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Heute gehen wir unter die Spieler. Allerdings wird selbst in der Welthauptstadt der Zocker mehr Geld mit Shows, Entertainment, Hotels und anderen Dingen gemacht als mit dem Glücksspiel. Kaum zu glauben, aber sehr wahr. Auch darüber reden wir in unserem Special über Las Vegas.
Viva Las Vegas! Kaum ein Star steht für Las Vegas so sehr wie Elvis. Und überall rund um den Strip oder im alten Teil der Stadt trifft man ihn. Überall, denn Elvis gibt es ungefähr 130 Mal in der Wüstenstadt im amerikanischen Bundesstaat Nevada. – Die Elvisse verdienen ihr Geld – klar als Elvis und das in Shows, auf der Straße, in Hochzeitskapellen und in Casinos. Eben dort, wo man Elvis erwartet. Fürs Selfie mit einem der 130 Exemplare darf man als Tourist natürlich ebenfalls gern in die Tasche greifen. Diese Geschichte belegt: In Las Vegas ist ALLES ziemlich unecht.
Vegas-Impressionen ganz kurz:
In den letzten Jahren setzen die Planer zusätzlich auf Hotels und Resorts, die Luxus bieten, aber ihre Gäste vom Dauerlärm der Casinos verschonen. Zum Spielen muss man woanders hingehen. Vier und fünf Sterne bieten Resorts wie das COSMOPOLITAN an, einen Pool auf der Terrasse im 14. Stock, mit Allem, was das Herz begehrt. Auch wenn es vor wenigen Wochen, gerade an diesem Pool mal gebrannt hat, ist das entspannte Gefühl schon wieder zurückgekehrt. Alles wieder frisch und neu. Nix mehr zu sehen. Das macht Las Vegas auch aus: Wer mit Service Geld verdienen will, muss schnell sein, flexibel und sich immer wieder neu erfinden. Ich war insgesamt schon vier Mal in Las Vegas. Immer mit einigen Jahren Abstand und immer wieder wurde ich überrascht, wie stark sich das Unterhaltungszentrum in 5 bis 7 Jahren verändert hatte. – Nachteil dieses Geschehens: Die Geschichte von “L-A-S” kann man sich meist nur noch erzählen lassen. Denn in der Regel ist die Abrissbirne gnadenlos. Übrig bleiben dann nur ein paar gerettete Leuchtreklamen im NEON-Museum und die Erzählungen von Menschen, die schon seit Jahrzehnten hier leben.
Daran hat sich grundsätzlich auch nix geändert. Es wachsen immer mehr Hoteltürme in den Himmel. Der Sensationshunger wird immer größer und Attraktionen und Shows wechseln häufiger. War der künstliche Vulkan vor dem MIRAGE am Anfang eine Sensation, so nimmt ihn der Besucher heute nebenbei zur Kenntnis. Die Piratenschiffe vor TREASURE ISLAND sind vielleicht noch was für die Kids. Schlagzeilen machen dann neue Projekte. Auch Las Vegas besitzt jetzt ein Riesenrad, zurzeit große Mode. Und die Shows werden immer perfekter, unter anderem dank CIRQUE de Soleil. Die kanadische Unterhaltungsmaschine ist inzwischen mit 8 Shows am Strip vertreten. Da mag man fast wehmütig werden, wenn man an die Zeiten zurückdenkt, als hauptsächlich Stars wie Frank Sinatra, Dean Martin und Sammy Davis jr. die Stadt in der Wüste von Nevada beherrschten.
Las Vegas ist längst zum Familienreiseziel geworden, die Reichen und Schönen sind in der Minderzahl. Groß aber bleibt das Geschäft. Jetzt eben mit Bill und Jim aus Texas und Familie Smith aus dem mittleren Westen. 40 Millionen Besucher pro Jahr, rund 160 Tausend Gästebetten und ein Gesamtumsatz von etwa 12 Milliarden Dollar sprechen eine eigene Sprache. Exklusiv sind in vielen Fällen nur noch der schöne Schein und das Recht – ohne große Fragerei – eine Heiratslizenz auszustellen, das passiert pro Jahr immerhin über 100 Tausend Mal. Und die Zeremonie lässt sich in eine der 50 Wedding Chapels verlegen, mit kuriosen Angeboten.
Reisenews vom 17. August 2015
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