Reiseradio – Kommentar
Mission Impossible oder „Kobra, übernehmen Sie“
Ich könnte jetzt noch mehr schlaue Schlagzeilen, Gedichte, Verse, etc. auspacken. Beim Nachdenken bleib ich immer öfter am Filmtitel „Mission Impossible“ hängen. Alte Menschen wissen zudem, dass es eine vorangehende Fernsehserie in den 1960er Jahren gab, die den deutschen Titel „Kobra, übernehmen Sie“ hatte. Extreme Schlachten (Material, Geist & Technik) fanden und finden da statt. Der Einsatz lohnt sich, das Gute siegt immer. Immer waren es Einzelkämpfer und immer wollte der Auftraggeber nicht damit in Verbindung gebracht werden: „Hören Sie gut zu, das Tonband mit dem Auftrag vernichtet sich 20 Sekunden nach dem Anhören selbständig“.
Aber wer ist Kobra? Und könnte Kobra nicht heute auch die drängenden Probleme in der Welt lösen? Ok, ich höre es schon: Wer garantiert, dass “Kobra” die Guten und nicht die Bösen sind? – Richtig, aber das war Fernsehwelt und in Film, Fernsehen, TikTok, Insta und überhaupt steht heute fest, wer gut ist; meint der jeweilige Schreibende.
In der Realität brennen in Griechenland und Canada derzeit ganze Landstriche ab, Baden-Württembergische Städte saufen ab und Dörfer im bayerischen Voralpenraum werden vom Hagel erschlagen.
Auf X, vormals Twitter, las ich gestern (Urheber vergessen, spielt dabei aber keine Rolle): „Die Klimakleber können die Arbeit einstellen. Die Natur hat übernommen.“ – Wenn ich auf die aktuellen Schäden schaue, bin ich geneigt zuzustimmen. Wie hieß es bei einem Autokonzern vor Jahren: „Umparken – im Kopf“. Kobra übernimmt nicht mehr und die Mission wird zusehends unmöglich. Tom Cruise rettet die Welt nicht. Das müssen wir schon selber tun. Die Zeit dafür ist knapp.
Flugverkehr hat Umweltproblem
Es gibt eine neues Denkmodell (Thinkpaper #21) von Eurocontrol zum europäischen Langstreckenflugverkehr und den Bemühungen, um synthetisch-nachhaltiges Kerosin und die Umsetzungsaussichten.
Die europäische Luftkontrolle konstatiert, dass zwar nur 10 Prozent der Flüge aus dem EU-Raum und Großbritannien Langstreckenflüge über 3.000 Kilometer ausmachen, diese Flüge allerdings für 50 Prozent der CO₂-Emissionen verantwortlich sind. Falls sich nichts ändere, müsse man im Jahr 2050 sogar von 60 Prozent ausgehen. Es bestehe damit höchste Priorität etwas gegen den ökologischen Fußabdruck gerade dieser Flüge zu unternehmen.
Gleichzeitig wird festgestellt, dass 90 Prozent dieses CO₂-Ausstoßes von den großen Flugzeugmodellen (Boeing 747, 777, 787 & Airbus 380, 350, 340, 330) ausgestoßen würden.
Es sei genügend über die notwendige Produktion von nachhaltigem Flugzeugkerosin (SAF) diskutiert worden. Dies sei aber nicht die einzige technologische Möglichkeit, wenn auch die derzeit am schnellsten realisierbare.
Das Denkpapier fragt nach weiteren technologischen Innovationen wie Batterie, Brennstoffzelle, Wasserstoff, Methan, Ammoniak oder Sonnenenergie. Es liefert ein noch hypothetisches Szenario und berechnet wieviel Zeit, Energieausstoß und Kosten die Durchführung solcher Flüge benötigt. Allerdings konstatiert das Papier auch, dass wir derzeit nicht in der Lage wären auch nur eine einzige genannte Technologie zu realisieren. Gefragt sei technische Innovation, die neben der massenhaften Produktion von SAF angeschoben werden müsse. Außerdem müssten an neuen nachhaltigeren Flugzeugen geforscht und die die Erneuerung der Airline-Flotten vorangetrieben werden. Betrachte man alle Faktoren, seien die Aussichten einer Problemlösung derzeit nicht sehr hoch.
Canada brennt weiter
Die „Wildfires“, insbesondere in den Northwest Territories sind noch lange nicht unter Kontrolle. Nach der Hauptstadt Yellowknife musste am Wochenende auch das Städtchen Hay River vorsorglich evakuiert werden.
Waldbrände sind in Canada zwar nicht ungewöhnlich. Allerdings handelt es sich in diesem Jahr um die schlimmste und am meisten ausufernde „Wildfire“-Saison aller Zeiten. Es sei inzwischen eine Katastrophe nationalen Ausmaßes. Der kanadische Premierminister Justin Trudeau erklärte, dass irgendwie jeder Kanadier von den Feuern betroffen sei gleich ob direkt oder indirekt in Sachen Aufnahme von Evakuierten aus anderen Provinzen und deren Versorgung.
Teneriffa: Brände eingedämmt
Die Waldbrandsituation auf Teneriffa hat sich inzwischen stabilisiert. Die Arbeit der Feuerwehren ist in die Kontroll- und Löschphase übergegangen. Alle Bewohner, die evakuiert werden mussten, sind inzwischen in ihre Häuser zurückgekehrt.
Weiterhin ist der Zugang zum Wald und zu den Wanderwegen verboten, um die Bevölkerung nicht zu gefährden. Die Straßen zum Teide Nationalpark sind von Süden her wieder geöffnet, obwohl es noch einige Sperrungen gibt und die Bevölkerung aufgefordert wird, weiterhin Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.
Ergebnis der EVG Urabstimmung
Der Tarifkonflikt ist noch nicht in der Ablage. Bis zum Freitag konnten die Gewerkschaftsmitglieder darüber abstimmen, ob sie den Vorschlägen des Schlichterspruchs zustimmen oder nicht. Der Vorstand der Eisenbahner-Gewerkschaft hatte dies empfohlen, die Entscheidung darüber allerdings den Mitgliedern überlassen. Die Wahrscheinlichkeit der Zustimmung von mindestens 25 Prozent ist hoch aber noch nicht sicher. Heute will die EVG das Ergebnis bekanntgeben. Um auf der sicheren Seite zu sein müssten allerdings mehr als die Hälfte dem Schlichterspruch zustimmen.
Es geht weiter
Neues Ungemach droht aber bereits am Horizont. Ende Oktober läuft der Tarifvertrag zwischen Deutscher Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL aus. Bekanntermaßen geht es in diesen Verhandlungen meist härter zur Sache.
Am Boden bleiben
Klimaaktivisten der Gruppe „Am Boden bleiben“ haben am Freitag auf dem Flughafen der Nordseeinsel Sylt gegen den verstärkte Betrieb von Privatflugzeugen protestiert.
Es gab zwei Versuche auf das Betriebsgelände zu kommen. Versuch 1 scheiterte bereits am Morgen. Etwas später gelang es den Protestierenden auf das Gelände zu kommen und mit Fahrrädern die Runway zu blockieren. Der Flugbetrieb musste kurzzeitig eingestellt werden, bis die Polizei die Protestierenden von der Rollbahn geholt hatte.
Die Demonstration sollte ein Zeichen gegen den verstärkten Betrieb von Privatflugzeugen auf der Insel sein. Die Strecke zwischen Hamburg und Sylt ist eine der am meisten von Privatflugzeugen genutzte Strecke in Deutschland.
Mehrwertsteuer in der Gastronomie
Seit Wochen und Monaten fordert der DEHOGA die Beibehaltung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes für die Gastronomie in Deutschland. Die Regierung will an diese Entscheidung offensichtlich nur sehr zögerlich heran und will offensichtlich erst zum Ende des Jahres tätig werden. Das Verfahren könnte sich dann hinziehen, da die Verlängerung des entsprechenden Gesetzes auch im Bundesrat zustimmungspflichtig ist.
Was Restaurants und Hotels retten könnte, kostet viel Geld. Geld, das nicht nur den Bundeshaushalt, sondern auch die Steuereinnahmen von Ländern und Gemeinden betrifft.
Der Hotel- und Gaststättenverband hat darauf verwiesen, dass bei einer Rückkehr zum Steuersatz von 19 Prozent rund 12.000 Betriebe in ihrer Existenz gefährdet seien.
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