D-RR News 05.06.23 – Flug / Bahn / Waldbrand / Eiche / Klima

Wald (Symbolfoto) Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Etwas spät dran…

Landebahn Nordwest am Flughafen Frankfurt – Foto: Fraport AG

…waren wir mit den Landebahnnews vom Fraport am Freitag. Wir berichteten von der erneuten Sperrung der Nordwest-Landebahn, auf der es bei landenden Maschinen nach der Renovierung zu Reifenschäden gekommen war. Das erneute Walzen des aufgetragenen „Anti-Skid-Belags“, der insbesondere bei schlechteren Wetterbedingungen die Griffigkeit der Landebahn verbessert, fand am Donnerstagabend statt. Als wir berichteten war 25R / 07L bereits wieder freigegeben.

ITA Übernahme-Kritik von Ryanair

Foto: Ryanair

Kenner der Szene hatten nach der langwierigen und jetzt endgültigen Übernahme der italienischen ITA-Airways (Nachfolge von Alitalia) durch die Lufthansa Group damit gerechnet. Einem Billigflieger, wie Ryanair, konnte dieser Deal nicht gefallen. Die öffentliche Kritik von Ryanair-Boss Michael O’Leary kam dann auch prompt. Im Gegensatz zur eigenen Firma kümmere sich LH nicht wirklich um den italienischen Markt, tönte er vollmundig gegenüber dem italienischen Flugportal „Travel Quotidiano“:

Lufthansa wird mit ITA dasselbe tun, was sie mit den Übernahmen in Belgien, Österreich und der Schweiz getan hat: Alle Versprechungen verschwinden, und Italien wird dazu benutzt, die Passagiere zu den Drehkreuzen Frankfurt und München zu bringen.

Letztlich müsste ihm das sogar gefallen, da Ryanair zahlreiche, auch inneritalienische Verbindungen fliegt. Aber O’Leary ist eben auch ein Profi in Sachen „Viel Lärm in Sachen Eigen-PR“.

Bahn-Tarif-Streit geht weiter

Kein Licht am Ende des Tunnels – Foto: Barteld Redaktion / Deutsche Bahn

Die Deutsche Bahn hat bisher mit der Gewerkschaft EVG relativ erfolglos verhandelt. Die Verhandlungen ist festgefahren, schwelt weiter und Urabstimmung mit eventuell folgenden längerfristigen Streiks sind quasi vorprogrammiert.

GDL im Anmarsch

D-RR-Archivbild – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Mancher mag sich schon gefragt haben, was eigentlich einer der härtesten Verhandler in Sachen Tarife macht. War es bisher merklich still, will jetzt auch die zweite mächtige Gewerkschaft GDL ihre Tarifforderungen vorlegen. Wer GDL-Boss Claus Weselsky kennt, weiß dass damit neues Ungemach auf die Bahn wartet. Diese Tarifverträge laufen Ende Oktober aus. Heute Nachmittag werden wir erfahren, mit welchen Zielrichtungen die GDL im November in die Verhandlungen gehen will.

Die GDL ist zwar die entschieden kleinere Gewerkschaft. Da sie aber hauptschlich die Lokomotivführer vertritt und bisher immer eine härtere Gangart als die EVG an den Tag legte, könnte im Spätherbst eine weitere Streikwelle auf die Bahn und ihre Kundschaft zukommen.

Waldbrände in Canada

Wildfire (Symbolbild) – Foto: Tony McDaniel

Der meteorologische Sommer hat grade mal begonnen, die „Wildfire-Season“ in Canada ist bereits seit Wochen im Gange. Im Westen gab es bereits im Mai die ersten Brände in British Columbia und vor allem im Bundesstaat Alberta. Dort gab es jetzt Entwarnung. Die meisten Brände seien gelöscht oder mindestens unter Kontrolle.

Hauptproblem sind jetzt die Brände im Osten in der Region Nova Scotia. Insbesondere in der Nähe der Hauptstadt Halifax gibt es zahlreiche Brände, die schon erhebliche Zerstörungen verursacht haben. Jetzt hofft man auf den angekündigten Dauerregen von mehreren Tagen. Wanderungen in den Regionen werden aber sicher bis Ende Juni untersagt bleiben.

Brand auch im Harz

Von Wernigerrode geht’s heute nicht mit der Bahn Richtung Brocken – Foto: Rüdiger Edelmann /ttb-media TON-TEXT-BILD

Ziemlich genau an derselben Stelle, an der im letzten Jahr der Wald brannte, war gestern ein neues Feuer ausgebrochen. Die Nachrichtenagentur dpa berichtete von einer Fläche von zwei Hektar in der Nähe der Gemeinde Schierke. Rund 100 Wanderer und Touristen mussten vom Brocken und seiner Umgebung evakuiert werden. Durch den Einsatz der Feuerwehr und einem Löschflugzeug konnte der Brand am Abend weitgehend gelöscht werden.

Der Betrieb der Brockenbahn ist im oberen Abschnitt aber nach wie vor eingestellt. Die Züge enden, zumindest heute, in Schierke oder Drei Annen Hohne.

Auf der Suche nach der Eiche von Morgen

Europäisches Eichenprojekt – Foto: Charalambos Neophytou

Der Klimawandel macht auch an der „Deutschen Eiche“ nicht halt. Wie der Österreichische Wissenschaftsfond FWF mitteilt, suchen Wissenschaftler europaweit nach fitteren Varianten der Art.

Stieleichen, Traubeneichen und Flaumeichen wachsen in ganz Europa sowohl an sehr trockenen als auch an gut wasserversorgten Standorten. Welche (genetischen) Anpassungen die knapp gehaltenen Bäume aufweisen, wird im internationalen Forschungsprojekt ACORN untersucht. So sollen Saatgutquellen, die der Klimaerwärmung standhalten, für die Eichenwälder der Zukunft gesichert werden.

Alle drei Arten zählten zu den Gewinnern des Klimawandels. Die Bäume könnten sich an ein breites Spektrum von Standortverhältnissen anpassen, sagt Projektleiter Charalambos Neophytou, zuletzt Senior Scientist an der Universität für Bodenkultur (BOKU) in Wien:

Wir vermuten, dass im Genotyp, also in den Erbanlagen einzelner Bäume, aber auch im individuellen Erscheinungsbild ihrer Merkmale, dem Phänotyp, Anpassungen an Trockenstress zu finden sind. Diese Signaturen der Anpassung sollen mit ACORN gesucht werden. Wenn es sie gibt, gehen wir der Frage nach, ob wir sie nutzen können, um die Resilienz zukünftiger Eichenwälder zu erhöhen, indem wir gezielt Saatgut aus trockenangepassten Standorten gewinnen.

Die Forscher:innen des internationalen ACORN-Konsortiums werden vom Wissenschaftsfonds FWF, weiteren nationalen Förderagenturen und aus EU-Mitteln unterstützt.

Ach was…

Anstupsen pro Bahn – contra Fliegen – Foto: Lufthansa

Wer mehr weiß, kann sich richtiger verhalten. Das gilt auch in Sachen Klimaschutz und Mobilität. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie des Geschäftsreisen-Anbieters Tourist Mobile und der Universität Innsbruck. Klartext des Ergebnisses: Man muss die Leute auf den Klimavorteil gezielt hinweisen. Dann sind sie auch bereit, ihr Reiseverhalten und das dazugehörige Verkehrsmittel entsprechend zu verändern. Wer mehr weiß, verhält sich richtiger. Letztlich reduziert sich das positive Klimaverhalten auf gezielte Aufklärung, die mit psychologischen Tricks, wie der Angabe des CO2-Ausstosses und, noch besser dessen farbliche Hervorhebung.

Träne im Knopfloch der unter Geschäftsreisenden durchgeführten Studie: Je höher das Reiseaufkommen, desto geringer der Einfluss solcher Tricks durch das getestete „Nudging“ oder auch „Anstupsen“.

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