zumindest etwas schont. Hört den Podcast und lasst Euch von Touristikern aus unterschiedlichen Destinationen sagen, wie sie mit dem Thema umgehen und was sie anbieten können.

Die Beispiele sind der Hitliste der deutschen Touristen geschuldet.

Florida…

…ist extrem teuer geworden. Ohne Buchung über deutsche Veranstalter geht hier nichts mehr zu normalen Preisen. Dazu gibt es bereits den Podcast 221 von Ende Mai. Geändert hat sich seitdem fast nichts.

Florida, hier: Seaside (Panhandle/Nordflorida) – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

New York City

Hier war Übernachten schon immer teuer. Hier drei Tipps zum Sparen.

  1. Schon immer galt: Wer die tägliche Bahnfahrt nicht scheut, kann zum Beispiel auf der anderen Seite des Hudson River in New Jersey übernachten.
  2. Heißer Tipp könnte auch Staten Island sein. Dort gibt’s nur wenige Hotels dafür aber die kostenlose Fährverbindung zur Südspitze Manhattans am Battery Park.
  3. Alternative wäre eine Übernachtung in Brooklyn. Hier kann man auch die Subway nach Manhattan nutzen. Der sieben Tage Pass für die U-Bahn ist extrem günstig. Kostet Zeit, kann aber viel Geld sparen.

Das lässt sich dann vielleicht in eine Broadway Show investieren oder an der neuen Pflichtadresse in der 45. Straße in der Nähe des Times Square.

Museum of Broadway

Es könnte ein neuer Touristen-Hot-Spot werden. Ich habe mit Salesmanagerin Victoria Cairl gesprochen und das, was sie erzählt, macht Lust auf den Besuch. Hört selber.

Sie berichtet von den Attraktionen des interaktiven Museums in der 45. Straße, in Laufweite des Times Square und hat neben den Dauerbrennern auch einen Tipp für eine neue Inszenierung.

Es ist die Neufassung des gigantisch komischen Billy Wilder-Spielfilms „Some like it Hot“. 1959 gedreht, mit Marilyn Monroe, Jack Lemmon und Tony Curtis in den Hauptrollen, läuft es jetzt am Broadway. Ihre Beurteilung: Wenn Du den Film kennst, wirst Du das Musical lieben. Derzeit zu sehen im “Shubert Theatre” in der 44th Street.

Info: Museum of Broadway NYC

Info: Some Like it Hot – The Musical

California

Ventura County Coast – Foto: Visit California

Schon immer in den Top 3, warten auch im Westen an den touristischen Hauptorten Phantasiepreise in Sachen Hotels, Mietwagen und  Restaurants. Hier kann man eventuell ausweichen. Nicht L.A. oder Santa Barbara an der Küste, sondern vielleicht irgendwas in der Mitte und trotzdem mit Pazifik, Küste und dem „Right Surf“.

Ventura County Coast

Genial: VW-T1 Bus als Werbträger – Foto (c) Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Mein Blick bleibt in der Messehalle an zwei Surfbrettern hängen, die sind montiert auf dem Dach eines alten T1-VW Bus aus den 1960ern. Aufgemotzt, schick, glänzend. Leider ist nur noch der vordere Teil des Kultautos vorhanden. Abgesägt.

Den Grund erfahre ich von Yuliana Gonzalez und Kristal Silva, Vertreterinnen der Ventura County Coast, die mit Leidenschaft begründen, warum es mindestens genauso gut oder eher besser ist, bei ihnen unterzukommen und Los Angeles wie Santa Barbara per Tagesausflug abzuhaken. Natürlich haben wir auch über Aktuelles aus dem Tourismus dieser Region gesprochen.

Ach wie schön! Aber zurück in die Preisrealität. Auch hier gibt es kaum ein Motel- Zimmer unter 150 Dollar die Nacht. Grenze nach oben? Offen!

Info: Ventura County Coast

Texas Tribute

IPW-Stand von New Braunfels – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

IPW fand dieses Jahr in Texas statt. Boots, Hats und ein wenig Western Feeling überall. Und dann stehe ich vor dem Messestand von New Braunfels. Als Hesse weiß ich: Braunfels liegt im deutschen Lahntal zwischen Wetzlar und Limburg. Über die Verbindung, die Geschichte, das deutsche Vermächtnis mitten im „Lone Star State“ hat mich Melissa Welch-Lamoreaux aufgeklärt. Alles im Podcast.

Wer im November in Texas sein sollte und Volksfeste mag, notiere sich das „New Braunfels Wurstfest“ – Motto 23: „Sprechen Sie Fun“

Drei Gründe für New Braunfels von Melissa

Die Gastfreundschaft, besonders Deutschen gegenüber. Jeden Tag, zu jeder Jahreszeit, Immer.

Es ist erstaunlich wie sehr Deutschland Amerika beeinflusst hat und Texas. Deutsche Herkunft ist hier was Wichtiges.

Du hast hier eine verdammt gute Zeit.

Sprechen Sie Fun? – New Braunfels. “German Heritage” auf einer IPW Party. – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Billiger ist Texas allerdings nicht, zumindest solange man sich in der Nähe der großen Städte oder an den Stränden des „Gulf of Mexico“ aufhält.

Info: New Braunfels

Info: Wurstfest

Pennsylvania

Kehren wir an die Ostküste zurück. Auch da gibt es die zweite und sehr spannende Reihe von Orten, die bisher allenfalls bei der dritten oder vierten Reise besucht wurden. Warum nicht mal am Anfang?

Tipp: Runter von der Interstate

Die Ostküsten-Rennstrecke führt wahlweise von New York nach Norden über Boston in Richtung New England oder aber nach Süden über Philadelphia in die Hauptstadt Washington. Zwischen den Städten werfen sich die meisten Roadtrip-Touristen auf die Interstate 95 und rauschen an wirklich schönen Ecken vorbei. Das sollte man ändern. Nicht nur, weil es dort auch noch günstigere Hotels gibt.

PA Unknown Places

Pennsylvania ist groß und dementsprechend gibt es auch noch ein paar attraktive Unbekannte. Sarah de Santis nannte mir dementsprechend ein paar Geheimtipps, die selbst ihre Landsleute nicht oder kaum kennen

Kinzua Bridge als Skywalk – Foto: Wikipedia-CClicense
  • Erie und der Erie-See, einer der “Great Lakes of America” + Presque Isle State Park
  • Pennsylvania Wild im Norden des Bundesstaats mit viel Natur, bekannt als „Dark Sky Region“. Es gibt dort keinerlei Lichtverschmutzung. Dort ist auch der „Kinzua State Park“ mit einer ehemalige Eisenbahn-Hochbrücke. Der Viadukt war mal einer der höchsten der Welt. Ein Tornado hat die Hälfte zerstört. Der „Rest“ dient jetzt als sensationeller Skywalk.

Die Gegend ist im Übrigen eine günstigere Alternative zum „Indian Summer“, der Laubfärbung im Herbst.

Info: Pennsylvania   

The Countryside of Philadelphia

Wer in Philadelphia (Geburtort der Nation) Station macht, kann ebenfalls Natur genießen. Nach zwei oder drei Tagen Stadt geht’s raus aufs Land. „Countryside of Philadelphia” nennt sich die Region und Greg Edevane, Director of Global Development, verstand es, mir Lust auf Mehr zu machen.

Die Region, die Philly fast umschließt, ist bekannt für die besten Golfplätze der Nation, für Sport aller Art, für Genuss durch Bio-Landwirtschaft, Pilzzucht, 38 Brauereien und diverse Weingüter.

Es gibt viel Geschichte und einmal mehr Shopping. Das größte Einkaufszentrum der Vereinigten Staaten ist die “King of Prussia Mall” in Valley Forge.

Von Leger bis Luxus: King Of Prussia Mall – Foto: Countryside of Philadelphia

Gartenfreunde kommen ebenfalls auf ihre Kosten. Die schönsten Landschaftsgärten des Landes liegen genau dort. Der berühmteste unter Ihnen ist Longwood Gardens.

Longwood Gardens – Foto: Countryside of Philadelphia

Auch Greg plädiert für die Buchung der Reise in Deutschland und sagte mir im Podcast:

Inzwischen ist es besser bei einem deutschen Spezialveranstalter zu buchen, wie z.B. America Unlimited und Canusa oder rechtzeitig vorher online. Man sagt ja immer drei Tage Philly, zwei Tage Countryside. Das lässt sich bei den Veranstaltern auch super als Kombi buchen. Die wissen, was Du brauchst und haben das auch.

Info: Countryside of Philadelphia

Fazit

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Fassen wir zusammen. Die USA sind weiterhin eine Traumdestination für Deutsche. Allerdings: Günstig war einmal und das wird sich so schnell auch nicht ändern.

  • Wer bucht, sollte das bei hiesigen Veranstaltern tun, denn auch Flugpreise und insbesondere Mietwagen sind hier günstiger.
  • Für spontane Roadtrips, gleich wo, muss man tief in die Tasche greifen.
  • Die Einreise ist, abhängig vom Zielflughafen, zeitaufwendig und eine Verbesserung muss dringend her. Konkret: Atlanta (ATL) ja. New York (JFK & EWR) und Chicago (ORD) sehr schwierig, besonders wenn man Anschlussflüge hat. Pre Clearance in Deutschland bleibt wohl erst einmal ein schöner Traum.
  • Das Land ist schön, Städte mitunter gefährlich. Gesunder Menschenverstand hilft aber die Gefahren zu mindern.

Info USA

Das P.S.: Achtung! Tip-Inflation

So teuer kann der Vorschlag werden – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Zu guter Letzt noch ein Ärgernis, auf das man achten muss. Das Thema „Tip“, also Trinkgeld oder Servicegeld, ist völlig außer Kontrolle geraten. Die erwarteten Prozentsätze stiegen in schwindelerregende Höhe.

Wer für ein Dinner zu zweit im Mittelklassebereich mit fast 200 Dollar zur Kasse gebeten wird und dann auf der Kreditkartenabrechnung die Tip-Empfehlung von 25%, sprich fast 50 Dollar findet, wird das nicht mehr komisch finden. Besonders dann, wenn das Lokal bei der – Rechnung für Touris – schon mal klammheimlich 20% Service inkludiert hat. Ja, gibt’s. Nein, ist nicht illegal und Ja, ist unverschämt. Augen auf also bei der Rechnung im Restaurant.

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