D-RR News 13.02.25 – Santorini, Einkauf, Bahntrips & mehr

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Santorini und Nachbarn – Katastrophe in Sicht?

Noch lässt sich das nicht mit Bestimmtheit sagen. Immerhin sind es weit über 1.000 Erdbeben, die die Insel und ihre Nachbarn Amorgos und kleinere Inseln seit Anfang Februar erschüttert haben.

Das Zentrum der Beben könnte sich Richtung Wasser verlegen. Damit wären auch Tsunamis nicht ausgeschlossen. Die Wahrscheinlichkeit von Erdrutschen steige. 

Streit unter Wissenschaftlern

Auch wenn von Behördenseite inzwischen Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen erlassen wurden. Die Fachleute sind sich nicht einig, wie stark die Auswirkungen sein könnten. Auch ein Ausbruch des lange stillen Vulkans könne wohl nicht mehr ausgeschlossen werden, sagt zumindest der Seismologe und Wissenschaftler Akis Tselentis.

Er befindet sich im offenen Streit mit er Behördenkommission. Davor hatte er den „Nationalen Ausschuss für seismische Risikobewertung“ verlassen mit der Begründung, darin säßen zu viele unqualifizierte, politisch beeinflusste Laien, die die Lage verharmlosten. Sie würden, trotz der strengen Sicherheitsanordnungen, Meinungen vertreten, die hauptsächlich von Politikern und Hoteliers gerne gehört würden.

Kommt eine große Katastrophe?

Tselentis sagte gegenüber einer griechischen Zeitung auch, dass er befürchte, dass die Erdbeben auch tief liegende Magmakammern des Vulkans wieder freilegen könnten, zumal die Intensität der Beben nicht nachlasse. Sollte es zu einem Seebeben kommen befürchtet er Tsunamis in der gesamten östlichen Mittelmeerregion. Auch Beben mit einer Stärke über dem „Skala Wert 6“ seien nicht auszuschließen.

Eine Katastrophe wie 1956 halte aber auch er noch für unwahrscheinlich. Damals kamen auf der Insel rund 40-50 Menschen ums Leben. Der ausgelöste Tsunami hatte eine Wellenhöhe von bis zu 25 Metern.

„Stühle rücken“ bei Veranstaltern

Der große Schweizer Reiseveranstalter Hotelplan und seine deutsche Tochtergesellschaft V Tours wechseln den Besitzer. Die DERtour-Gruppe hat den Veranstalter vom verkaufenden „Supermarkt-Konzern“ Migros erworben. Alle Firmen sollen, so DERtour allerdings selbständig weiter existieren. Einzige Ausnahme ist das Hotelplan-Ferienhaus-Portal Interhome. Dies wurde vom Ferienimmobilienkonzern „Home to Go“ erworben.

Wirtschaftsbaustelle Tourismus (Symbolbild) – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Aus großen deutschen Veranstaltern werden immer öfter internationale Konzerne. TUI hat das vorgemacht, Thomas Cook ist daran gescheitert. Die DERtour-Gruppe geht in solchen Situationen meist behutsamer vor, aber verbessert jetzt ihre Wettbewerbssituation in der Schweiz und Großbritannien. Dort ist Hotelplan gut vertreten.

Der Deal ist beschlossen, kartellrechtliche Fragen müssen aber noch geklärt werden.

Bahnreisen beliebter?

ICE am Airport Frankfurt – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Es könnte, trotz der Krisen bei der Deutschen Bahn ein Anzeichen dafür geben. Der Reiseveranstalter Ameropa hat Bilanz für 2024 gezogen. In der Medienmitteilung heißt es

Die Nachfrage nach Bahnreisen steigt weiter rasant. Ameropa, Deutschlands führender Bahnreiseveranstalter, verzeichnet seit Monaten außergewöhnlich hohe Wachstumsraten. Der Umsatz im wichtigen Segment der Bahnpakete – der Kombination aus Bahnreise mit einem Hotelaufenthalt, die rund 60 Prozent des Gesamtumsatzes ausmacht – liegt im laufenden Geschäftsjahr um 140 Prozent über dem Vorjahr. Damit setzt sich der bereits 2024 beobachtete Trend fort, als das Unternehmen bereits ein Umsatzplus von 40 Prozent im Bereich der Bahnpakete verzeichnete.

Tim Dunker, Geschäftsführer von Ameropa, sieht dafür mehrere Aspekte. Nachhaltigkeit, steigende Flugpreise und der Wunsch nach einer komfortablen und stressfreien Anreise seien für viele Reisende ausschlaggebend. Immer mehr Reisende entschieden sich bewusst für eine umweltfreundliche Alternative und kombinierten die Bahnanreise zusätzlich mit nachhaltigen Hotels. Laut Umweltbundesamt verursache eine Bahnfahrt im Fernverkehr bis zu 80 Prozent weniger CO₂-Emissionen als ein vergleichbarer Flug.

Bahnreisen treffen den Zeitgeist, heißt es bei der ehemaligen Bahntochter, die 2020 an eine Münchner Holding Firma verkauft wurde. Die Mehrheitsbeteiligung des Veranstalters hat seit Herbst 2024 die AER-Gruppe, ein Verbund aus Reisebüros und Reiseveranstaltern.

Luftverkehr tut sich schwer mit Klimaneutralität

Aufgrund der fehlenden Umsetzung von technischen Innovationen ist es inzwischen in der Luftfahrt schlecht bestellt um die versprochene Klimaneutralität bis 2050. Trotz großer Verkündungen dürfte die Branche, bei Beibehaltung des Themas dieses Ziel ziemlich krachend verfehlen.

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Experimente mit elektrischen Antrieben oder Wasserstoff-Flugzeugen stagnieren. Grund dafür sind sicher auch die heruntergeschraubten Aktivitäten der beiden Herstellergiganten Boeing und Airbus. Kritiker bezeichnen die Klimainitiativen der Konzerne inzwischen schon als „Schneckenrennen“.

Anpassungen: Reduziertes Ferienflugangebot gen USA

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Die Gründe dafür sind sehr unterschiedlich. Sowohl Condor (angesichts des Konflikts mit LH) vor einigen Monaten, als jetzt auch der LH-Ferienflieger Discover Airlines reduzieren Flugfrequenzen in die USA.

Sowohl für Philadelphia, als auch für Fort Myers wird die wöchentliche Frequenz um eine Verbindung reduziert.

Offizielle Begründung von Discover: Stabilisierung des Flugbetriebs. Allerdings stockt man die Verbindung nach Halifax in Canada auf. Hier soll es sechs statt fünf Flügen pro Woche geben. Als Grund wird die hohe Nachfrage genannt.

Reiseradio-Kommentar: Hatten nicht kürzlich auch Veranstalter davon gesprochen, dass der US-Markt nach dem Präsidentschaftswechsel eingebrochen sei, dafür aber glücklicherweise Canada boome? Ein Schelm, der Böses denkt.

Kreuzfahrt auf Umwelttrip

Als erstes Kreuzfahrt-Unternehmen unterstützt „Swan Hellenic“ die EU-Mission „Restore our ocean and waters“. Jetzt wurden der EU-Mission die ersten Daten, die an Bord der Expeditions-Kreuzfahrtschiffe »SH Vega« und »SH Diana« im Zuge dieser Initiative gesammelt wurden, zur Verfügung gestellt. Wissenschaftler können über das Europäische Meeresbeobachtungs- und Datennetz auf diese Informationen zugreifen.

SH Vega an der Curtiss Bay-Halbinsel – Foto: Swan Hellenic Cruises

Andrea Zito, CEO von Swan Hellenic sagt:

Wir freuen uns, dass wir diese wichtige EU-Mission unterstützen können. Wir sammeln gemeinsam mit unseren Gästen eine beträchtliche Menge an zuverlässigen Daten und teilen diese mit der Wissenschaft.

Die Expeditions-Kreuzfahrtschiffe »SH Vega« und »SH Diana« sammeln seit August letzten Jahres bei verschiedenen Arktis-Kreuzfahrten rund um Spitzbergen und Grönland sowie in der Antarktis Daten. Dazu gehören Werte zu Wassertemperatur, Salzgehalt oder Leitfähigkeit des Wassers. Die Daten erwiesen sich unter anderem für Ozeanografen, die die Wassertemperatur überwachen, als wertvoll. Meteorologen verbessern mit den Messwerten ihre Wettervorhersagemodelle.

Die EU-Initiative ist Teil einer Reihe von amateurwissenschaftlichen Programmen, an denen die Passagiere von „Swan Hellenic“ aktiv teilnehmen können. Dazu gehören unter anderem die Meldung von Wolkendaten an die NASA, die Aufzeichnung von Walsichtungen mit der App „Happy Whale“ oder die Überwachung von Phytoplankton.

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