D-RR News 04.12.25 – TUI, FeWo, Ehrenamt & Barrierefreiheit

Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

TUI: 2026 soll gut werden

Deutschlands „Größter“ will die Urlaubs-Welt wieder in Ordnung bringen. Auch wenn die TUI, wie die meisten großen Pauschalanbieter, gute Zahlen für das Jahr 2025 vorlegte, will man sich wappnen.

Foto: TUI

2025 ist in Hannover durch zwei Dinge gut gegangen: Erstens das eilig im Sommer aufgelegte „Last-Minute“-Angebot und die frühzeitige Freischaltung (Mai 25) der Buchungen für das Sommerprogramm im nächsten Jahr. Denn die Urlaubswelt ist offensichtlich nicht so sehr in Ordnung, wie es Veranstalter gerne hätten (siehe Reiseradio Kommentar).

Frühe Buchungen (mit Rabatten) sollen das Geschäft sichern, nicht das Hinterherhinken mit Last-Minute Nachlass.

Kommende Sommerziele

Rhodos (Symbolbild) Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Für 2026 setzt die TUI dafür auf Familienreisen, Angebote für Alleinreisende und Rundreisen. Top Favorit soll Griechenland (insbesondere Inseln wie Keta und Rhodos) werden. Im Ranking hofft man, dass die Türkei ihren Spitzenplatz behaupten kann und Mallorca wieder weniger abschreckend rüberkommt.

Weiterhin setzt man auf die Autoanreise und dort ganz besonders auf Italien. Ob’s klappt? Der Gardasee war dieses Jahr auf dem Weg das Gegenteil zu beweisen. Die Zahlen der bereits getätigten Buchungen stimme zuversichtlich, heißt es.

Bei den Fernreisen sind offensichtlich Mauritius und die Vereinigten Arabischen Emirate ganz vorn.

Mauritius (Symbolbild) – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD

Warten wir also ab, was in der pauschalen Urlaubswelt passieren wird. Noch hat 2026 nicht mal angefangen und Selbstläufer gibt es angesichts von wirtschaftlichen Problemen im Land schon geraume Zeit nicht mehr.

Günstig: Schnee über die Feiertage

 Wer spontan überlegt, über Weihnachten oder in den kommenden Winterferien einen Skiurlaub zu machen, muss sich meist sputen, um eine bezahlbare Unterkunft zu finden. Das Reiseportal Ferienhausmiete.de, das über 150.000 Unterkünfte weltweit listet, hat analysiert, wo man im mittleren Preissegment (ab 90 Euro pro Nacht) derzeit noch fündig werden kann (Stand: Ende November).

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Schweiz

Eine gute Auswahl gibt es vom 22. Dezember 2025 bis 6. Januar 2026 im Schweizer Skigebiet „Les 4 Vallées“ im Wallis (43 Prozent der Unterkünfte sind frei) sowie in Davos und Umland (45 Prozent). Im kleineren, familienfreundlichen Visp-Moosalp im Wallis sind sogar noch 50 Prozent verfügbar.

Frankreich & Österreich

Während es in der französischen Alpenregion Savoie 36 Prozente freie Unterkünfte sind, ist die Nachfrage nach Ferienhäusern in Österreich bei Ferienhausmiete.de größer. So sind im mittleren Preissegment in Außerfern/Tirol mit den Familien-Skigebieten Zugspitz Arena und Tannheimer Tal rund 21 Prozent der Unterkünfte buchbar, in Zell am See im Salzburger Land nur noch 17 Prozent.

Besser sieht es für den Zeitraum der Winterferien vom 1. bis 22. Februar 2026 aus, wo es für einige Skigebiete aktuell reichlich freie Kapazitäten gibt. Im Schweizer Wallis hat Goms und Visp-Moosalp (50 Prozent) noch eine gute Auswahl. Das gilt auch für Außerfern in Österreich (55 Prozent).

Aber man sollte auch nicht zu lange warten. Skigebiete wie Adelboden oder Savoie sind in den Winterferien bereits fast ausgebucht.

Tag des Ehrenamts: Geschenk vom DJH Bayern

Foto: DJH Bayern

Menschen, die sich in unserer Gesellschaft ehrenamtlich engagieren, verdienen Wertschätzung und Respekt. Sie sind unverzichtbar, wenn Gemeinschaft funktionieren soll. Dies gilt im Übrigen auch in einer ganz besonderen Tourismussparte, dem Deutschen Jugendherbergswerk. Das DJH in Bayern will das Ehrenamt stärken. Deshalb sei es ein selbstverständliches Anliegen, dass man dieses Engagement würdigen und Dank konkret zeigen möchte.

Daniel Sautter, geschäftsführender Vorstand im DJH Bayern erklärte zum morgigen „Tag des Ehrenamts“, dass Alle, die im Besitz der Jugendleiter:innen-Card (JuleiCa) und der Bayerischen Ehrenamtskarte sind, eine kostenlose Mitgliedschaft erhalten werden. Im Detail sagte er:

Die öffentlich sichtbare Anerkennung der Leistungen der Ehrenamtlichen ist essenziell, denn damit können wir als Gesellschaft zeigen, dass wir diese Menschen brauchen, sie unterstützen und fördern. Eine kostenlose Mitgliedschaft in unserem Verband ist deshalb auch für die gesamte Familie der ehrenamtlich tätigen Person gültig. So können wir etwas an diese Engagierten zurückgeben

Menschen, die einen der beiden Ehrenamtsnachweise haben, können unkompliziert einen Antrag auf kostenlose Mitgliedschaft im DJH Bayern beim Service & Booking Center (SBC) des Verbandes stellen – telefonisch oder per E-Mail. Diese kostenlose Mitgliedschaft gilt so lange, wie auch die JuleiCa bzw. die Ehrenamtskarte gültig ist, bei der goldenen Bayerischen Ehrenamtskarte sogar ein Leben lang.

Wien: Barrierefrei

Barrierefreiheit ist ein zentraler Aspekt nachhaltigen Tourismus, fördert soziale Inklusion und erschließt neue Zielgruppen. Rund 100 Millionen Erwachsene in der EU leben mit einer Behinderung – Tendenz steigend.

Barriefreies Wien am Karlsplatz – Foto: Rafael Bittermann / WienTourismus

Gerade in einer alternden Gesellschaft steigt der Bedarf nach barrierefreien Angeboten daher stetig. Menschen mit Behinderung reisen zudem gerne, die Mehrheit verfügt über die notwendigen Mittel, außerdem reisen sie meist in Begleitung und geben im Durchschnitt mehr aus – oftmals auch, weil sie müssen. Wien leistet im internationalen Vergleich einen herausragenden Beitrag. Wiens Vorreiterrolle wurde in Sachen Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderungen 2025 mit dem Access City Award ausgezeichnet.

Inklusives Wien 

Die Strategie „Inklusives Wien 2030“ setzt die UN-Behindertenrechtskonvention lokal um – mit dem Ziel, Menschen mit Behinderung in allen Lebensbereichen gleichberechtigt einzubeziehen.

Speisekarte in Braille-Schrift – Foto: Rafael Bittermann / WienTourismus

Der Tourismus spielt dabei eine Schlüsselrolle: Mit dem Aktionsprogramm „Barrierefreiheit“ unterstützt der WienTourismus die Umsetzung dieser Strategie. Aber auch die Wiener Infrastruktur wird laufend verbessert: Die Tourist-Infos des WienTourismus am Albertinaplatz und am Flughafen Wien wurden mit induktiven Höranlagen ausgestattet, in der Innenstadt stehen zusätzlich tastbare Stadtpläne zur Verfügung. Ein weiterer Meilenstein: Die Website des WienTourismus wurde mit dem Web Accessibility Certificate Austria (WACA) ausgezeichnet – einem Qualitätssiegel, das in Österreich nur jede fünfzigste Unternehmenswebsite trägt.

Auch Mobilitätsmöglichkeiten sind ein wichtiger Indikator. So sind 100% der U-Bahnstationen barrierefrei begehbar (ausgenommen baulich bedingte Einschränkungen), sowie 95 % der Straßenbahn- und Bushaltestellen barrierefrei zugänglich.

80% der Ampeln mit Akustikkennung für Menschen mit Sehbehinderung

Seit 1991 ist Barrierefreies Planen und Bauen gesetzlich verankert

Gebärdensprache

Immer mehr Museen setzen nicht nur bauliche Maßnahmen, die über das gesetzliche Mindestmaß an Barrierefreiheit hinausgehen, sondern haben regelmäßige Angebote an Führungen und Museumserlebnissen für Menschen mit Behinderung. Ziel der Gebärdensprachvideos ist es, kulturelle Angebote Wiens für gehörlose und hörbeeinträchtigte Menschen national und international zugänglich zu machen, um damit einen Schritt in Richtung barrierefreier Tourismuskommunikation zu setzen.

Das Projekt verbindet Kultur, Inklusion und durch die Vertonung mittels künstlicher Intelligenz auch Innovation – und zeigt, wie Wien als internationale Destination Barrieren abbaut und Zugänglichkeit erlebbar macht.

Mehr Nachhaltigkeit: DTV und die „Kennzahlen“

Wie lässt sich die Tourismusentwicklung in Deutschlands Regionen einheitlich messen? Bisher zählten vor allem wirtschaftliche Kennziffern wie Ankünfte und Übernachtungen. Doch das Bewusstsein wächst, dass für eine erfolgreiche Tourismusentwicklung qualitatives Wachstum nötig ist.

Das Förderprojekt „Nachhaltigkeit im Tourismus messen, kommunizieren und wertschätzen: Kennzahlenset für den Deutschlandtourismus“ hat erstmals bundesweite Kennzahlen festgelegt, um Nachhaltigkeit in Tourismusregionen einheitlich zu erfassen. Neun Kennzahlen geben Tourismusregionen eine gemeinsame Messbasis – von Gästezufriedenheit über Tourismusakzeptanz bis Treibhausgasemissionen. Die Kennzahlen decken ökologische, ökonomische, soziale und managementbezogene Aspekte der Tourismusentwicklung ab und sind online abrufbar.

Mit neun Kennzahlen zum Erfolg

Das ist die Auflistung, die zur Erfolgskontrolle führen soll.

  1. Nachhaltigkeitszertifizierungen im Tourismus
  2. Destinationsstrategie mit Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten
  3. Gästezufriedenheit
  4. Touristische Saisonalität
  5. Anteil des Tourismus an der Gesamtwertschöpfung
  6. Tourismusakzeptanzsaldo
  7. Lebensqualitätsindex
  8. Barrierefreiheit im Tourismus
  9. An- und Abreise bedingte Treibhausgasemissionen
Norbert Kunz, DTV-Geschäftsführer – Foto: DTV

Norbert Kunz, Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbandes (DTV), zeigt sich zuversichtlich:

Zum ersten Mal gibt es in Deutschland eine einheitliche Methodik, um den Tourismus und die Fortschritte in den Tourismusregionen ganzheitlich und einheitlich zu messen. Zwar existieren viele Kennzahlen, aber ein praxisnahes System auf regionaler Ebene fehlte. Jetzt beginnt die Arbeit vor Ort. Jede Tourismusregion ist eingeladen, ihre Erfolge an den Kennzahlen zu messen.

Die neun Kennzahlen ließen sich in Tourismusregionen erheben und bildeten die Grundlage für Monitoring, Steuerung und Vergleichbarkeit. Zusatzkennzahlen sollen das Set um Themen erweitern, die für bestimmte Fragestellungen besonders wichtig sind, sich aber nicht überall gleichermaßen erheben lassen.

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